Gegner von Wohn-Großprojekt legen Position dar

Von (sedi)   17.April 2018

Wegen Wohnungsmangel vor Ort will der Motorradhersteller KTM im Gemeindegebiet von Munderfing 240 Wohnungen errichten, um benötigte weitere Fachkräfte holen zu können. Der Ortsbildbeirat trifft sich, wie berichtet, am 23. April, tagen sollen Landes- und Gemeindevertreter sowie Anrainer. Eine öffentliche Informationsveranstaltung über dieses Projekt ist außerdem geplant, so die Gemeinde.

Gegner des Projekts melden sich mit mehreren Argumenten zu Wort. 26 Wohnblöcke in Althöllersberg direkter Nachbarschaft mit rund 70 Haushalten in Ein- und Zweifamilienhäusern seien von der Dimension her nicht verträglich. Es sei versprochen worden, die nächsten 20 bis 25 Jahre keine Flächen mehr umzuwidmen. Einem Munderfinger sei 2017 der Bau von zwei dreistöckigen Häusern auf bestehendem Baugrund verwehrt worden, weil das Projekt nicht ins Ortsbild passe.

Nunmehr solle aber ein Großprojekt ermöglicht werden. Die Wohnqualität werde leiden, das Verkehrsaufkommen entsprechend steigen. Die Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten usw. seien mehrere Kilometer von der geplanten Siedlung entfernt, und es gibt hier auch keinen öffentlichen Nahverkehr – daher werde auf das Auto zurückgegriffen werden.

"Außerdem wird man niemanden zwingen können nur die neue geplante Zufahrt zu benützen, ein großer Teil wird den kürzesten Weg nehmen, und das ist die einspurige Gemeindestraße quer durch Althöllersberg", sagt eine Projektgegnerin.

Eine Kernfrage sei: "Warum wurden trotz der beklagten Wohnungsnot jahrelang jegliche Umwidmungen für Einfamilienhäuser verhindert, und bei diesem Großprojekt gibt es plötzlich keine Bedenken mehr, und alle bisherigen Vorschriften haben ihre Gültigkeit verloren?"

Die Gegner sagen, ihnen lägen Informationen vor, dass das Projekt im Endausbau eine Größe von insgesamt 400 Wohnungen erreichen solle. "Damit wäre dann wohl auch der letzte Grünstreifen zwischen Althöllersberg und Höllersberg verbaut."