Mariannes Krapfengeheimnis: "Kneten. Ausziehen. Schleifen"

Von Wolfgang Wagner und Reinhard Burgstaller   08.Oktober 2017

Bauernkrapfen zählen zu den typischen Innviertler Mehlspeisen. Auf der Suche nach guten Bauernkrapfen wurde unser Wernsteiner Ortsreporter Wolfgang Wagner am Schärdinger Bauernmarkt fündig. "Die Schüer Marianne macht die besten Bauernkrapfen", ist Feinschmecker Wagner überzeugt. Weswegen wir Marianne Doblinger, vulgo Schüerin in Oberndorf in der Gemeinde St. Roman, beim Zubereiten dieser Leckerbissen über die Schulter schauen durften.

Um wirklich gute Bauernkrapfen zu bekommen, sind drei Arbeitsgänge sorgfältig zu erledigen: Den Teig (Zutaten in nebenstehender Infobox) "zuerst ordentlich kneten, dann mehrmals ausziehen und zuletzt fest schleifen", erklärt die Schüerin. Einer genaueren Beschreibung dieser Vorgänge bedürfe es nicht, weil Köchinnen und Köche diese drei Schritte ohnehin kennen. Eines jedoch sei besonders wichtig: "Alle Zutaten müssen lauwarm sein, sie dürfen auf keinen Fall direkt aus dem Kühlschrank verarbeitet werden", sagt Doblinger. Auch einen Geheimtipp, warum ihre Krapfen so vorzüglich geraten: "Die zerlassene Butter erst ganz zum Schluss unter den fertigen Teig mischen."

Zuvor werden die Zutaten zu einem "mittelfesten" Teig geknetet. "Ungefähr eine Viertelstunde." Dann den Teig zugedeckt eine Dreiviertelstunde "aufgehen" lassen. Worauf das Krapfenformen folgt – das "Ausziehen" und am Brett "Schleifen", um eine schöne runde Form zu erhalten. Dann darf der Teig noch eine Weile rasten, um ein letztes Mal "aufzugehen". "Derweil hab ich Zeit, das Fett vorzubereiten", erklärt die Schüer Marianne. "Ich nehme Pflanzenöl, halb Raps-, halb Sonnenblumenöl, das ich in einer großen Krapfenpfanne erhitze. Aber ja nicht zu heiß!" Aufmerksam beobachtet werden die Krapfen auf beiden Seiten goldbraun gebacken. Fertig sind die köstlichen Gaumenfreuden, wenn sie ein "schönes Randerl" haben. "Mit Staubzucker bestreut sind Mariannes Bauernkrapfen eine wahre Köstlichkeit", schwärmt Volkszeitung-Mitarbeiter Wolfgang Wagner.

Gelernt hat Marianne Doblinger dieses Handwerk von Mutter und Großmutter. "Die haben früher zum Schweinsbraten immer Krapfen gebacken. Mama und Oma waren meine Koch-Lehrmeisterinnen", erklärt die für ihre Krapfen bekannte Bäuerin, die auch schon Landeshauptmänner bekocht hat.