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Essen auf Rädern kommt bald per Elektroauto

Von Martina Weidenholzer   19.September 2012

Auf der ganzen Silberzeile roch es am Dienstag verführerisch nach Essen. Das, obwohl gar kein Markttag war. Immer der Nase nach führte der Duft zum Christophorusbrunnen. Dort hatte sich eine Traube von Leuten rund um einen Müllcontainer gebildet. Dem guten Teil wurde eine Aufwertung, ein Upgrade, verpasst. Unter dem Motto „Tisch statt Tonne“ zu einer mobilen Küche umfunktioniert.

Essen aus dem Container

Gemüselaibchen wurden darin gebrutzelt, Suppen, Salate, Aufstriche und Mus zubereitet und gegen eine freiwillige Spende ausgegeben. Grund: „Etwa 30 Prozent der Ernte bleiben auf den Feldern liegen, weil sie nicht den Vorstellungen des Handels entsprechen, Karotten, die zu groß sind, gebogene Gurken, verkrümmte Erdäpfel oder diese Äpfel hier“, schildert Hermann Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich. Die leicht ledrigen Früchte seien vielleicht nicht perfekt für ein Werbeplakat, für ein Mus würden sie aber allemal gut genug sein. Durchaus wünschenswert für die Zukunft sei, solche Lebensmittel als C-Ware in den Märkten anzubieten. Außerdem wolle man die Leute darauf aufmerksam machen, dass nicht jedes abgelaufene Produkt automatisch im Müllcontainer landen muss.

Das Auftaktsymposium für das Interegg-Projekt KEK (Klimaschutz und Energiewende in Kommunen) in Schärding und in der bayerischen Nachbargemeinde Neuhaus sollte zu einem Umdenken anregen. Die alte Innbrücke etwa war nur für Elektrofahrzeuge passierbar. Mehr als 70 Modelle wurden präsentiert. Umweltpolitiker dies- und jenseits des Inns tauschten sich im Kubinsaal aus.

Dass das Thema bereits erste Wirkung zeigt, stellt etwa Schärdings Sozialhilfeverband unter Beweis: „Wir haben österreichweit das erste Elektroauto für Essen auf Rädern gekauft“, sagt Franz Schmid. Sein dafür zuständiger Kollege Franz Wiesmair erläutert: „Wir befinden uns damit ein einer Testphase. Es ist ein Automatikgetriebe, nicht alle unserer Leute sind damit vertraut.“ Er bedauert, dass die Akkus noch überteuert sind. Renault-Händler Johann Stempfer weiß, dass diese unter Hochdruck weiterentwickelt werden und in Sachen Ladezeit und Haltbarkeit attraktiver gemacht werden. Er nahm sich vor, bei Umweltlandesrat Rudi Anschober zu deponieren, dass nicht nur EBikes förderungswürdig seien – auch Elektroautos.

Erklärtes Ziel wäre es für den 35 Fahrzeuge fassenden SHV-Fuhrpark jedenfalls nach und nach gänzlich auf Elektrobetrieb umzustellen. Geladen sollen die Autos durch eigenen Strom werden, der über eine Photovoltaikanlage am Dach des geplanten Alten- und Pflegeheims gewonnen wird.

Übrigens: Wer den E-Bike-Wettbewerb der Politiker für sich entscheiden konnte, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Jedoch hatte Schärdings Stadtoberhaupt Franz Angerer als Austria- Radreisen-Unternehmer gute Karten. Auch in seinem Unternehmen wären EBikes nicht mehr wegzudenken. „Vor allem, weil jetzt auch Leute per Rad reisen, die sonst nicht mithalten könnten.“

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28. März 2024