Innviertler Weltfirma und HTL Ried treiben Agrar-Automatisierung voran

Von Max Hofer   30.Oktober 2017

Erste Referenzkunden gibt es schon, wegen eines Geheimhaltungsabkommens bleiben sie aber vorerst noch anonym. Fakt jedenfalls ist, dass große Unternehmen an den Eggelsberger Digitalisierungs- und Automatisierungsspezialisten Bernecker & Rainer (B & R) mit dem Ersuchen um Unterstützung herangetreten sind. Es geht um die Automatisierung in der Landwirtschaft, aber auch um Innovationsschübe in den Bereichen Forst-, Bau- und Kommunalfahrzeuge.

Die HTL Ried mischt ebenfalls mit. Wie berichtet, hat sie das Innviertler Top-Unternehmen, das weltweit mit 190 Büros vertreten ist und 3000 Mitarbeiter zählt, seit Kurzem als neuen Partner mit an Bord. B & R klinkt sich in den Ausbildungsbereich Agrar- und Umwelttechnik ein und konzentriert sich ganz auf die Automatisierung.

Laut Martin Anzengruber, dem Leiter der Agrar- und Umwelttechnik an der HTL Ried, sei vorerst eine Kooperation für die nächsten vier Jahre vereinbart worden. Gemeinsam mit Karl Angleitner, dem Chef der HTL-Abendschule, werde er die Zusammenarbeit mit B & R auf dem zukunftsträchtigen Agrartechnik-Bereich begleiten, da der Ausbildungszweig an der HTL Ried sehr gefragt sei.

B & R entwickelte ein neues Produkt mit der Bezeichnung X90 mobile, das über eine Steuerungstechnik für mobile Anwendungen verfügt, die ganz besonderen thermischen und mechanischen Anforderungen ausgesetzt ist.

Da damit der Markt von Sibirien bis Afrika versorgt wird, muss das in ein Aluminiumgehäuse verpackte Innenleben Temperaturen von minus 40 bis plus 85 Grad Celsius aushalten und darf keinerlei Anfälligkeiten für Öl, Salz- und Kondenswasser zeigen. Außerdem muss es unempfindlich gegen jegliche Form von Schmutz und Vibrationen sein. Beim X90 mobile handle es sich, so Markus Brückl und Josef Joachimbauer von B & R, um den ersten Teil einer ganzen Produktpalette, die bereits in Arbeit sei.

Bald würden gewisse Arbeitsprozesse automatisiert durchgeführt und die verschiedenen Geräte in der Lage sein, untereinander zu kommunizieren. Etwa beim Säen der Felder. Alles werde so abgestimmt sein, dass es nicht zur geringsten Verschwendung von Platz und von Saatgut komme, zudem werde die Befüllmenge der Lader bei der Ernte optimal sein.

"Auch der selbstfahrende Traktor, der keine Bedienung mehr braucht, ist nicht mehr fern", versichert Josef Joachimbauer und verdeutlicht, was noch so alles möglich werde: "Selbst Bagger können beim linearen Abziehen von Erdreich selbstständig arbeiten und kommen ohne Führungskraft aus."