"Erstaunlich, wie viele Menschen sich hier an meine Mutter erinnern"
MOOSDORF. Angelika Bohrmann, Tochter der verwitweten Gräfin von Zeppelin, ging auf Spurensuche.
Bei der Präsentation des Buches "Seeleiten. Meine gräflichen Jahre" von Lore Bertsch in Seeleiten blieb kein Sitzplatz frei. In diesem Buch beschreibt die verwitwete Gräfin von Zeppelin ihre Jahre am Gut Seeleiten in Moosdorf zwischen 1943 und 1947. Ihre Tochter, Angelika Bohrman, entschloss sich im vergangenen Jahr die Erinnerungen ihrer Mutter zu publizieren. Die Enkelin, Leni Bohrmann, las in beeindruckender Weise wichtige Passagen vor. Angelika und Leni Bohrmann kommen beide aus Neustadt an der Weinstraße im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Angelika Bohrmann ist heute in Pension und arbeitete als Erziehern. Leni Bohrmann ist freie Schauspielerin. Angelika Bohrmann über die Beweggründe, das Buch zu veröffentlichen.
Warte: Sie kannten das Manuskript Ihrer Mutter seit jeher. Was war der konkrete Anlass, es mehr als 25 Jahre nach ihrem Tod, nun zu veröffentlichen?
Angelika Bohrmann: Den Anstoß dazu gab meine Freundin Claudia Messemer. Sie meinte, man müsse dieses Zeitdokument für die Nachwelt erhalten. Sie überarbeitete das Rohmanuskript ohne den Erzählstil meiner Mutter zu verändern. Im Internet stieß ich dann auf Stephan Peers Jausenstation in Seeleiten.
Nahmen Sie sofort Kontakt auf?
Ja. Ich war neugierig und schrieb ihm eine E-Mail. Er zeigte sich sehr interessiert und forschte im Grundbuch die Besitzer des Hofes in Oberseeleiten bis heute aus.
Wie ging es nach dieser positiven Rückmeldung weiter?
Ende Oktober 2017 besuchte ich Moosdorf und die Seeleiten. Für mich war erstaunlich, wie viele Menschen sich hier an meine Mutter erinnern konnten. Ich stellte aus den Erzählungen fest, dass alle Begebenheiten, die im Buch erzählt wurden, den Tatsachen entsprachen. Die Menschen mit denen ich vor Ort sprach, erzählten alles in gleicher Weise.
Ihre Mutter war von der Landschaft hier angetan. Sie liebte den Blick über den See und den Ententeich. Was empfanden Sie?
Mir ging es ähnlich. Die grüne Landschaft mit ihren Baumgruppen und die Ruhe faszinierten mich.
War das Leben Ihrer Mutter in Seeleiten Thema in Ihrer Familie?
Selten. Es wurde wenig darüber gesprochen. Wenn meine Mutter das Manuskript einmal hervorgeholt hatte, ließ sie es bald wieder verschwinden. Es war immer ausschließlich "ihres". Meine Mutter hielt es bei sich.
Wie ging es nach Ihrem Besuch in Seeleiten weiter?
Alles ging dann eigentlich schnell. Über Stephan Peer kamen wir mit Wolfgang Reindl von "Seelentium" und den Verleger Wolfgang Maxlmoser von INNSALZ-Verlag in Kontakt. So konnte das Buch bereits etwa sechs Monate nach meinem Seeleiten-Besuch erscheinen.
Wer kennt diese beiden Frauen?
Die Enkelin Leni Bohrmann gestaltete die Lesung spannend. Wie sehr die Menschen hier an diesem kleinen Stück Alltagsgeschichte interessiert sind, zeigten die vielen Gespräche mit Tochter und Enkelin Bohrmann. Besonders freute sich Angelika Bohrmann über Briefe ihrer Mutter, die ihr eine Frau aus Moosdorf mitbrachte.
Sie stammen von Lore Bertsch und zeigen die Verbundenheit dieser mit der Gegend über ihren Wegzug hinaus.
Eine „Wer-ist-das-Frage“ blieb offen. Familie Bohrmann brachte ein Bild mit, das Lore Bertsch um 1943 mit zwei jungen Frauen aus der Umgebung (Eggelsberg/Moosdorf) zeigt. Wenn Sie helfen können, die Identität dieser Frauen zu klären, melden Sie sich bitte unter Telefon 0650/ 5200262).
Das Buch beim Verlag INNSALZ, Pfarrgrund 3, 5252 Aspach. Wolfgang Maxlmoser, Tel. 07744/20080-0, E-Mail: office@innsalz.eu erhältlich.
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