Innviertler Spitzentechnologie begeistert Kunststoffexperten

27.Dezember 2017

Der Spezialmaschinenbauer Fill in Gurten setzt Akzente am Kunststoffsektor: Bei der Fachmesse Fakuma in Friedrichshafen präsentierten die Innviertler spektakuläre Neuentwicklungen zur effizienten Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen.

Die Hochleistungslegeanlage multilayer und die dampffreie Verarbeitung von Partikelschäumen begeisterten die Fachwelt. Fill gelang mit diesen Entwicklungen ein entscheidender Schritt zur wirtschaftlichen Produktion von Thermoplasten, die insbesondere im Leichtbau eine wesentliche Rolle spielen.

"Der Tape-Legeprozess mit multilayer ist der Vorprozess für Spritzgießer, die funktionsintegre Bauteile mit Faserverstärkung produzieren. Dampffreie Partikelschaumprozesse werden im Sport- und Freizeitbereich benötigt und natürlich im automobilen Leichtbau", erklärt Wilhelm Rupertsberger, Leiter des Kompetenz Center Kunststoff bei Fill.

Zuletzt tagte die Fachwelt für Schaumkunststoffe sogar bei Fill in Gurten. 150 Experten der Polyurethanverarbeitung kamen im Fill Future Dome zusammen, der sich als ideale Location erwies. In fachspezifischen Vorträgen wurden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Polyurethan dargestellt. Die Palette reichte von neuartigen Kühlmöbeln über hochbelastete Blattfedern bis zu innovativen Motorraumabdeckungen.

Im Zuge der Tagung wurden auch Innovationspreise rund um die Polyurethanverarbeitung vom Fachgremium FSK, dem führenden deutschen Fachverband für Schaumkunststoffe und Polyurethane, dem auch Fill angehört, vergeben. Das Gurtner Unternehmen wurde im Bereich industrielle Anwendungen für seine automatisierte Ausbesserungsanlage für Sperrholz mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

Die Anlage ermöglicht es, rissige und löchrige Oberflächen von Sperrholzplatten mit Polyurethan auszubessern. Eine Schlüsselfunktion dieser Anlagetechnik ist die automatische Erkennung von Fehlern durch ein Kamerasystem.

Das Innviertler Hightech-Unternehmen bleibt auf Expansionskurs. Um die bewährte Qualität weiterhin sicherstellen zu können, wird die Produktionsfläche erweitert. In den kommenden Monaten entstehen, wie berichtet, 5000 Quadratmeter zusätzliche Produktionsfläche für die Montage von Maschinen und Anlagen, zudem wird der Bereich der Elektrowerkstätte verdoppelt.

Neue Hallen in Pfahlbauweise

In Summe werden 7,5 Millionen Euro in den Firmensitz im Innviertel investiert. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, die Fertigstellung des drei Hallen umfassenden Projekts ist für Ende März 2018 geplant. Die Hallen werden in Pfahlbauweise errichtet, wodurch eine Reihe attraktiver überdachter Parkplätze entsteht.

Außerdem werden künftig zehn neue Elektro-Ladestationen zur Verfügung stehen, zusätzlich wird in eine großflächige Photovoltaikanlage investiert, die künftig umweltfreundliche Energie für die Produktion und die Stromtankstellen liefern wird, so das Unternehmen.

"Mit der Vergrößerung der Produktionsfläche schaffen wir ausreichend Platz für beste Montagebedingungen angesichts steigender Kapazitätsanforderungen", so Eigentümer und Geschäftsführer Andreas Fill. (ho)