Kindergarten am Rieder Riedberg wird geschlossen
RIED. Betroffene Eltern kündigen an, sich aber weiterhin für den Erhalt stark zu machen.
Seit Ende der 1950er-Jahre gibt es den Kindergarten am Riedberg. Im Sommer 2019 wird die Ära des Pfarrcaritas-Kindergarten aber zu Ende gehen. Das Gebäude müsste dringend saniert werden. Die Auflagen des Landes können nicht mehr erfüllt werden. Die Renovierungskosten würden sich auf 300.000 bis 400.000 Euro belaufen – Geld, das nicht vorhanden ist. Bereits im März 2015 warnte die SP der Stadt Ried vor einer möglichen Schließung, die OÖN haben berichtet.
"Unser Sohn ist jetzt fünf Jahre alt, er kommt nach diesem Kindergartenjahr in die Schule. Es betrifft ihn also nicht mehr, aber ich finde es ewig schade, dass der Kindergarten im kommenden Jahr geschlossen wird", sagt Cornelia Fürk im OÖN-Gespräch.
"Die Kinder werden dort bestens betreut, auch integrativ und sozial wird hervorragend gearbeitet. Die Kinder haben in der Einrichtung sehr viel Platz, können kochen und sich viel bewegen. Nachdem die Eltern über die Schließung informiert wurden, war die Stimmung am Tiefpunkt", sagt Fürk.
Kindergartengruppe übersiedelt
20 Kinder besuchen den von der Pfarre betriebenen Kindergarten am Riedberg derzeit. "Uns wurde gesagt, dass wir als gesamte Gruppe inklusive Betreuungspersonal im Kindergarten in der Raimundstraße übernommen werden", sagt Kindergartenleiterin Claudia Peham.
Das bestätigt Rieds Stadtamtsdirektor Peter Eckkrammer. "Die Stadtgemeinde Ried übernimmt die Gruppe, es geht am neuen Standort weiter." Die Renovierungskosten könne die Stadtgemeinde nicht übernehmen. "Da wir glücklicherweise noch freie Kapazitäten haben, können wir nicht so viel Geld in fremde Gebäude investieren. Auch die Pfarre kann die Kosten leider nicht übernehmen", sagt Eckkrammer.
Die Eltern wollen aber noch nicht aufgeben. "Wir geben nicht auf, denn wir werden uns weiter für den Riedberg-Kindergarten einsetzen und uns wehren", sagt Petra Spitzlinger, die Aktionen für den Erhalt der Einrichtung ankündigt.
Älteste Einrichtung in Region
Auch zum ältesten Kindergarten der Innviertels, dem Pfarrcaritas-Kindergarten St. Elisabeth neben der Rieder Stadtpfarrkirche, der im Vorjahr sein 170-jähriges Bestehen gefeiert hat, gab es in der Vergangenheit Spekulationen. Der Kindergarten ist baulich in die Jahre gekommen, die Normen-Anforderungen sind heute anders als früher.
Im Hintergrund gebe es viele Überlegungen, eine Schließung ist derzeit kein Thema, so Hermann Starzinger, Obmann des Pfarrgemeinderates, auf OÖN-Anfrage. Der Kindergarten werde weitergeführt, auch die Stadtgemeinde wolle eine Kinderbetreuungseinrichtung in der Innenstadt.
Mittelfristig könnte es zu einer – finanziell herausfordernden – Sanierung kommen, es gibt aber auch eine andere Variante. Wie bereits vor zwei Jahren berichtet, steht ein Ausbau und eine Modernisierung des Kindergartens in der Rieder Roseggerstraße im Raum, der Elisabeth-Kindergarten könnte in diesem Vorhaben "integriert" werden. Im Einzugsgebiet des Rosegger-Kindergartens entstehen größere Wohnbauprojekte, was zu einem entsprechenden Kinderbetreuungsbedarf führen dürfte – bei einem Ausbau des Kindergartens wäre eine Gesamtlösung denkbar.
Bei diesem Standort wäre eine Erweiterung dank vorhandener Flächen "relativ kostengünstig". Der älteste Kindergarten des Innviertels neben der Rieder Stadtpfarrkirche bleibt jedenfalls aktuell erhalten.
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Traurig,unsere Tochter besucht diesen Kindergarten.Wir haben Zwillinge die bereits kurz nach der Geburt für das Jahr 19/20 angemeldet wurden,tja und jetzt?Mit dem Standort der uns zur Verfügung gestellt wird sind wir und auch viele andere Eltern nicht einverstanden.Es muss doch eine Möglichkeit geben einen Standort am Riedberg zu bekommen um die gesamte Gruppe samt Personal zu übersiedeln? Warum wird erst jetzt geschlossen obwohl seid vielen Jahren bewusst ist das der Kinderg. saniert gehört?Die Gemeinden und Kirchen wünschen sich zuwachs von Kindern,dann muss es doch möglich sein dieses auch zu finanzieren!Integration in der heutigen Zeit ist so wichtig und genau das passiert bei uns im Kinderg. die Kinder sind nicht eine Nummer,nein da sind sie Kinder und jedes Kind darf sein wie es will,sie lernen die Wertschätzung,Zusammengehörigkeit aber auch selbstständig zu sein.Traurige Geschichte, vielleicht hat jemand noch eine Lösung für unsere Kinder und für diesen wundervollen Kindergarten
In ein Gebäude der 1950er Jahre noch 300.000 bis 400.000 Euro zu investieren halte ich für einen Fehler.
Neubau würde sicher mehr Kosten aber ich habe danach ein neues Gebäude und kann so Bauen wie ich es benötige.
Schade!
Die Pfarre hat kein Geld- eh klar, das ist nachvollziehbar ... Aber was ist eine Stufe drüber - oder zwei - die Diözese hat wahrscheinlich Geld wie Heu, und der Vatikan - als größter und reichster Konzern der Welt - noch viel mehr. Schreibt doch mal den leiben Herrn Franziskus an, die 400.000 könnte er gnädigerweise schon mal locker machen. Wobei - Kirche und Gnade, das ist wohl ein Widerspruch