Gstanzlsingen: Manchmal deftig, aber stets bekömmlich

Von Roman Kloibhofer   16.November 2017

"Ehrlich, bodenständig, da ist alles selbstgemacht", dieses Urteil eines musikkundigen Premierengastes aus dem Bezirk Schärding beim Innviertler Gstanzlsingen brachte es auf den Punkt: Was hier im Zwink-Saal am vergangenen Wochenende von den fünf teilnehmenden Gruppen präsentiert und von Organisatorin Maria Kastinger (Foto) und ihrem Team aufgetischt wurde, war feine (mitunter auch deftige, aber immer bekömmliche) Unterhaltung, gepaart mit authentischer Volksmusik. Es ist dieser "Anker der Gemütlichkeit", von dem Landesrat Max Hiegelsberger bei der Eröffnung gesprochen hat, der dieses Stück Aspacher (und Innviertler) Kulturgut so wertvoll macht. Eine Gemütlichkeit, die sich die vielen Gäste an den (ausverkauften) Gstanzl-Tagen Jahr für Jahr nicht entgehen lassen. Da kommen die Schenkelklopfer und Lauthals-Lacher genauso auf ihre Rechnung wie jene, die auch die subtileren Witze lieben (in solchen Fällen wird halt – Vorsicht: Sickerwitz! – erst mit Verzögerung gelacht). Vor allem aber: Es wird herzhaft gelacht und gewitzelt, und die Akteure wissen zeitgerecht, wo die Grenze zu beleidigenden Witzen zu ziehen ist.

Wenn dann Braunaus Bezirkshauptmann Georg Wojak sein Humorverständnis mit Küsschen für die bayerische Intensiv-Gstanzlerin Renate Maier unter Beweis stellt, dann wird genau das geboten, was das Publikum erwartet, ja erhofft: Dass der eine oder andere Promi aufs Korn genommen wird und man selbst verschont bleiben möge...

Schallendes Gelächter bei allen Beteiligten rief bei der Premiere am Freitagabend der "Glasbruch" bei Tridoppler-Chef Pepi Wimmleitner hervor. Beim Zuprosten mit einer halbe Bier, gespendet von Georg Wojak, löste sich der Glasboden, das Bier floss zu Boden. Pepi Meixner feixte darauf zu Wojak: "Dös passt zu dir, du hast a nia an Bodn!" Und sagte dann: "Nehmen wir halt dö Glasl vom Erich (Rippl, LAbg. SPÖ; Anm.), dö haltn mehra aus!"