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Kiloweise Drogen verkauft: Angeklagte beschuldigten sich gegenseitig

Von Thomas Streif, 14. Dezember 2018, 05:48 Uhr

BEZIRK BRAUNAU. Einem 38-Jährigen und einer 27-Jährigen drohen mehrjährige Haftstrafen.

Drei Justizwachebeamte begleiten einen Mann und eine Frau in den Schwurgerichtssaal in Ried. Vor allem die 27-Jährige ist sichtlich nervös und angespannt. Kein Wunder: Den beiden wird von Staatsanwalt Franz-Joseph Zimmer unter anderem das Verbrechen des Suchtgifthandels vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen zwischen einem und 15 Jahren Haft. Die Versionen und Lebensgeschichten der beiden könnten unterschiedlicher kaum sein.

Mehrfach vorbestraft

Der mehrfach vorbestrafte 38-Jährige ist ein kräftiger Mann, der jedoch mit leiser Stimme spricht. Zuletzt arbeitete der im Bezirk Braunau wohnhafte Beschuldigte als Lkw-Fahrer. Er habe die 27-Jährige zierliche Ungarin in einem Nachtclub im Bezirk Braunau kennengelernt. Diese habe ihn zu den Drogengeschäften angestiftet. Insgesamt sollen laut Anklage zwischen Jänner 2017 und Juli 2018 mehr als zweieinhalb Kilogramm Kokain und eineinhalb Kilogramm Speed an mehrere Abnehmer verkauft worden sein.

Der Beschuldigte behauptet gegenüber dem Schöffengericht, von der 27-Jährigen erpresst worden zu sein. "Sie hat mir gedroht, dass sie unser Verhältnis meiner Frau verraten würde, wenn ich bei den Drogengeschäften nicht mitmache", gibt der Angeklagte zu Protokoll. Für ein Geschäft seien beispielsweise 42.000 Euro geflossen, er habe jedoch lediglich 5000 Euro davon erhalten, so der Beschuldigte. Den Rest habe sich seine ehemalige "Liebhaberin" einbehalten.

Sexuell abhängig?

Außerdem sei er von der Ungarin sexuell abhängig gewesen. "Was soll das heißen?", will der vorsitzende Richter Andreas Rumplmayr vom 38-Jährigen wissen. Der Angeklagte zögert. "Ich schäme mich, vor meiner Mutter, die im Gerichtssaal sitzt, darüber zu sprechen." Das beeindruckt den Herrn Rat nur wenig. "Die kann eh rausgehen." Die Beziehung und die Sexualität hätten sich immer mehr gesteigert. "Auf einmal gab es keine Grenzen mehr", so der Angeklagte. Irgendwann habe seine Frau von der Affäre Wind bekommen, dann habe er die Sache, auch mit den Drogengeschäften, beendet.

Die Version der Ungarin klingt hingegen ganz anders. Ihre Verteidigerin hält dem Mann, der zuletzt in Salzburg eine unbedingte Haftstrafe verbüßte, vor, dass er laut Aussage seiner eigenen Frau im Gefängnis wieder Kontakte ins Drogenmilieu geknüpft haben soll.

"Ich habe mich in der Zeit, in der ich im Nachtclub gearbeitet habe, in ihn verliebt. Irgendwann haben wir uns dann auch außerhalb der Bar getroffen", sagt die 27-Jährige, die bisher unbescholten ist. Er habe ihr nach und nach geschildert, dass er mit Drogen handle und er "der Chef" sei. Dass sie ihn bei seinen mutmaßlichen Geschäften unterstützte, bestreitet die Angeklagte nicht.

Auf die Frage, warum sie den 38-Jährigen nicht verlassen habe, antwortet die Beschuldigte, die immer wieder Blickkontakt zu ihrer Verteidigerin sucht: "Ich hatte Angst, wurde bedroht, und er hat mir verboten, wieder arbeiten zu gehen."

Da noch weitere Zeugen befragt werden müssen, wird der Prozess schließlich vertagt. Er soll nach dem Jahreswechsel fortgesetzt werden. Den beiden drohen bei einer Verurteilung mehrjährige Haftstrafen.

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