Lösung in Mattighofen: Weitere Klassenräume bauen

Von Magdalena Lagetar   06.Juni 2018

Weil sie nicht wollen, dass ihre Kinder ausgegrenzt werden und so schnell wie möglich eine Lösung in der Misere rund um die neugebaute, aber schon zu kleine neue Schule in Mattighofen gefunden werden soll, luden die Eltern der Sonderschüler des Zentrums für Inklusiv- und Sonderpädagogik (ZIS) zu einer Pressekonferenz. Vertreter der Stadtgemeinde, unter anderem SP-Bürgermeister Friedrich Schwarzenhofer sowie Landtagsabgeordneter Gerald Weilbuchner (VP) standen den anwesenden Elternvertreterinnen Claudia Schwöllinger und Melanie Huber, Direktor Rudolf Perhab sowie anderen Eltern und Lehrern Rede und Antwort.

Weitere Räume anbauen

Der Bürgermeister kam nicht mit leeren Händen: Das Land OÖ und die Stadtgemeinde hatten in den vergangenen Tagen intensiv an einer Lösung gearbeitet. Entschieden hatte man sich für einen Zubau von Klassenräumen. Vier will das Land, sechs fordert Schwarzenhofer. In der kleinen Senke zwischen der Volksschule und dem Stadtsaal soll der Anbau errichtet werden, erst noch müsse die Statik geprüft werden. "Wir haben vom Land die Zusage, dass wir bevorzugt behandelt werden", sagte Schwarzenhofer. Auf einen fixen Einzugstermin des ZIS in die neue Schule wolle er sich aber nicht festnageln lassen, "ich kann nur sagen es dauert maximal ein Jahr. Jeder Monat früher ist besser", betonte er.

Ein Jahr länger in einem Provisorium im alten Stadtamt seien aber doch eine lange Zeit, so die anwesenden Betroffenen. In kleinen Videosequenzen veranschaulichten sie, wie die engen, dunklen Gänge vor allem für Rollstühle und Betten eine Herausforderung darstellen, aber auch die gefährliche Verkehrssituation vor der Haustür. Bemängelt wurde auch Schimmelbefall, ein unangenehm riechender Teppichboden und mangelnder Brandschutz mit versperrtem Fluchtweg. Schwarzenhofer sagte zu, diese Mängel beheben zu lassen, sofern dies möglich ist. Gerade beim Brandschutz und Fluchtweg seien schon Schritte eingeleitet worden, als er davon in Kenntnis gesetzt wurde, so der Bürgermeister.

Nicht locker ließen hingegen die Eltern. "13 Schüler sind schneller ausgegrenzt als 120. Wir fühlen uns um die Rechte unserer Kinder betrogen", sagte Claudia Schwöllinger. 120 Kinder haben sich nämlich für die schulische Nachmittagsbetreuung angemeldet, die wie berichtet, zu der verengten Situation in der neuen Schule führte. Der fahle Beigeschmack der Diskriminierung bleibe, betonten einige Anwesende.

Lösung in Mattighofen: Weitere Klassenräume bauen
Der Schulkomplex muss erweitert werden

Der Schulkomplex muss erweitert werden (Foto: Fesl)

Container-Lösung abgelehnt

Apelle, die Container stehen zu lassen und Volksschüler weiterhin dort zu unterrichten bis der Anbau fertig ist und dafür die Sonderschüler in die für sie vorgesehenen Räume unterzubringen, wurden nicht erhört. Die Bewilligungen seien abgelaufen, die Verkehrssituation wegen der Container nicht sicher, betonten Schwarzenhofer und BfM-Stadtrat Peter Glas vom Bildungsausschuss. Verständnis konnten die anwesenden Betroffenen dafür nicht aufbringen, musste doch auch die Bewilligung für das Provisorium im alten Stadtamt verlängert werden.