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Diskussion um 110-kV-Leitung ermüdet Weirathmüller

Von Thomas Streif, 08. Oktober 2013, 00:04 Uhr

RIED/SCHÄRDING. Taiskirchens Bürgermeister Johann Weirathmüller ist als Sprecher der ARGE Pramtal Süd zurückgetreten.

Bürgermeister Johann Weirathmüller ist seit 28 Jahren in der Taiskirchner Gemeindepolitik aktiv. „Seit mehr als 15 Jahren beschäftige ich mich mit der Stromversorgungs-Thematik in der Region Pramtal Süd“, sagt Weirathmüller. Es sei unbestritten, dass die Region eine Verbesserung der Stromversorgung unbedingt brauche, aber sicher keine 110-kV-Leitung. „Je mehr und je länger ich mich mit der Thematik auseinandersetze, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass es nicht um eine 110-kV-Stich-Leitung von Raab nach Ried geht.“ Weirathmüller glaubt, dass die geplante Errichtung für die Energie AG dazu diene, um früher oder später die Transitleitung von Ried nach Ranna (Mühlviertel) verwirklichen zu können.

„Die Energie AG und der zuständige Landesrat Rudi Anschober sollen endlich die Karten auf den Tisch legen und uns die ganze Wahrheit sagen“, fordert Weirathmüller, der sich klar für eine 2x30-kV-Erdkabel-Variante ausspricht.

Das wiederum dementiert Michael Frostel, Konzernsprecher der Energie AG, gegenüber den Innviertler Nachrichten vehement: „Diese Etappe ist für uns kein Thema mehr. Die Versorgung im Mühlviertel ist absolut ausreichend. Die Verantwortlichen der Region Pramtal Süd sind damals mit dem Wunsch einer verbesserten Stromversorgung an uns herangetreten. Diese wollen wir mit der Errichtung der 110-kV-Leitung für die Zukunft nachhaltig absichern“, so Frostel.

Schreiben an Anschober

Seit Juni wartet Weirathmüller auf eine Antwort von Energielandesrat Rudi Anschober. „Ich habe ihm als Sprecher der ARGE Pramtal Süd 97 Unterschriften von betroffenen Anrainern und Grundbesitzern, die eine Erdkabelvariante fordern, zukommen lassen. Bis heute habe ich nichts von Anschober gehört.“ Doch nicht nur vom Grünen-Landesrat fühlt sich Taiskirchens Bürgermeister im Stich gelassen: „Auch wenn die Gemeinde Taiskirchen von der geplanten 110-kV-Leitung am massivsten betroffen wäre, hätte sich Peterskirchens Bürgermeister Stefan Majer mehr Rückendeckung gewünscht.“ Das sei mitunter auch ein Grund für seinen Rücktritt als Sprecher der ARGE Pramtal Süd gewesen, sagt Weirathmüller und fügt hinzu: „Ganz ehrlich, nachdem die Leader-Region die Agenden der ARGE zum Großteil übernommen hat, frage ich mich sowieso, ob man diese noch brauche.“

„Wir haben keinen Brief mit den Unterschriften bekommen“, heißt es aus dem Büro von Energielandesrat Anschober. Man werde sich aber umgehend mit Weirathmüller in Verbindung setzen. Bis zum Jahresende wird ein erster Verhandlungstermin für die Errichtung der 110-kV-Leitung erwartet.

Schutzgemeinschaft kämpft

Die Schutzgemeinschaft, die eine 110-kV-Leitung vehement ablehnt und sich stattdessen für eine 2x30-kV-Leitung ausspricht, will weiterkämpfen. „Wir haben weitere Aktionen geplant, um die Menschen wachzurütteln und unsere Standpunkte zu präsentieren“, betont Bettina Wagneder von der Schutzgemeinschaft.

„Die Grundbesitzer würden ihren Grund und Boden hergeben, allerdings nur für die Umsetzung einer Stromkabel-Variante.“ Am 21. Oktober soll es zu einem Gespräch der Schutzgemeinschaft mit dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Franz Reisecker, kommen.

