Klein, aber fein: Produkte von Kobleder sind weltweit gefragt

Von Josef Schuldenzucker   04.Oktober 2017

Was Firmengründerin Paula Kriegleder vor 90 Jahren mit Mut, Pioniergeist und dem Kauf einer einfachen Handstrickmaschine begann, hat sich im Laufe von zwei Generationen zu einem national und international agierenden Unternehmen entwickelt. Heute ist die Kobleder GmbH ein weltweit geschätzter Partner der Interior- und Designbranche geworden. Auch im Automotive-, Sicherheits- und Gesundheitsbereich werden die "Gestricke" des St. Martiner Unternehmens sehr geschätzt.

Die Veränderung der Märkte hat dazu geführt, dass sich die Firma zumindest in Teilbereichen neu erfinden musste. Geschäftsführer Franz Stollberger hat schon immer eine Leidenschaft für Technik. "Nicht machbar" ist für ihn kein Kriterium. Ihm ist es zu verdanken, dass Kobleder den Geschäftsbereich "Technische Gestricke" ins Leben gerufen hat. Die ersten Großprojekte in diesem Bereich waren die Produktion des Sitzbezuges für den Office Chair "Paro" von Wiesner Hager sowie der international sehr erfolgreiche Stuhl "Magnum" von Team 7. Diese Aufträge waren bei Kobleder der Auftakt zu großen Veränderungen.

Längst ist Strick made by Kobleder eine hochtechnologische Angelegenheit. Egal ob Carbon-, Basalt- oder Glasfasern, beim St. Martiner Unternehmen werden sie zu perfekten Stricklösungen für immer mehr Branchen und Industrien. Die Liste an Referenzkunden liest sich wie ein internationales Markenbuch: Unternehmen wie BMW, Daimler, Volkswagen, Apple, Louis Vuitton, Rosenbauer und viele mehr vertrauen auf die Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskompetenz der Innviertler.

"Aus dem Willen zur Eigenständigkeit und dem Unternehmergeist der Firmengründerin ist ein Hidden Champion der heimischen Wirtschaft geworden", lobte Landeshauptmann-Stv. Michael Strugl bei seinem Besuch am vergangenen Freitag das St. Martiner Unternehmen.

Besonders stolz sind Ulrike Stollberger-Kobleder und Franz Stollberger auf ihre engagierten Mitarbeiter. Aktuell werden drei Lehrlinge ausgebildet. 40 Tonnen an Material werden im 3-Schicht-Betrieb jährlich verarbeitet. Der Anteil an Bekleidung beträgt nur mehr zehn Prozent, 90 Prozent des Umsatzes wird mit technischen Textilien erzielt.