Feuerwehrabschnitt Obernberg hat höchsten Mädchenanteil im Land

14.Februar 2018

Das Erfreulichste zuerst: Trotz Einstiegs in eher geburtenschwache Jahrgänge habe man, so Hans Wimmer, der Kommandant der Feuerwehren des Abschnitts Obernberg, einen leichten Mitgliederzuwachs erzielen können.

"Auf die hervorragende Jugendarbeit bin ich besonders stolz. Mit einem Mädchenanteil von knapp 32 Prozent sind wir im Abschnitt Obernberg an der Spitze aller oberösterreichischen Feuerwehren", betonte Wimmer bei der Präsentation der Leistungsbilanz 2017 in der Mehrzweckhalle Utzenaich und ergänzte: "Selbst bei den aktiven Einsatzkräften ist die Frauenquote überdurchschnittlich hoch. Mit 10,56 Prozent beträgt sie fast das Doppelte als in anderen Bezirken."

Dieser Umstand tat den Wehren, die ein einsatzintensives Jahr hinter sich haben, natürlich gut. "Alleine in den beiden Sommermonaten Juli und August verzeichneten wir 318 Einsätze, das entspricht rund der fünf- bis sechsfachen Menge als in normalen Monaten", so Wimmer.

Schuld daran seien Wetterextreme wie Unwetter, Stürme, Hitze und Dürreperioden gewesen. Im Winter wieder sei man mit Eisregen konfrontiert gewesen.

Diese Einsätze rund um die Uhr und das jeden Tag im Jahr sind nur möglich, weil alle an einem Strang ziehen. "Viele Unternehmen und der öffentliche Dienst machen es vor und ermöglichen es den Mitarbeitern, im Einsatzfall den Arbeitsplatz zu verlassen, um anderen zu Hilfe kommen zu können", hält Wimmer vor Augen, wie wichtig diese Bereitschaft ist.

Weniger als ein Viertel des Einsatzaufwandes entfalle derzeit auf die potenzielle Arbeitszeit. Die Belastung für die Wirtschaft erscheine überschaubar, so dass der Anreiz zur Freistellung von Feuerwehrleuten für den Einsatz durchaus förderbar sei. Wimmer: "77 Prozent des Einsatzaufkommens der Feuerwehren werden in der Freizeit bzw. im Urlaub absolviert."

140.000 Arbeitsstunden

Die 24 Feuerwehren des Abschnitts Obernberg wurden im Vorjahr zu 1011 Einsätzen gerufen, 10.100 Stunden mussten dafür aufgewendet werden. Insgesamt leisteten die 1440 aktiven Florianijünger des Abschnitts sogar mehr als 140.000 Arbeitsstunden. "Damit wurden", so Wimmer, "3,38 Millionen Euro an Wertschöpfung generiert."

133 Brandeinsätze – um 17 weniger als im Jahr davor – und 887 technische Einsätze (plus sechs) wurden abgewickelt. Bei den Einsätzen konnten 32 Menschen und sieben Tiere aus Notlagen befreit und gerettet werden. (ho)