Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Kraftwerk Riedersbach: Mit Ende der Heizperiode wird die Anlage stillgelegt

Von Valentina Dirmaier   24.Oktober 2015

Eigentlich wollte die Energie AG in ihren Standort Riedersbach investieren, Gas und Dampf statt Kohle hätten künftig Strom liefern sollen. Und die letzte große Investition mit der Erneuerung der Leittechnik wurde nach fünf Jahren Arbeit abgeschlossen. Eigentlich sei der Standort gesichert, hieß es damals. Das war vor fünf Jahren.

Inzwischen ist die Lage an der Grenze zu Bayern, dort wo der 191 Meter hohe Kamin des Kraftwerks mittlerweile zum Wahrzeichen wurde, trist. Die Verstromung von Kohle in Riedersbach ist nicht mehr rentabel, wie generell sämtliche Anlagen dieser Art, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden. Dass sich der Energiemarkt so schnell und drastisch verändern würde, sei nicht absehbar gewesen. "Es geht sich wirtschaftlich nicht mehr aus. Der Strompreis ist sehr niedrig, wir können die Ausgaben nicht mehr decken", sagt Christoph Grubich, Sprecher der Betreibergesellschaft Energie AG.

Der Entschluss fiel 2013

2013 wurde beschlossen, das Kraftwerk zu schließen, wenn die vorhandenen Steinkohlevorräte aufgebraucht sind. Der Restbestand wird noch für das Winterhalbjahr 2015 und 2016 reichen, Mitte des Jahres ist dann Schluss.

Für die Gemeinde St. Pantaleon ist die Schließung ein herber Schlag. Einerseits büßt der Standort weiter an wirtschaftlicher Attraktivität ein. Andererseits bedeutet die Stilllegung einen Verlust von Arbeitsplätzen. 75 Personen sind laut dem Unternehmen derzeit noch in Riedersbach beschäftigt, ab Sommer 2016 soll auf 15 reduziert werden. Die restliche Belegschaft, die von der Schließung damals aus Medienberichten erfuhr, sei und werde Grubich zufolge umgeschult und versetzt oder in Pension geschickt. Die stark dezimierte Mannschaft werde sich um die weitere Betreuung des Standortes kümmern und garantieren, dass die Wärmeversorgung aufrechtbleibt.

Bürgermeister David Valentin hofft dennoch auf eine Fortführung und, dass das geplante und genehmigte Gas- und Dampf-Kraftwerk in naher Zukunft verwirklicht wird. Auch die Energie AG behält sich diese Option offen.

"Die Umweltverträglichkeitsprüfung für ein hocheffizientes Gas- und Dampf-Kraftwerk in Riedersbach wurde im November 2012 erfolgreich abgeschlossen", erklärt Grubich. Ändern sich die Rahmenbedingungen, sprich die wirtschaftliche Lage, könnten die fertigen Baupläne aus der Schublade geholt werden. Eine Alternative wäre der Verkauf der Anlage, dem auch die Energie AG nicht abgeneigt wäre.

Was trotz der Schließungswelle aufrechtbleibt, sind die Initiativen "Kunst im Kraftwerk" sowie der "Stahlpark", versichert Christoph Grubich. Ebenfalls abgesichert ist die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren, die auf dem Kraftwerks-Gelände Ausbildungen und Übungen absolvieren.

copyright  2024
19. April 2024