Geothermie-Baustelle - Energie-Chef: "Wir haben Schuld!"

Von Max Hofer   29.November 2017

Bei vielen Anrainern des Gustav-Schwaiger- und Hans-Winter-Weges sind die Nerven zum Zerreißen angespannt. Seit Juni sind im Bereich Hopfenberg Bauarbeiten für das Geothermieprojekt Ausbaustufe zwei im Gang und genauso lange gibt es offenbar Ärger mit der bauausführenden Firma. Betroffene werfen ihr jegliches Fehlen an Professionalität vor.

Die Kritikpunkte sind massiv. Abgesehen davon, dass sich die Bauarbeiten schon eine Ewigkeit hinziehen würden – begonnen wurde im Juni –, gebe vielen die Sorglosigkeit bei der Absicherung der Baustelle zu denken. Auf den Gehsteigen würden Bretter herumliegen, aus denen Nägel nach oben ragen. Einmal hätten zudem Bauteile auf die ohnehin schmale Fahrbahn geragt, auch an Baustellenlichtern würde es mangeln.

Garage völlig verstellt

"Meine Frau und ich wären im Dunkeln auf dem Nachhauseweg beinahe in eine Baugrube gestürzt, weil kein Baugitter zur Absicherung der Hauszuleitung gesetzt worden war", so ein verärgerter Betroffener.

In einem Schreiben, das ein Anrainer verfasste und an Rieds VP-Bürgermeister Albert Ortig sowie die Geschäftsleitung der Energie Ried schickte, sind sämtliche Beschwerdepunkte aufgelistet. "Wir in dieser Gegend Wohnende wissen nicht, wann und wo eine Straße durch Baugeräte gesperrt ist. Häufig parken wir bereits außerhalb unserer Straße bzw. Garage. Ziemlich unpraktisch, wenn man mit Kindern und vollen Einkaufstaschen nach Hause will."

Die "Krönung" habe es am 22. November gegeben, "als wir unsere Kinder vom Kindergarten abholen wollten, wofür ein Auto notwendig ist. Man konnte von der Garage weder links noch rechts fahren, wir waren komplett eingesperrt". Auch eine Kabelrolle sei lange Zeit in einer privaten Einfahrt abgelegt gewesen, gefragt habe die Baufirma nicht, ob sie das dürfe.

Fertigstellung am 15. Dezember

Energie-Ried-Chef Helmut Binder hat sich gestern für das wie er selbst sagt "fürchterliche Chaos" bei den Betroffenen entschuldigt und räumt selbstkritisch ein: "Wir haben Schuld!"

Laut Binder sei man jedoch an das Vergabegesetz gebunden. Obendrein arbeite die Energie AG Oberösterreich, die am Ried-Projekt beteiligt sei, schon seit Jahren mit der Baufirma zusammen und es hätte bislang immer alles bestens geklappt.

Bis 15. Dezember sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein, allerspätestens jedoch eine Woche vor Weihnachten. Auch VP-Bürgermeister Albert Ortig entschuldigte sich inzwischen telefonisch für die Unannehmlichkeiten.