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"Die Frage einer Gemeindefusion stellt sich nicht. Wir haben kein Interesse!"

Von Bianka Eichinger, 02. Februar 2017, 07:04 Uhr
"Die Frage einer Gemeindefusion stellt sich nicht. Wir haben kein Interesse!"
Roland Wohlmuth, Bürgermeister von Brunnenthal, weiß, was er will und scheut sich nicht davor, klar und offen seinen Standpunkt zu vertreten. Bild: Gemeinde

BRUNNENTHAL. Brunnenthals Bürgermeister Roland Wohlmuth (VP) ist strikt gegen Zusammenlegung.

Bürgermeister Roland Wohlmuth (VP) spricht sich ganz klar gegen eine Fusionierung der Gemeinden Brunnenthal, Schärding und St. Florian am Inn aus. "Es gibt ganz einfach keine Notwendigkeit für eine Zusammenlegung. Die Gemeinde Brunnenthal ist sehr gut aufgestellt, wir stehen finanziell gut da und das Zusammenleben hier bei uns funktioniert bestens. Nur weil Stimmen von außen eine Fusionierung fordern, werden wir ganz sicher nicht darüber diskutieren." Im Interview verrät das Brunnenthaler Gemeindeoberhaupt, wo er Einsparungspotential sieht und wie seine persönliche Lebensplanung aussieht.

 

Schärdinger Volkszeitung: Schärdinger Stadtpolitiker sprechen sich ganz klar für eine Fusionierung der drei Gemeinden aus. Ihr Amtskollege aus St. Florian am Inn, Bernhard Brait, ist offen für Gespräche bezüglich Zusammenlegung. Warum stellen nur Sie sich quer?

Wohlmuth: Ganz einfach, weil es keinen Grund für die Gemeinde Brunnenthal gibt, eine Fusionierung mit Schärding und St. Florian in Erwägung zu ziehen. Unsere Einwohnerzahlen wachsen kontinuierlich, in Sachen Infrastruktur sind wir top, trotz leichtem Abgang steht Brunnenthal finanziell sehr gut da und wir haben ein fantastisch funktionierendes Kinderbetreuungsnetzwerk, viel besser als zum Beispiel in Schärding. Ehrlich gesagt, verstehe ich selbst nicht, warum Franz Angerer unbedingt eine Gemeindezusammenlegung ins Rollen bringen will. Schärding steht gut da, Brunnenthal ist ebenfalls top und St. Florian ist die reichste Gemeinde im Bezirk Schärding. Warum sollen ausgerechnet drei Gemeinden, die bestens funktionieren, fusionieren? Da sehe ich keinerlei Sinn dahinter.

Laut Ihrem Amtskollegen könnte dadurch Geld gespart werden und die Bevölkerung hätte keinerlei Nachteile.

Das sehe ich ganz anders. Geld kann vor allem durch Zusammenarbeit gespart werden und in Sachen Gemeindekooperation ist die Gemeinde seit 20 Jahre Triebfeder. Von uns kam zum Beispiel der Vorschlag gemeindegrenzenüberschreitend Bauhof-Geräte anzukaufen oder für eine gemeinsame Kläranlage. Ich bin seit jeher ein Ideengeber für eine enge Zusammenarbeit der Gemeinden und sehe auch in meiner Funktion als Obmann des Bezirksabfallverbandes, dass durch Kooperation viel Geld gespart werden kann.

Gibt es von Seiten des Landes Oberösterreich Druck bezüglich einer Fusionierung?

Nein, ganz im Gegenteil. Laut Studie des Gemeindebundes arbeiten Kommunen mit einer Größe von 2000 bis 3000 Einwohner am kostengünstigsten. Auch Brunnenthal wird im Bezug auf die Verwaltungskosten natürlich genau geprüft und wir sind eine der Top-Gemeinden in ganz Oberösterreich. Das heißt, wir arbeiten kostengünstig und davon kann sich auch jeder überzeugen, denn wir veröffentlichen alle Daten auf unserer Gemeindehomepage. Von Seiten des Landes Oberösterreich gibt es keinerlei Druck, sondern Verständnis, dass eine Gemeinde, in der alles super funktioniert, nicht darüber nachdenkt, das aufs Spiel zu setzen, um zu fusionieren. Wenn eine Kommune, so wie Brunnenthal, finanziell gut da steht, kann diese laut Landesrat Max Hiegelsberger selbst entscheiden, ob sie sich vergrößern will. Er weist in einem Schreiben auch darauf hin, dass Fusion sicherlich kein Allheilmittel ist, um die Gemeindefinanzen nachhaltig abzusichern.

Und was will die Brunnenthaler Bevölkerung Ihrer Meinung nach?

