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Leukämie: "Es kann sein, dass man vor Weihnachten noch ein Leben rettet"

Von Magdalena Lagetar   02.Dezember 2016

Seine lebensverändernde Diagnose kam vor vier Jahren im Alter von 35: Hermann Kronberger leidet an einer speziellen Krebserkrankung, dem Multiplen Myelom. Im Jänner dieses Jahres hat er nach vielen kräftezehrenden Therapien Stammzellen von seinem Bruder bekommen. "Ich hatte Glück, meine beiden Geschwister kamen als Spender in Frage", berichtet er und verweist gleich auf andere Betroffene hin, die keine Auswahl haben. Denn in 80 Prozent der Leukämie- oder Knochenkrebs-Fälle gibt es keine passenden Familienspender. Diese Menschen sind auf freiwillige Stammzellenspender angewiesen. Es sei zwar nicht sehr wahrscheinlich, tatsächlich als passender Spender in Frage zu kommen, aber je mehr Leute sich registrieren, umso wahrscheinlicher wird es, jemandem helfen zu können. "Vielleicht kann man noch vor Weihnachten ein Leben retten", sagt Hermann Kronberger. Der freiwillige Verein "Geben für Leben", den der gebürtige Uttendorfer kontaktiert hat, hat mit Typisierungsaktionen bereits 34 Leben gerettet. Während in Deutschland bereits 6,5 Millionen Menschen registriert sind, sind es in Österreich nur etwa 66.000. "Damit das Verhältnis annähernd gleich ist, müssten es bei uns 650.000 sein", sagt der Vater einer Tochter. Im Nachbarland sei die Sensibilisierung zu diesem Thema auch viel größer, unter anderem durch Medienkampagnen.

Damit sich die Zahlen in Österreich bessern und Menschen gerettet werden, organisiert Hermann Kronberger eine Typisierungsaktion in der Mehrzweckhalle Uttendorf. Dort wird bei Spendern zwischen 18 und 45 Jahren ein bisschen Blut abgenommen, die Ergebnisse werden in eine weltweite Datenbank aufgenommen. "Es können auch fitte über 45-Jährige aufgenommen werden, mit 55 Jahren wird man aber aus der Blutbank ausgeschlossen", sagt Kronberger. Wird man tatsächlich als passender Spender gebraucht, sei die Stammzellen-Entnahme nicht schmerzhaft – entgegen weit verbreiterter Meinung. "Es haben mich schon viele Menschen angerufen und gefragt, wie lange dann die Operation dauert", sagt Kronberger. Operiert werde allerdings nicht, sondern es handelt sich lediglich um eine Art längere Blutabnahme. "Mein Bruder hat einfach vier Stunden lang im Krankenhaus gelegen, ferngesehen und ihm wurde mit zwei Nadeln in den Unterarmen Blut abgenommen", sagt er.

Spender trifft Geretteten

Vorher werde der mögliche Spender aber natürlich noch gründlich untersucht. Falls der Kranke weiter weg, zum Beispiel in Amerika ist, muss man nicht fliegen, sondern kann vor Ort die Stammzellen spenden. Erst nach zwei Jahren kann der Spender den Geretteten treffen. "Das ist natürlich freiwillig, aber jeder will sich persönlich bei dem Spender bedanken und für den Spender ist das doch auch schön", weiß Kronberger von anderen Fällen. In Zusammenarbeit mit den Vereinen "Geben für Leben" und der Multiples-Myelom-Selbsthilfegruppe in Österreich, wird die Typisierungsaktion organisiert. "Wir haben alles mit, es kommen mehrere Krankenschwestern und eine Ärztin, die uns ehrenamtlich unterstützen", sagt er.

Typisierungsaktion am Samstag, 3. Dezember, 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr in der Mehrzweckhalle Uttendorf. Auch freiwillige (Geld-)Spenden erwünscht, jede Typisierung kostet den Verein 50 Euro.

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