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Hanf als natürliche Medizin

Von (burgstaller)   05.April 2018

Wer Cannabis hört, denkt meist zuerst an Drogenmissbrauch. Und das, obwohl Cannabis – die deutsche Übersetzung "Hanf" klingt schon nicht mehr ganz so ungesetzlich – medizinisch eingesetzt nachweisbar ein Heilmittel ist. Monika Stockenhuber hat das am eigenen Leib, genau gesagt an einem Fuß, erleben können. Eine monatelang entzündete, enorm schmerzhafte Stelle ließ die "Klarlbäuerin z’Blindendorf" in der Gemeinde Lambrechten zu Cannabis-Tropfen greifen. Nur nach kurzer Anwendungszeit waren die Schmerzen weniger, und nach Einnahme von nur zwei Monaten fast verschwunden.

Was das Ehepaar Stockenhuber veranlasste, sich intensiv mit dem Thema "Cannabis in der Medizin" zu beschäftigen. Inzwischen wachsen in ihrer Vielfaltsgärtnerei bereits die ersten Versuchspflanzen heran. Obwohl erst ganz wenige wussten, dass sich die Stockenhubers des Themas Hanf annahmen, klopfte es auch schon an den Toren ihrer Gewachshäuser: Drogenfahnder haben von dem Anbauvorhaben des umtriebigen Biobauernpaares Wind bekommen. Sie mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Es ist die Unwissenheit, die die Cannabis-Pioniere nicht nur zu schaffen macht, sondern auch ärgert. "Wir wollen nur die Freigabe für die medizinische Verwendung. Weil wir schlicht und ergreifend und zu hundert Prozent überzeugt sind, dass Cannabis vielen Menschen helfen würde, unerträgliche Schmerzen auf natürliche Weise zu lindern." Nicht nur für die Stockenhubers steht fest, dass mit dem Einsatz von Cannabis Erfolge unter anderem bei Alzheimer, Epilepsie, Depression, Tinnitus, Spastiken wie Multipler Sklerose erzielt werden kann beziehungsweise könnte.

Präsidentin mit Fachwissen

Monika Stockenhuber ist inzwischen Präsidentin des Vereines ÖCN OÖ (Österreichisches Cannabis Netzwerk Oberösterreich). Als solche meint sie: "Cannabis wird seit mehreren tausend Jahren als Kultur- und Heilpflanze angebaut und verwendet. Studien belegen die Wirksamkeit von Cannabis."

THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) "sind die derzeit am meisten erforschten Cannabinoide der Cannabispflanze, wobei CBD als nicht psychoaktiv gilt und keinen Rauschzustand verursacht", klärt Monika Stockenhuber auf. Springender Punkt, ob einer Cannabispflanze die gesetzlichen Handschellen angelegt werden oder nicht, sei die Höhe des Inhaltsstoffes THC. Werden 0,3 Prozent Milligramm an THC überschritten, greifen die Drogenfahnder ein. Weshalb die Stockenhubers derzeit in ihren Glashäusern in Engelszell solche Pflanzen großflächiger anbauen wollen, die die 0,2-Prozent-Marke an THC nicht überschreiten. "Wir sind auf der Zielgeraden", sind Monika und Walter Stockenhuber zuversichtlich, in absehbarer Zeit auch von Gesetzes wegen erlaubte Pflanzen heranzuziehen.

Besucher jederzeit willkommen

Derzeit lässt das Ehepaar Stockenhuber seine Cannabis-Versuchsflächen aber eher links liegen. Tausende Paradeiser-, Paprika- und Kräuterpflanzen werden gehegt und gepflegt, um nach Ostern nach Wels gebracht zu werden, wo sie bei der Messe "Blühendes Österreich" an den Mann/die Frau gebracht werden sollen.

Ab Mitte April haben alle, die den Stockenhubers einen Besuch in ihrer Vielfaltsgärtnerei abstatten wollen, auch in Engelhartszell die Möglichkeit, sich mit Biopflanzen für Garten, Balkon und Terrasse einzudecken. 

Rauschmittel und Arznei

Hanf (Cannabis) ist laut „Wikipedia“ eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse. Hanf zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Erde. Neben seiner Rolle als wichtiger nachwachsender Rohstoff für Textilindustrie und Bauwirtschaft wird Hanf sowohl als Rauschmittel wie auch als Arzneimittel verwendet. Um Hanf ausschließlich als Arznei geht es Monika und Walter Stockenhuber. Das Ehepaar ist gerne bereit, Fragen rund um das Thema Hanf zu beantworten bzw. Interessierte mit Infos zu versorgen: monika@klarlbau.at, www.oecn.at, Tel.: 0676 / 844781400.

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