Großhändler für Spülmaschinen erfindet eigene Flaschenwaschmaschine

Von Angelika Hanslmayr   11.November 2017

"Das sind Künstler. Idealisten, auch ein paar Verrückte, aber eine überschaubare Community von Kollegen – nicht Konkurrenten." So beschreibt Erich Baumgartner seine Hauptkunden, die Klein- und Hobbybrauer der (inter)nationalen Bierbrauerszene. Dass diese sich ganz ihrem Hobby oder Beruf, dem Brauen ihres hauseigenen Bieres, widmen können, verdanken sie unter anderem dem 41-jährigen gebürtigen Braunauer, der mit seiner Erfindung ein leidiges Problem der Brauer und nicht nur dieser, gelöst hat: eine selbst kreierte Flaschenwaschmaschine.

Unausgereifte Geräte am Markt

Als er sich 1995 selbständig machte, war Erich Baumgartner noch Maschinengroßhändler für Gastrogeräte. 2006 spezialisierte er sich auf Spülmaschinen. Noch mal sieben Jahre später bekam er die Anfrage eines Kunden, ob er denn Flaschenwaschmaschinen im Sortiment hätte. "Das musste ich verneinen. Ein paar Wochen vorher kam das Thema allerdings schon mal mit Kollegen zur Sprache. Es hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mich mit dem Gerät beschäftigt", erzählt Baumgartner, wie er per Zufall über die ihm bis dahin unbekannte Maschine stolperte. Schnell war klar, dass die auf dem Markt befindlichen Geräte unausgereift waren. "Man hatte einen Metallkorb mit Röhrchen aus denen Wasser spritzte. Da stülpte man die Flasche drüber. Aber das Mundstück und die Außenseite der Flasche konnten nicht gründlich gereinigt werden. Ich habe mich mit Bierbrauern und Brautechnikern unterhalten, was denn so eine Maschine alles können sollte", berichtet Erich Baumgartner. Was folgte waren zwei Jahre intensiver Arbeit mit einem Team von Experten, das Baumgartner in seinem Vorhaben zur Seite stand und ihn fachmännisch beriet. Im Juni 2015 war es schließlich soweit: Baumgartner konnte seine Flaschenwaschmaschine auf den Markt bringen. "Die Maschine ist mit speziellen Düsen versehen, die sich je nach Flasche öffnen, das Wasser schießt in einem Drall hinein und läuft seitlich wieder raus. Wir haben eine spezielle chemische Flüssigkeit, die die Keimfreiheit der Flaschen garantiert und eine neue Frischwassertechnik, für die Beseitigung aller chemischen Reste", beschreibt der Erfinder die Besonderheiten seiner Maschine. Verkauft wird diese nur direkt an die Kunden, das soll garantieren, dass das Gerät auch leistbar bleibt.

Spitäler und Unis sind Kunden

Doch nicht nur für Hobbybrauer ist die Flaschenwaschmaschine eine interessante Innovation. Auch große Brauereien, Landwirte, Labore, Unis und Krankenhäuser zählen zu den Kunden, die ihre Glasflaschen mit Baumgartners Maschine reinigen. Und die nächste Marktnische hat der umtriebige Spülmaschinenexperte bereits ins Auge gefasst. "Immer mehr Hotels haben eigene Wasserspender-Anlagen und füllen ihr Wasser in eigene Flaschen mit dem Hotellogo ab. Das ist gerade in skandinavischen Ländern bereits weit verbreitet. Die Reinigung dieser Flaschen erfordert eine andere Chemie und Waschzeit. Diesen Markt möchte ich im nächsten Jahr in Angriff nehmen", nennt er konkrete Zukunftspläne. Vorgestellt wird sein Gerät vor allem auf Messen im In- und Ausland oder bei Veranstaltungen von Brauereien. Den Rest erledigt die Mundpropaganda der zufriedenen Kunden. Und natürlich kann man den "Flaschenwäscher" auch direkt bei Erich Baumgartners Firma "ebatec" in Munderfing erwerben.

Alle Infos und Kontakte unter flaschenwaschen.at