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Ein Exot, der nun Vize-Weltmeister ist

Von Elisabeth Ertl, 15. September 2018, 09:04 Uhr
Ein Exot, der nun Vize-Weltmeister ist
Die Freude über den Vize-Weltmeistertitel war bei Michael Karl (rechts) und seinen Teamkollegen groß. Bild: privat

ANDORF. Flag Football: Michael Karl hat als einziger Bursche seines Jahrgangs die BAKIP in Ried besucht – Unkonventionelle Wege sind dem 27-jährigen Andorfer deshalb nicht fremd.

Michael Karl hat einen Weg abseits der Masse eingeschlagen. Beruflich und sportlich. Der gelernte Kindergärtner hat vor einigen Jahren als einziger Bursche die BAKIP in Ried besucht. Heute studiert der 27-jährige Andorfer Deutsch, Psychologie und Philosophie auf Lehramt. Durch sein Studium und den damit verbundenen Umzug nach Wien hat er auch sportlich das Fach gewechselt. Vom Fußball zum Flag Football (Beschreibung siehe Infobox). "Ich habe einen USI-Kurs besucht bin seither bei dieser Sportart hängengeblieben", sagt der Innviertler, der seit 2011 für die Vienna Constables spielt.

Sein Talent – gespickt mit einer großen Portion Ehrgeiz – haben ihm nur vier Jahre später die Einberufung ins Nationalteam beschert. Mit diesem Team war er kürzlich bei der Flag Football Weltmeisterschaft in Panama am Start. "Im ersten Training dort wäre ich fast gestorben. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit waren extrem", sagt Karl. Doch nach ein paar Tagen hatten sich die Männer dermaßen gut akklimatisiert, dass sie ins Finale einzogen. Dort mussten sie sich den Amerikanern, gegen die Österreich in der Vorrunde noch chancenlos war, nur knapp geschlagen geben (13:19). "Hätte uns vor der WM jemand den zweiten Platz angeboten, wir hätten sofort zugegriffen. Weil wir im Endspiel aber so lange dagegengehalten haben, war der Ärger über den verpassten Titel im ersten Moment groß", sagt der Andorfer. Die Freude über den Vize-Weltmeistertitel stellte sich aber schon kurz darauf ein.

Heimliche Helden

Wieder zurück in Österreich wurden die Helden von Panama von Familie, Freunden und dem Verbands-Präsidenten am Flughafen abgeholt. Die mediale Aufmerksamkeit hielt sich dagegen in Grenzen. Dabei sind die rot-weiß-roten Sportler nicht nur Vize-Welt- sondern auch amtierender Europameister. "Unsere Community ist eher klein, deshalb werden wir nur selten wahrgenommen. Das ist wirklich schade, weil Flag Football eine tolle Sportart ist. Auch für Kinder. Sie vereint viele Aspekte und man muss immer mit dem Kopf dabei sein", sagt der 27-Jährige. Vor allem die "Defense" (Defensive) sei eine anspruchsvolle Herausforderung. "Ich war schon Verteidiger, als ich noch Fußball gespielt habe. Und das bin ich jetzt im Flag Football wieder. Meine Position ist abwechslungsreich, weil man viel nachdenken muss."

Auch in Österreich wird nachgedacht. Darüber, die anstehende Europameisterschaft 2019 auszutragen. "Man hat sich auf jeden Fall um diese Veranstaltung beworben. Ich würde mich freuen, wenn Österreich den Zuschlag bekommen würde. Vielleicht bringt das unserer Sportart einen Aufschwung", hofft der Andorfer.

Keine Zeit für Langeweile

Neben dem Studium und seinem Engagement für die Vienna Constables trainiert Michael Karl auch Menschen mit Sonderbedarf. Besuche in der Heimat sind deshalb rar. "Früher war ich oft am Fußballplatz in Andorf. Viele meiner ehemaligen Kollegen spielen noch dort. Ich selbst komme leider nicht mehr so häufig nach Hause", sagt Karl. Das wird sich in nächster Zeit auch nicht ändern, denn im Oktober stehen in der Meisterschaft die Playoffs an. Derzeit liegen die Vienna Constables in der Flag Liga Austria (höchste Spielklasse Österreichs) auf Rang zwei.

Flag Football

Flag Football (oder kurz Flag) ist eine Variante des American Football. Deswegen sind die Regeln nahezu gleich. Ein wichtiger Unterschied: Körperkontakt ist nicht erlaubt. Deshalb wird Flag Football auch ohne Schutzbekleidung gespielt. Auf dem Feld treten zwei Teams mit jeweils fünf Spielern gegeneinander an. Der Name Flag Football leitet sich von den Flaggen am Gürtel ab. Werden diese vom Gegner abgerissen, wird das Spiel an der Stelle gestoppt. Das Flaggenziehen ist dabei dem Körperkontakt im American Football gleichzusetzen. Flag Football zeichnet sich im Besonderen durch Schnelligkeit, Lauftechnik sowie Ballbeherrschung beim Werfen und Fangen aus.

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