 

Stimmen zur zur Geplanten 110-kV-Freileitung Raab–Ried

"Ich fühle mich von einigen Vertretern der Region Pramtal Süd im Stich gelassen. Die Energie AG sollte uns die ganze Wahrheit sagen.“
Johann Weirathmüller, Bürgermeister in Taiskirchen

„Eine Leitung Ried–Ranna ist für uns absolut kein Thema mehr.“
Michael Frostel, Energie AG

„Wir haben keinen Brief mit den Unterschriften von Johann Weirathmüller bekommen.“
Thomas Peter Karbiner, Referent für Energie von Landesrat Rudi Anschober

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4  Kommentare
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jowa (325 Kommentare)
am 13.10.2013 12:09

Erdkabel ist STAND DER TECHNIK in Salzburg,Bayern,... ,WARUM nicht bei EAG OÖ?? Es gibt Gemeinderatsbeschlüsse für Erdkabel, Zustimmung der betroffenen Bevölkerung für Erdkabel, aber EAG reicht trotzdem Projekt Freileitung bei Land OÖ (mit 52% Hauptaktionär,14% Raiffeisen,von EAG)ein???? Werden Betroffene von Land OÖ für Freileitung enteignet(Zwangseinräumung)??? Stellen SIE sich vor, das Projekt würde durch IHRE Region oder gar über IHREN Grund führen!!! Erdkabel vereint Stromversorgung UND Landschaftsschutz!!! keine 84 Gittermasten je 25m Höhe durch unser Innviertel.

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( Kommentare)
am 09.10.2013 08:59

Hmm - die Machbarkeit wurde schon 2008 durch ein Gutachten der TU Graz (von Univ. Prof. DI Dr Fickert) klar bestätigt - misst sich da Hauptschulwissen mit Forschungswissen ?

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jopc (7.371 Kommentare)
am 09.10.2013 00:25

Ein Umspannwerk mit 30kV anzuspeisen dessen Zuleitung 40 km beträgt ist nicht nur Humbug, das ist Scharlatanerie. Es zeigt nur auf dass diese Personen im Physikunterricht nicht aufgepasst haben. Das ist Hauptschulwissen, dessen sollte man eigentlich schon mächtig sein bevor man sich an die Spitze von Bürgerbewegungen setzt die absoluten Humbug einfordern.
Kleines Rechenbeispiel:
Beim Betrieb EINES 12 MW Trafos mit Vollast und Anspeisung 110 kV wird die Leitung mit ca. 110 A belastet. Das ist mit normalen Querschnitten von 240 mm² gut händelbar.
Gehe ich mit der Versorgungsspannung des gleichen Trafos auf 30 kV herunter so wird daraus plötzlich ein Betriebsstrom von 400 A. Das bedingt bei dieser Leitungslänge bereits Kabel von mindestens 2 x 300 mm².
Damit habe ich EINEN Trafo versorgt.
Ein Umspannwerk benötigt deren 2. Also das Ganze x2. Dann werden daraus 4 Kabel mit je 400 mm² Querschnitt. Über ein Kabel ist nämlich wesentlich weniger Stromtransport möglich als über eine Freileitung

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hem (45 Kommentare)
am 09.10.2013 16:38

Ich bin mir nicht sicher ob die Experten der Netz GmbH ihr gesamtes Wissen in diesem Zusammenhang abrufen (können, wollen), da das Argument der Kilometerbegrenzung bei 110 kV Erdleitungen wegen dem Erdschlussstrom bei kleinen 110-kV-Netzgruppen leicht lösbar ist. (Vielleicht sollten sich die Herrn ihr Wissen bei unseren Nachbarn erweitern, falls was fehlen sollte, was wir ja bei den bestens bezahlten Leute nicht hoffen!)
Abgesehen davon, dass auch ein 30 kV Erdkabel über 100 jahre ausreicht und ca. 7-10 Mio kostet.
Wieso dieses Überinvestment der Energie AG?
Gibt es doch andere Gründe??
Warum wehrt sich der gute Landesrat Abschober die Verträge zwischen Energie AG und Verbund offen zu legen??
Gibt es etwas zu verbergen?????
Fragen über Fragen...........

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