Dringend benötigte Pflegekräfte fehlen: Situation wird sich noch weiter zuspitzen
EGGELSBERG/BRAUNAU. Im Bezirk Braunau lässt man nichts unversucht, um Pflegepersonal zu finden.
"Wir sind uns der Dramatik der Situation bewusst. Daher versuchen wir alles, um Pflegekräfte zu finden", sagt Braunaus Bezirkshauptmann Georg Wojak. Beim Sozialhilfeverband (SHV) lässt man bei der Suche nach dem so dringend benötigten Personal nichts unversucht. Ein vom SHV mitfinanzierter Ausbildungskurs kam wegen zu weniger geeigneter Bewerber zuletzt allerdings nicht zustande. Weitere Initiativen sind geplant.
Aufgrund der fehlenden Pflegekräfte gibt es im Bezirk Braunau derzeit bei der Aufnahme in die Pflegeheime des Bezirks eine Warteliste. "Wir wissen, dass der Pflegeberuf ein höchst anstrengender Beruf ist. Die Bewohner haben Bedürfnisse und wollen dementsprechend betreut werden", sagt Wojak und fügt hinzu: "Es darf aber nicht vergessen werden, dass diese Berufe auch sehr erfüllend sein können. Die Pflegekräfte bekommen oftmals sehr viel Dankbarkeit von den Bewohnern zurück."
Humorvolle Karikaturen
Um das Thema Pflege etwas aufzulockern, haben die renommierten deutschen Karikaturisten Achim Greser und Heribert Lenz acht Zeichnungen angefertigt. Diese werden in den sechs Pflegeheimen des Bezirks zu sehen sein. "Damit soll gezeigt werden, dass man diese Thematik auch mit einem lachenden Auge sehen kann", sagt Wojak. Auf die Frage, wie viele Pflegekräfte derzeit im Bezirk Braunau fehlen würden, antwortet Karin Altmüller, die Geschäftsführerin des Sozialhilfeverbands Braunau: "Zwischen 30 und 35 volle Personaleinheiten." Die Situation werde sich bis 2020 aber weiter zuspitzen. "Zwischen 2020 und 2025 wird es aufgrund einer Pensionierungswelle im Pflegebereich noch prekärer", sagt Wojak. Ein "Pflegenotstand" sei zu erwarten.
Für Christian Kager, Bürgermeister von Eggelsberg, wo im Frühling ein neues Pflegeheim eröffnet wurde, keine überraschende Entwicklung. "Man hat diese Entwicklung schon vor langer Zeit übersehen. Wir bräuchten jetzt dringend Pflegekräfte, also hätte man schon vor vielen Jahren damit beginnen sollen, sich Gedanken darüber zu machen, genügend Pflegepersonal auszubilden."
Steigende Abgaben an den SHV
Franz Zehentner, Bürgermeistersprecher des Bezirks Braunau, fordert eine Pflegeversicherung. "Dieses Thema muss angegangen werden, sonst werden die Kosten für die Gemeinden bald nicht mehr zu tragen sein", sagt Zehentner. Dieser spielt damit auf die steigenden Abgaben der Gemeinden an den SHV an.
Info-Broschüre erstellt
SHV-Chefin Altmüller hat eine umfangreiche Informationsbroschüre, die alle Angebote des SHV darstellt, entworfen. "Hier hat man alle Angebote auf einen Blick. Damit soll den Betroffenen, aber auch den Angehörigen die Angst genommen werden. Die Menschen sollen sehen, wie viele Möglichkeiten es, auch für Kurzzeitpflege, gibt", sagt Altmüller.
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Na wunderbar - zuerst wird trotz absehbarer demographischer Entwicklung die Ausbildung von Pflegekräften verschlafen und dann,
wenn "plötzlich" der Pflegenotstand droht, sollen alle Ausbildungswilligen sich in die Pflegeausbildung stürzen, weil man da ja
"OFTMALS SEHR VIEL DANKBARKEIT VON DEN BEWOHNERN" bekommt.
Ich bin gespannt, ob der Herr Bezirkshauptmann Wojak auch für Dankbarkeit arbeitet.
Dankbarkeit bezahlt keine offenen Rechnungen.
Wann sehen unsere Politiker endlich ein, dass sie Geld in die Hand nehmen müssen, wenn sie gute, qualitativ hochwertige Pflege für unsere Pflegebedürftigen
(präsentieren) wollen ?!?!?
Für Manager im Gesundheitssektor ist ja auch das Beste gerade gut genug !
Hätten sie auch die gut ausgebildeten Pflegehelfer gelassen,würde sicher dieser Engpass nicht sein!
Aber Herr Ackerl,der damalige Landesrat, hat alles umstrukturiert!
Nur mehr Altenfachbetreuer.....,viele wollten diese Umschulung nicht mehr machen, der Pflegehelfer ist eine sehr gute Ausbildung, auch mit dem Lehrfach Geriatrie....😫😫😫
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