Frag einfach den Inder, wenn's um Ayurveda geht
SCHÄRDING. Schärdingerin, die sich in Kerala Ayurveda-Behandlung unterzog, lotste Sebastian Nijo in das Kurhaus Schärding.
Die trachtig gekleideten Damen an der Rezeption des Kurhauses der Barmherzigen Brüder lächeln, als ich mich vorstelle und höflich um "Herrn Sebastian Nijo" frage, bei dem ich einen Termin in Sachen "Internationale Fachkräfte im Innviertel" habe. Weil Nijo als "Nitscho" ausgesprochen wird. Marketing-Dame Petra Schredl bringt mich dann persönlich in den Therapieraum von "Nitscho". Er lächelt ebenfalls, und das für die gesamte Dauer unseres Interviews. Aus Höflichkeitsgründen freilich und nicht des falsch ausgesprochenen Namens wegen.
Der 35-jährige Inder hat allen Grund, sich zu freuen. Er hat hier im Kurhaus eine fixe Anstellung, mehr noch, er leitet die Ayurveda-Abteilung des Hauses. Dass Nijo aus der siebentausend Kilometer entfernten indischen Großstadt Kerala nach Schärding gekommen ist, war reiner Zufall: "Ich habe 2004 Majda Hallmayr, die heute die TCM-Abteilung im Schärdinger Kurhaus leitet, bei deren Kuraufenthalt in Kerala kennengelernt. Sie hat sich sehr für die traditionelle indische Heilmethode Ayurveda interessiert und mich schließlich gefragt, ob ich bereit wäre, ins Innviertel zu kommen." Wenige Monate später wurde im Schärdinger Kurhaus Ayurveda auch schon angeboten. Dank Sebastian Nijo, der dem Ruf von Frau Hallmayr beziehungsweise der Leitung des Schärdinger Kurhauses gefolgt ist.
Gut eingelebt und angekommen
"Noch keine Minute" habe er bereut, diesen in mehrfacher Hinsicht "weitreichenden" Schritt getan zu haben. Nicht nur, weil die Verdienstchancen in Österreich um ein Vielfaches höher sind, sondern "weil es mir hier wirklich sehr gut gefällt". Das subtropische Klima in Kerala mit der angenehmen Luft des Innviertels zu tauschen, habe ihm gut getan. Auch von den Bergen und Seen seiner neuen Heimat ist der inzwischen verheiratete Vater eines sechs- und zweijährigen Pärchens begeistert. "Es ist hier im Innviertel wirklich schön", lächelt der Inder. Auch das gesicherte Einkommen sei ein Grund, warum es ihm bei uns so gut gefalle. "Die Verdienstmöglichkeiten sind wesentlich besser", ist der Rabenschwarzhaarige nicht nur freundlich, sondern auch ehrlich. Wermutstropfen: "Das Leben hier in Österreich ist aber auch viel teurer wie in Indien", sagt Nijo. Was freilich von dem ungefähr ebenso bedeutend höherem Gehalt ausgeglichen werde.
Abteilung "salonfähig" gemacht
Sebastian "Nitscho" Nijo hat nach seiner Übersiedelung ins Innviertel die Ärmel seiner Therapiejacke kräftig hochgekrempelt. Er hat die Ayurveda-Abteilung im Schärdinger Kurhaus nicht nur "salonfähig" gemacht. Viele Menschen kommen aus weither, um sich in dieser Therapieform ganzheitlich behandeln zu lassen.
Nijo leitet die Schärdinger Ayurveda-Abteilung nicht nur, er hat sie auch kräftig ausgebaut. Sechs Inder bieten ihr Können in der traditionellen indischen Heilmethode an. Darunter zwei Brüder Nijos, die er in den letzten Jahren in seine neue Heimat Schärding geholt hat.
"Jene, die offenbar versucht haben, uns zu schaden, sind gescheitert"
Doppelspitze ab Juni in der Geschäftsführung der SV Ried
Innviertel: Das Verkehrskonzept brachte Vorteile, doch die Straßen bleiben "Dauerbrenner"
23-jähriger Alkolenker in Weng im Innkreis in parkende Autos gekracht
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.