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Gabriela von Habsburg: „Nicht der Name, sondern die Werte verpflichten“

Von Marina Huber, 05. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Gabriela von Habsburg: „Nicht der Name, sondern die Werte verpflichten“
Gabriela von Habsburg zu Gast bei den Braunauer Zeitgeschichtetagen Bild: Manfred Fesl

BRAUNAU. Wozu verpflichtet Adel? Antworten wurden bei den Braunauer Zeitgeschichtetagen gesucht.

Ist der Adel in Österreich seit dem Ende der Monarchie bloß noch ein historisches Relikt? Wie sehr ist das Leben jener, die in eine adelige Familie hineingeboren wurden, geprägt von ihrer Herkunft, und wozu verpflichtet Adel im 21. Jahrhundert? Die Verantwortung des Adels einst und jetzt hatten die Zeitgeschichtetage am Wochenende in Braunau zum Thema. Und schon bei der Eröffnung sprachen darüber keine geringeren als Gabriela von Habsburg und Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck.

Gabriela von Habsburg, Tochter des im Juli 2011 verstorbenen Otto von Habsburg, ist Bildhauerin und Botschafterin von Georgien in Berlin. Ein Vorbild sein und seine Aufgaben erfüllen – dazu ist ihrer Meinung nach nicht nur der Adel verpflichtet. Im Interview spricht sie über ihre Familie und ihren Namen, der manchmal auch hinderlich war.

OÖN: Der Titel der Zeitgeschichtetage ist Adel verpflichtet – wozu verpflichtet Sie Ihr adeliger Name?

Gabriela von Habsburg: Ich glaube, es ist nicht der Name der einen verpflichtet, sondern die Familie und die Werte, die einem mitgegeben werden.

OÖN: Ausschlaggebend für dieses Thema ist die Landesausstellung, die die beiden Herrscherhäuser Habsburg und Wittelsbach beleuchtet. Die Ausstellung in Braunau, Mattighofen und Burghausen haben sich schon rund 250.000 Besucher angeschaut. Ist das nicht ein Gefühl der Entblößung?

Gabriela von Habsburg: Nein, meine Familie ist ja meistens in der Öffentlichkeit gestanden. Deswegen gibt es ja auch so viel über meine Familie. Mein Vater hat einmal gesagt, jeder hat Vorfahren, nur unsere haben sie aufgeschrieben. Meine Familie hat Spuren hinterlassen, und ich denke, es ist schön, wenn diese in einem Zusammenhang gezeigt werden.

OÖN: Haben Sie sich die Landesausstellung schon angesehen?

Gabriela von Habsburg: Leider noch nicht. Wenn es die Zeit zulässt, werde ich sie mir noch anschauen. Ich habe jedenfalls den Katalog und die Publikationen gesehen, und die sind großartig.

OÖN: Sie sagten, dass manche Galerien Ihre Kunstwerke aufgrund Ihres Namens nicht ausstellen wollten. Ihr Name sei zu sehr belegt. Gab es Momente, in denen Sie lieber eine Gabriela Maier oder Huber gewesen wären?

Gabriela von Habsburg: Nein. Ich bin immer stolz auf meine Familie gewesen. Wenn man solche Eltern hat, kann man nur stolz auf die Familie sein. Deswegen hatte ich diese Idee eigentlich nie. Ich denke, dass Persönlichkeit immer noch wichtiger ist als der Name. Mein Name hatte in der Kunst Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass sich die Leute den Namen gut merken können.

OÖN: Sie sind Botschafterin und Bildhauerin: Haben Sie sich schon einmal vorgestellt, wie Ihr Leben in der Monarchie verlaufen wäre?

Gabriela von Habsburg: Als Künstlerin wäre es damals sicher ziemlich schwierig gewesen. Mein Urgroßvater war ein großartiger Maler. Seine Werke hat er aber nie zeigen können. Kunst ist ja auch ein Kommunikationsmittel, und wenn man als Künstler seine Werke nie zeigen kann und auch nicht sieht, ob die eigene Ausdruckssprache ankommt, dann fehlt einem als Künstler sicher einiges.

OÖN: Sie sind also froh, heute zu leben?

Gabriela von Habsburg: Auch wenn ich die Wahl hätte, ich würde doch immer die Zukunft wählen, weil ich die Zukunft spannend finde.


Zur Person

Gabriela von Habsburg wurde 1956 in Luxemburg als Gabriele von Österreich-Ungarn geboren und ist in Bayern als Österreicherin aufgewachsen. Sie ist Bildhauerin und Kunstprofessorin. Zehn Jahre war sie Professorin an einer Kunstakademie in Georgien. Seit 2010 ist sie Botschafterin von Georgien in Berlin.

 
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5  Kommentare
5  Kommentare
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Fanthomas (860 Kommentare)
am 07.10.2012 17:59

...wurden ja üblicherweise nicht für humanitäre Leistungen sondern für Bauernmorde, Brandschatzungen und Vertreibungen vergeben.

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 09.10.2012 10:09

...bis heute ein ganz inniges Verhältnis mit der katholischen Kirche, der ja kein Verbrechen fremd ist, pflegt, wurde ja eh bei dieser Veranstaltung gezeigt.

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profiler7 (3.317 Kommentare)
am 07.10.2012 15:43

besitzer vermischt mit altem adel, man findet sie in politik, finanz- und wirtschaft !!

und vor 500 jahren bekämpften sie das, was sie heute sind !!!

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( Kommentare)
am 07.10.2012 15:35

...das jemand, der hinter jeder HAusecke einen rechten Recken sieht, Leute aus Clans einlädt, die über Jahrhunderte die Menschen geknecht haben, die hundertausende in Kriegen in den Tod geschickt haebn nur um ihren Besitz zu mehren, die folterten und foltern ließen,, und, und,.... .

Ich denke man sollte auch hier die gebührende Objektivität gelten lassen. Diesen Figuren eine Plattform bieten ist der falsche Weg

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( Kommentare)
am 07.10.2012 15:30

...deren Familien über Jahrhunderte LAnd und Leute ausgebeutet haebn sollen schweigen. Gilt natürlich für alle anderen grinsen

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