Im Aqarium und auf der Erfolgswelle
GEINBERG. Karriere mit 24: Sie ist jung, motiviert, locker und seit sechs Wochen Leiterin des Zwei-Hauben-Restaurants Aqarium in Geinberg: Die Aspacherin Carina Egger.
Carina Egger hatte eine Lehrstelle als Friseurin. Kurz vor Dienstantritt hat sich die Aspacherin allerdings umentschieden und im Revital Aspach eine Ausbildung zum Koch/Kellner gemacht. Eine Entscheidung, die sie nie bereut und sie – nach diversen Stationen im Ausland – ins Aqarium nach Geinberg geführt hat. Dort ist die 24-Jährige seit sechs Wochen Restaurant-Leiterin. Mit der Volkszeitung sprach die Innviertlerin über ihr Team, Herausforderungen, die Ansprüche der Gäste und ihre Liebe zum Wein.
Was haben Sie heute gefrühstückt?
Carina Egger: Gebäck, ein bisschen Wurst und Käse, ein Ei Benedict und dazu ganz viel Kaffee. Der gehört auch zu meinem Ritual, wenn ich in der Arbeit ankomme. Zuerst trinke ich eine Tasse Kaffee zum Akklimatisieren, dann geht es los.
Womit geht es dann los?
Meistens fange ich gegen Mittag mit meiner Arbeit an. Ich gehe die Reservierungen durch, bearbeite meine Emails und erledige viele administrative Aufgaben. Um 17 Uhr isst dann das ganze Personal gemeinsam und anschließend gibt es ein Service-Briefing. Wir besprechen die Abläufe, den Aperitif und die offenen Weine und dann kommen die Gäste. Wenn ich dann das nächste Mal auf die Zeit achte, ist es oft schon gegen 22 Uhr.
Und wenn alle Gäste gegangen sind?
Das läuft eigentlich immer gleich ab. Wir sitzen alle noch zusammen, trinken ein Gin Tonic oder ein Glas Wein und gehen den Abend noch einmal durch. Anschließend kann jeder unbelastet nach Hause fahren.
Nach sechs Wochen als Restaurant-Leiterin: Hat Sie an Ihrem neuen Job etwas überrascht?
In erster Linie das Feedback der Stammgäste. Einige haben mich sogar umarmt und mir gratuliert. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Sie haben die Gäste angesprochen: Wie gehen Sie mit schwierigen Zeitgenossen um bzw. welche Eigenschaften muss man als Restaurant-Leiterin mitbringen?
Große Ausdauer, Durchhaltevermögen, man sollte extrovertiert sein und ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Dinge haben. Meist weiß ich schon 30 Sekunden nachdem ein Gast unser Lokal betreten hat, wie der Abend laufen wird. Manche Gäste wollen es lieber streng nach Etikette, andere sind für einen Spaß zu haben. Diese Feinheiten zu merken, gehört wahrscheinlich zu den wichtigsten Eigenschaft. In einem Restaurant wie dem Aqarium ist natürlich auch die Erwartungshaltung dementsprechend hoch. Da muss einfach alles passen.
Wenn das nicht der Fall ist?
In gewissen Punkten bin ich streng. Zum Beispiel achte ich sehr darauf, dass das Besteck richtig liegt. Wenn ich einem Mitarbeiter drei Mal etwas sage und es dann noch immer nicht passt, gibt es Sanktionen. Dann muss der- oder diejenige länger dableiben. Das ist aber nur ganz selten der Fall. Wir sind ein super Team, bei dem sich jeder auf den anderen zu hundert Prozent verlassen kann.
Apropos Prozent: Als ausgebildete Sommelière – bei welcher Gelegenheit darf ein Glas Wein nicht fehlen?
Wenn ich essen gehe, dann immer mit Weinbegleitung. Wir Arbeitskollegen gehen regelmäßig gemeinsam essen. Dabei gibt es eine genaue Aufteilung: Die Köche konzentrieren sich aufs Essen und müssen deshalb auch das Autofahren übernehmen. Das Service-Personal widmet sich dem Wein. Das machen wir eigentlich immer so. Wir waren schon gemeinsam beim Döllerer in Golling und auch im Lukas in Schärding.
Bitte beenden Sie den Satz: Es war ein guter Tag wenn ...
...die Gäste einen schönen Abend hatten, zufrieden sind und der Umsatz stimmt.
Welches Gericht würden Sie Gästen privat servieren?
Ich bin zwar gelernte Köchin, muss aber gestehen, dass ich wirklich kochfaul bin. Dafür backe ich gerne. Für den Geburtstag meiner Nichte habe ich eine Hello Kitty Torte gemacht. Da spiele ich mich schon ein, zwei Tage, damit alles perfekt ist.
Biografie
Bereits 2014 war Carina Egger als Commis de Rang Teil des Aqarium-Teams. Nachdem sie Erfahrungen im In- und Ausland sammelte, unter anderem im Schloss Fuschl, in Lech am Arlberg, in Schweden sowie Schottland, wurde die Diplom-Sommelière 2017 wieder Teil des Aqarium-Teams und übernahm im Juli 2018 die Position der Restaurantleitung. Die gelernte Gastronomiefachfrau ist zusätzlich im Wirtschaftsförderungsinstitut tätig, wo sie Lehrlinge auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Ihre beruflichen Kenntnisse wurden besonders durch einen Aufenthalt in der Domäne Wachau geprägt, wo sie in sieben Monaten alles rund ums Thema Wein lernte.
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