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„In zehn bis 20 Jahren nur noch blau-grüne Regierung möglich“

Von Thomas Streif   16.September 2013

Der Wahlkampf ist in der heißen Phase. Auch im Innviertel. Donnerstagabend lieferten sich regionale politische Vertreter bei einer Podiumsdiskussion im Rieder Sparkassen-Stadtsaal Rededuelle. Initiiert worden war das Aufeinandertreffen gemeinsam von der Studentenverbindung Rugia und dem Franziskushaus Ried.

„Wir haben trotz der großen Finanzkrise in den vergangenen Jahren die geringste Arbeitslosenquote in Europa, das ist ein Beweis dafür, dass nicht so schlecht gearbeitet wurde“, widersprach Harry Buchmayr (SPÖ) der Kritik von FP-Nationalratsabgeordneten Elmar Podgorschek, der angriffig meinte, es gehe in der Regierung nichts weiter.

„Ich fordere massive steuerliche Entlastung, die Menschen müssen sich von ihrem Einkommen das Leben wieder selbst gestalten können“, so Podgorschek, der in der Schlussrunde der Podiumsdiskussion mit der Aussage aufhorchen ließ, dass in zehn bis 20 Jahren nur noch eine blau-grüne Regierung möglich sein werde. Voraussetzung sei jedoch, dass die Grünen ihr „ideologisches Brett vorm Kopf“ weg bringen.

Manfred Hofinger, Nationalratskandidat der ÖVP, versprach einmal mehr, dass er sich vor allem für die Entwicklung des ländlichen Raumes einsetzen werde. „Ich weiß als Bürgermeister von Lambrechten genau, wo die Probleme liegen und was die wahren Anliegen der Menschen in der Region sind.“

Jugend Perspektiven geben

Das Innviertel dürfe nicht ins Hintertreffen geraten, man müsse den jungen Menschen Perspektiven bieten, damit diese nicht in den Zentralraum abwandern, antwortete Hofinger auf die Frage von OÖN-Redakteur Max Hofer, was den sein wichtigstes Wahlkampfthema sei.

Leo Steinbichler, auch bekannt als „Agrarrebell“ und Spitzenkandidat des „Team Stronach“, machte seinem Ruf alle Ehre. „Die Sozialpartnerschaft ist die unnötigste Zweitregierung, die wir haben.“ Die Arbeit in der Regierung sei „reine Freunderlwirtschaft“, so Steinbichler, der forderte, dass „manuellen bodenständigen“ Jobs wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht werden müsse.

Auf die Aussage Steinbichlers, „Überhackler Anschober braucht nicht zu sagen, er mache Green Jobs, was soll das überhaupt sein, bitte“, kam umgehend die Replik der grünen Nationalratsabgeordneten Ruperta Lichtenecker: „Für mich sind das grüne Arbeitsplätze, und ich sehe in diesem Bereich für die nächsten Jahre noch extrem viel Potenzial.“

Auch eine geplante 110-kV-Freileitung in der Region Pramtal-Süd lieferte nach Wortmeldungen von Vertretern der Initiative „Schutzgemeinschaft“, die im Publikum saßen, Diskussionsstoff. „Wenn es technisch machbar ist, muss ein Erdkabel verlegt werden, das ist für mich überhaupt keine Frage“, sagte Podgorschek.

Rund zweieinhalb Stunden wurde diskutiert und vor allem für den Wahlkampf geworben. „Nein, jetzt tun wir aber nicht Taferl zeigen“, ermahnte der Diskussionsleiter den BZÖ-Kandidaten und Bürgermeister von St. Roman, Siegfried Berlinger, der sich offenbar in den Fernseh-Diskussionen einiges von den österreichischen Polit-Größen abgeschaut hatte.

In einem Punkt waren sich die Vertreter am Podium einig. Dass das Innviertel als Wirtschaftsstandort gestärkt werden müsse und eine Fachhochschule brauche. Mehr am Donnerstag in der Rieder/Schärdinger Volkszeitung.

Zitiert: Was den politischen Vertretern so vorschwebt

„Wir sind uns alle einig, dass das Innviertel unbedingt eine Fachhochschule braucht.“
Harry Buchmayr, SPÖ

„Das Innviertel darf nicht benachteiligt werden. Deswegen müssen wir uns alle gemeinsam für unsere schöne Region einsetzen.“
Manfred Hofinger, ÖVP

„Die aktuelle Regierung ist reformunfähig. Bringen die Grünen ihr ideologisches Brett vom Kopf weg, halte ich Blau-Grün in zehn bis 20 Jahren für möglich.“
Elmar Podgorschek, FPÖ

„Wir müssen in Bildung, Forschung und Umweltschutz investieren, damit wir dem aktuellen Stillstand entgegenwirken.“
Ruperta Lichtenecker, Grüne

„Stimmenstärkste Partei werden wir erst bei der nächsten Wahl. Das Team Stronach denkt in Etappen.“
Leo Steinbichler, hat offenbar sehr ambitionierte Ziele für die kommenden Jahre

„Früher habe ich mir gedacht, der politische Haufen kann mich einmal gerne haben. Jetzt möchte ich mich für die Region einsetzen.“
Siegfried Berlinger, BZÖ

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25. April 2024