Innviertler holte sich Staatspreis für besten Masterabschluss

Von (ho)   13.Jänner 2017

"Bereits in der HTL Braunau faszinierten mich die Informatik-Fächer, deshalb wollte ich die Funktionsweise eines Computers von der untersten Transistoren-Ebene bis hin zur Software-Ebene grundlegend verstehen", so Andreas Grimmer, der sein anschließendes Informatikstudium an der Universität Linz in Rekordzeit absolvierte und kürzlich mit dem Würdigungspreis ausgezeichnet wurde. Dieser Staatspreis wird jährlich den besten Absolventen aller österreichischen Universitäten verliehen.

Angespornt wurde der Aurolzmünsterer vom Motto seines Professors "Nichts ist motivierender als Erfolg". Nicht unwesentlich zum Erfolg trug auch seine Mitwirkung in Forschungsprojekten bei. "Im Zuge meiner Bachelor- und Masterarbeit konnte ich bereits an einem Institut als studentischer Mitarbeiter forschen. Aus den Arbeiten entstanden wissenschaftliche Publikationen, die ich unter anderem in Osaka in Japan auf einer internationalen Konferenz vorstellen durfte", schildert der Diplom-Ingenieur, der momentan an seiner Dissertation arbeitet.

Nadel im Heuhaufen

In seiner Masterarbeit befasste sich Andreas Grimmer mit industriellen Softwaresystemen, die meist aus mehreren Millionen Zeilen Programmcode bestehen. "Die Suche nach Fehlern gleicht da oft der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Daher gibt es Frameworks für die Programmanalyse, die Software-Entwickler bei der Fehlersuche unterstützen. Im Zuge meiner Masterarbeit habe ich ein Programmanalyse-Framework für Programmiersprachen der Automatisierungstechnik erstellt. Meine Ergebnisse sind wichtig für die Entwicklung von Werkzeugen, die bei meinem Industriepartner KEBA in Zukunft die Programmierung und Wartung von Software erleichtern."

In seinem Doktoratsstudium der Informatik am Institut für Integrierte Schaltungen an der Universität Linz beschäftigt sich der Innviertler mit dem Entwurf von automatisierten Designlösungen für "Labore-auf-dem-Chip" (Labs-on-Chips, kurz LoCs), die konventionelle biochemische Vorgänge revolutionieren. "Diesen Chips wird viel Potenzial zugesprochen, weil sie durch Miniaturisierung und Integration biochemischer Operationen auf einem Chip Prozesse ersetzen können, die bisher in Laboren durchgeführt wurden."

Intelligente Algorithmen

In den vergangenen Jahren sei die Verbreitung und Nutzung von LoCs sehr stark angestiegen. "Sie werden heutzutage in komplexen Anwendungsfeldern wie etwa In-Vitro-Diagnosen, DNA-Sequenzierungen und Zellanalysen eingesetzt. Diese LoCs bestehen aus Millionen von Komponenten und lassen sich auf Grund ihrer Größe nicht mehr manuell designen", sagt Grimmer.

Genau hier sei, so der Innviertler, die Informatik gefordert, intelligente Algorithmen zu entwickeln, die die vielschichtigen Aufgabenbereiche lösen können. Und Grimmer dürfte auf einem guten Weg sein. "In meinem ersten Jahr konnte ich bereits Publikationserfolge erzielen. Ich darf diese Ergebnisse heuer unter anderem in Japan, in der Schweiz und in Deutschland vorstellen."