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Innviertler setzt Berliner Rapper in Szene

Von Diana Weidlinger, 03. Jänner 2019, 10:04 Uhr
Innviertler setzt Berliner Rapper in Szene
Über den Dächern der Stadt Wien dreht der Innviertler Max Hammel das Video zum Lied von Rapper Lemur. Bild: privat

SUBEN / BERLIN. Videodreh: Jungregisseur Max Hammel aus Suben macht gemeinsame Sache mit Musiker Benny Stottmeister. Im Interview sprechen die beiden über Musik, Politik und Feminismus.

Der deutsche Rapper "Lemur" hat für sein neues Video Jungregisseur Max Hammel verpflichtet. Für die Schärdinger Volkszeitung haben sich die beiden Künstler zu einem Gespräch über das Politische in der Musik, Herausforderungen der Demokratie und Rassismus getroffen.

 

Volkszeitung: Lemur, in Ihrer Musik sind Sie sehr gesellschaftskritisch, was den Zustand der Menschheit anbelangt. Wie politisch sollten Künstler sein?

Lemur: Ich habe nicht den Anspruch, politisch zu sein. Ich schreibe über das, was mich interessiert, das kann ein Baum sein oder auch etwas Politisches. Ich glaube aber, dass Musik nicht zwingend irgendeine Lösung anbietet. Für mich verhindert sie einfach, dass ich durchdrehe. Hammel: Wenn man sich damit beschäftigt, was in der Welt so passiert, kann man durchaus den Eindruck bekommen, dass unsere Gesellschaft zerfällt oder sich zumindest aufspaltet. Für mich ist es ganz wichtig, dass sich ein Künstler mit der Gesellschaft oder Politik kritisch auseinandersetzt.

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich scheint sich die Stimmung in der Bevölkerung seit 2015 geändert zu haben – Stichwort Willkommenskultur. Können Sie sich das erklären?

Hammel: Ich glaube, dass die heutige globalisierte Welt viel komplexer geworden ist. Viele Leute sehnen sich nach einfachen Ansagen von starken Leuten, die uns in die Zukunft führen. Rechtspopulismus ist so brandgefährlich, weil er in solchen Zeiten gut funktioniert. Lemur: Hier sollte man mit Informationen gegenhalten und die Menschen, die zu Recht frustriert sind, nicht wahrgenommen zu werden, ernstnehmen. Mit überzeugten Nazis zu reden, hat bei mir aber leider noch nie geklappt.

2018 feierten beide Länder ihr 100-jähriges Republiksbestehen. Was kann man aus Ihrer Sicht von den Ereignissen der vergangenen 100 Jahre mitnehmen?

Lemur: Irgendjemand hat mal gesagt, dass nur Krieg bedeutende Zivilisationsschritte zulässt, das hat meiner Meinung nach in den letzten 100 Jahren aber abgesehen vom technologischen Fortschritt nicht so funktioniert. Hammel: Gregor Gysi meinte erst vor Kurzem, dass in Europa sofort wieder Krieg ausbrechen würde, wenn die Europäische Union zerfällt. Das hat mich schon zum Nachdenken gebracht.

Im österreichischen Wahlkampf ist der Heimatbegriff ein immer wieder umstrittener und von Parteien instrumentalisierter – was verbinden Sie damit und wie wichtig ist Ihnen Heimat?

Hammel: Ich kann mich leider gar nicht mit dem Begriff identifizieren, weil ich bei dem Wort "Heimat" immer gleich an Lederhosen und Schlagermusik denken muss. Lemur: Ich fühle mich zuhause, wo man mich lieb hat – also daheim.

Zum Schluss: bitte vervollständigen Sie den Satz "Feminismus ist für mich…"

Hammel: … die richtige Erziehung für meine Kinder. Lemur: … ein Begriff mit -ismus. Ismusse neigen dazu, Menschen zu verschrecken, auch wenn sie ein noch so berechtigtes Anliegen haben.

 

Der gebürtige Subener Max Hammel (28) hat 2010 die Filmproduktionsfirma „infamous pictures“ gegründet und bislang an mehr als 250 nationalen und internationalen Projekten als Regisseur und Produzent gearbeitet.
Benny Stottmeister (37) ist ein Berliner Rapper, der seit 2015 unter dem Namen „Lemur“ auftritt. Das Video zu seiner neuen Single „Alles hat ein Lied verdient“ wurde in Wien gedreht und handelt vom Zerfall der westlichen Gesellschaft.

 

Link zum Musikvideo:

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 03.01.2019 15:42

Die Kamera, das große Auge, sucht unablässig die Welt in Reichweite zu bringen und findet beiläufig. Gute poetische Arbeit, Thomas.

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misterx (1.665 Kommentare)
am 03.01.2019 15:06

Was bei da bei rauskommt wenn man sich von diesen beiden Linkspopulisten und ihrem Halbgott Gregor Gysi regieren lässt, sieht man ja im Shithole Berlin.

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Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 03.01.2019 15:45

Halt, das sind Filmemacher bzw Musikmacher und keine Linkspopulisten.

Österreicher dürfen eine Gysi Zitat verwenden
- keiner hat es in dieser Deutlichkeit formuliert wie er -
ohne deswegen zwangsläufig politisch verortbar zu sein.

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 03.01.2019 13:01

Seid's ma nicht bös, aber die ersten zwei Minuten keine Musik bei an Musikvideo? Wenn wenigstens das Video lässig wär, aber da siehst ja nix.
Den Rest hab ich mir gespart. Wenn die Musik super ist, solltets das aber mal zeigen und hören lassen.
Ich werd aber die falsche Zielgruppe sein.

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Luftschlossgefahr (2.533 Kommentare)
am 03.01.2019 15:36

Den Ton aufdrehen?

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