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"Gruß vom Krampus": Innviertler Perchten bald österreichweit im Kino

Von Lisa Penz, 01. November 2018, 09:04 Uhr
Percht ist nicht gleich Percht Bild: Pimp the Pony Productions

INNVIERTEL, SALZBURG. Die Tannberg Perchten aus Lochen spielen in der Dokumentation "Gruß vom Krampus" eine wichtige Rolle.

Es ist ein Kinofilm über Perchten und Krampusse, über Rituale und Bräuche im Winter. Das Besondere daran: Er spielt teils im Innviertel, teils im Flachgau und Rupertiwinkel. Hauptakteure der Doku mit dem Titel "Gruß vom Krampus" sind unter anderem die Tannberg-Perchten aus Lochen, sie kommen aber nicht als einzige Innviertler Gruppe im Film zu Wort.

"Mir war es wichtig, hier in der Region zu drehen", sagt Filmschaffende Gabriele Neudecker. Die Köstendorferin hat sich drei Jahre lang mit dem teuflischen Treiben auseinandergesetzt: "In den vergangenen Jahren haben Perchten einen Boom erlebt. Seit die Jugend die Tradition für sich entdeckt hat, sind sie zu einem der wichtigsten Bestandteile des ländlichen Vereinslebens geworden." Neudecker führte Gespräche mit Vereinsleuten aus Salzburg und dem Innviertel, war bei Läufen der Region dabei und sprach mit Besuchern, die aus ganz unterschiedlichen Motiven an der Tradition interessiert sind. "Die Jüngeren kommen wegen des Adrenalinkicks, die Älteren wegen der Masken und des Brauchtums", so die Salzburgerin.

Frauen in Männerdomänen

Die Lupe richtet Neudecker auch auf die Rolle der Mädchen und Frauen. "Ich selbst bin als Filmregisseurin eine Frau in einer Männerdomäne und weiß, wie schwer es ist, sich in einer solchen zu behaupten. Da hat mich natürlich interessiert, wie es den Mädchen bei Perchten- und Krampusgruppen ergeht", sagt Neudecker und erklärt, dass einige erst als Engel oder Hexen einsteigen, bevor sie sich in den dicken Schafspelz trauen.

Derzeit läuft "Gruß vom Krampus" in Armenien, beim internationalen Wettbewerb des Sose- Film-Festivals. Außerdem ist er für den Österreichischen Filmpreis 2019 nominiert. Gezeigt wurde er bereits, als einer von zwei österreichischen Filmen, beim Worldfest Houston in Texas.

Insgesamt hat die Köstendorferin für die Produktion fünf internationale Preise abgestaubt. Anmerken will sie, dass "in den Kinos später auch Schulvorführungen angeboten werden. Schließlich bietet der Krampusbrauch als boomende Jugendkultur viel Gesprächsstoff."

3 Fragen an Gabriele Neudecker 

(Filmemacherin aus Salzburg)

Neudecker Bild: Pimp the Pony Productions

 

Warum ist es der Gruß vom „Krampus“ und nicht von den „Perchten“?

Der Krampus hat mehr Tradition und eine weitreichendere Geschichte in unserer Umgebung. Der Unterschied liegt in der Zeit des Auftretens und natürlich in der Erscheinung. Die Kramperl sind ja die „bösen“ Begleiter des Nikolaus, hingegen ziehen die Perchten nicht zur Bestrafung aus und sind traditionsgemäß rund um die Raunächte aktiv. Angelehnt ist der Titel des Films auch an die damaligen Grußkarten vom Krampus.

Wie haben sich die Perchten und Krampusse im Laufe der Zeit verändert?

Dadurch, dass die Jugend den Brauch für sich entdeckt hat, sind die Perchten moderner geworden. Es kommen auch immer mehr Elemente aus Halloween und Fantasy-Filmen vor. Leuchtende Augen und viel Blut zum Beispiel. Die Älteren setzen wieder mehr auf Tradition, was mir persönlich auch besser gefällt.

Die USA-Premiere des Films fand in Texas statt. Wie haben die Amerikaner auf den Film reagiert?

Die Amerikaner sind auf das Brauchtum total abgefahren. Sie kennen die Perchtentradition an sich ja nicht und haben es daher wahnsinnig spannend empfunden, so war zumindest mein Eindruck. Ich habe dort zwei Preise für den Film bekommen. Das Lustige daran ist, dass mir ein Preis davon quasi für die „besten Make-up-Effekte“ verliehen wurde. Sie haben offensichtlich geglaubt, dass sich die Perchten „schiach“ schminken.

 

"Gruß vom Krampus", so heißt der 90-minütige Dokumentationsfilm, der am Freitag, 9. November, österreichweit in zahlreichen Kinos Premiere feiert.

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