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"Durch meine Adern fließt Pferdeblut"

Von Elisabeth Ertl, 23. September 2018, 14:04 Uhr
"Durch meine Adern fließt Pferdeblut"
Nadja Lang ist erst die zweite Reit-Europameisterin aus dem Innviertel. 2003 holte Manuela Buchner den Titel. Bild: privat

WALDZELL. Vielseitigkeit: Vor einem Jahr sagte Nadja Lang noch scherzhaft, sie wolle Europameisterin werden – bei der EM in Stadl-Paura hat die 28-jährige Waldzellerin jetzt ernst gemacht.

Nerventropfen, ein Telefon-Joker, Muskelkater, harte Arbeit, Tränen und ein außerordentliches Maß an Disziplin waren erforderlich, doch am Ende hat sich alles gelohnt: Nadja Lang erkämpfte sich beim Haflinger Europachampionat in Stadl-Paura den EM-Titel in der Kategorie Vielseitigkeit. "Mit diesem Europameistertitel ist für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Im ersten Moment konnte ich gar nicht glauben, dass es wirklich passiert ist", sagt die 28-Jährige. Erst zwei Tage später habe sie realisiert, was ihr da gelungen war.

Spätestens an dieser Stelle würde Nadja Lang unterbrechen und auf die tragende Rolle ihres tierischen Partners "Starello" hinweisen. Seit sieben Jahren sind die beiden unzertrennlich und mittlerweile auch ein echtes Dreamteam. Doch der Anfang war holprig. "Als ich ihn gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Aber er war wild und voller Temperament. Das ist noch heute so, aber nach vielen Jahren harter Arbeit haben wir uns gut zusammengerauft", sagt Nadja Lang. Wie gut, das haben die beiden in Stadl-Paura sich selbst und der Welt gezeigt.

Respekt vor dem Gelände

Gleich im ersten Bewerb, der Dressur, hatte die Waldzellerin ein gutes Gefühl. "Ich wusste, das ist unsere Stärke. Dort haben wir uns mit einer guten Vorstellung ein kleines Polster erarbeitet." Doch die Konkurrenz – in Summe waren in Stadl-Paura 340 Teilnehmer aus zwölf Nationen am Start – ließ nicht locker und blieb dem Innviertler Duo auf den Fersen.

Teil zwei der Kategorie Vielseitigkeit bestand aus einem Geländeritt. "Das ist die große Stärke von Starello. Als ich das Gelände zum ersten Mal gesehen habe, kam es mir relativ einfach vor. Aber dann haben die Organisatoren aufgerüstet. Und zwar so sehr, dass ich mich vor unserem Start gefürchtet habe", erinnert sich Lang, die als Sekretärin bei der Firma FACC arbeitet. Dieser Respekt war nicht von Nachteil, denn beide haben das Gelände fehlerfrei bewältigt. Als Belohnung gab es Zucker – zumindest für Starello.

Der schwierigste Teil sollte aber erst kommen. "Beim Springen haben alle von mir erwartet, dass ich abliefere. Das hat mich so nervös gemacht, dass ich in der Nacht vor dem Bewerb nur dank Nerventropfen schlafen konnte. Kurz vor dem Springen habe ich dann noch den Telefon-Joker gezogen und meinen Trainer angerufen. Er hat mich soweit beruhigt, dass wir zumindest bis zum letzten Hindernis fehlerfrei waren", sagt Nadja Lang. Am Ende hat es trotz einem Abwurf für den Europameistertitel gereicht. "Ich habe mitten im Parcours angefangen zu weinen", erinnert sich die 28-Jährige und ergänzt: "Mit diesem Titel bin ich sozusagen ‘erfüllt’. Alles, was jetzt noch kommen mag, ist Draufgabe."

Ein hartes Stück Arbeit

Der Weg zum Europameistertitel war lang und gepflastert mit vielen Entbehrungen. Zwanzig Stunden pro Woche hat Nadja Lang, neben ihrem 40-Stunden-Job, in das Training und die Pflege ihres Pferdes investiert. Ein ganzes Jahr lang. Jetzt freut sich die Waldzellerin auf ruhigere Zeiten. "Ich bin eigentlich ein spontaner Mensch. Das habe ich im vergangenen Jahr total unterdrücken müssen. Alles war geplant, organisiert und durchstrukturiert. Aber jetzt kann ich mich endlich wieder anderen Dingen widmen, die ich lange Zeit vernachlässigt habe."

Weitere sportliche Ziele hat sich die 28-Jährige nicht gesteckt. "Ich hatte das ganze Jahr nur das Europachampionat im Kopf und vor Augen. Das reicht. Ab sofort machen Starello und ich nur noch, was wir wollen."

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1  Kommentar
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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 23.09.2018 22:45

Gratulation, eine tolle Leistung. So ein Sieg ist gepflastert mit Entbehrungen, Rückschlägen und viel Training.
Dem "Haferl" gehört eine Sonderportion Karotten und der Reiterin ein Glaserl Schampus.

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