Die überwiegende Mehrheit sieht auch keinen Sinn oder eine Notwendigkeit für die Gemeindezusammenlegung. Die Leute vertrauen ihren gewählten Mandataren und der Gemeinderat hat ja bereits einstimmig einen Beschluss gefasst, dass die Fusion kein Thema ist und daher nicht weiter darüber diskutiert wird. Wenn es um Kooperation geht, sind wir aber für alles offen.

Verstehen Sie, warum der Bürgermeister von St. Florian offen für Fusionsgespräche ist?

Mein Amtskollege Brait wird seine Gründe dafür haben, warum er sich alles offen hält. Wir in Brunnenthal haben den Mut ganz klar zu sagen: Kooperation ja, Fusion nein! Wir zeigen Profil und stehen zu unserer Meinung.

Nächsten Montag gibt es ja ein Gespräch bzgl. Zusammenarbeit der drei Gemeinden. Werden Sie da auch Ihren Standpunkt bzgl. Fusion so klar vertreten?

Selbstverständlich. Brunnenthal wird einer Gemeindefusion nicht zustimmen – das ist fix! Eine Fusion ist kein Allheilmittel, sondern große Regionalverbände sind die Zukunft. Bei dem Gespräch wird es auch um das Projekt "Bezirksweiter Standesamtverband" gehen. Es soll ein Verwaltungscenter in einer Kommune für alle Meldungen im Bezirk Schärding geben. Trauungen können natürlich weiterhin in jeder Gemeinde stattfinden. Dadurch können Verwaltungskosten gespart werden und jede Kommune im Bezirk Schärding hat was davon. Ich persönlich, denke nämlich nicht nur an die Vorteile von Brunnenthal, sondern für alle Gemeinden. Ich stelle bewusst die Region in den Vordergrund und bin nicht engstirnig auf den eigenen Vorteil aus.

Wenn es um das Thema Gemeindefusion geht, reagieren Sie sehr emotional. Warum?

Weil man meiner Meinung nach als Gemeinde der Bevölkerung auch ein Wohlfühlgefühl vermitteln muss. Ich appelliere aus dem Herz heraus und denke nicht nur an die Zahlen. Bei uns in Brunnenthal ziehen seit Jahren alle Parteien im Gemeinderat an einem Strang und machen sich zusammen für das Wohl der Gemeinde stark. Das ist sozusagen unser Erfolgsrezept und die durchwegs positive Entwicklung Brunnenthals zeigt, dass wir damit sehr viel erreicht haben. Natürlich müssen wir auch weiterhin was dafür tun, dass das so bleibt und wir sind auch künftig dazu bereit, uns zu öffnen. Wie gesagt, in Bezug auf Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinaus ist und bleibt Brunnenthal eine Triebfeder. Ich persönlich bin der Gemeinde für die nächsten fünf Jahre verpflichtet und werde den positiven Weg mit ganz viel Herz und vor allem auch Hausverstand fortsetzen.

 

Info und Fakten

Einwohner: 2200
Fläche: 14,96 km²
Seehöhe: 383 m

Brunnenthal positionierte sich in den letzten Jahren vor allem als familienfreundliche Gemeinde. In Sachen Kinderbetreuung – vom Kleinkind bis zur Nachmittagsbetreuung in der Schule – ist die Kommune top. In den letzten Jahrzehnten wurden durch Betriebsansiedlungen neue Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaftskraft der Gemeinde gesteigert. Sieben Hektar Betriebsbaugebiet sind in Brunnenthal sofort verfügbar.

Info unter www.brunnenthal.at

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6  Kommentare
6  Kommentare
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jopc (7.371 Kommentare)
am 02.02.2017 22:26

OH; HERR Diktator, da habe ich eine NEUIGKEIT FÜR SIE:

Nicht SIE entscheiden (....Brunnenthal wird einer Gemeindefusion nicht zustimmen – das ist fix! ) sondern der Bürger.

Und zwar FREI und nicht aufgehetzt von solchen Typen wie Sie.

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schaerfreund (10 Kommentare)
am 02.02.2017 16:18

Herr Bürgermeister, Vorschlag: Setzen Sie sich ins Auto, fahren über die Innbrücke 10 Minuten nach Ruhstorf (7.000 Einwohner incl. der schon lange eingemeindeten Kleinorte) und sprechen mal mit dem Bürgermeister Jakob von Ruhstorf über Vor und Nachteile.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 02.02.2017 09:53

die Kurzsichtigkeit der Normalsterblichen ist nicht zu übertreffen - natürlich kosten 3 Gemeinden mehr als 1 Gemeinde - da müssen eben die Verwaltungskosten mit 3 multipliziert werden.
Natürlich will sich kein Bgm. selbst abschaffen, gibt es doch auch Geld dafür und Ansehen.
Nur die Bewohner müssen sich fragen was man mit dem Geld der 3-fachVerwaltung alles kaufen könnte. In Zeiten der Digitalisierung ist es völlig überflüssig und reine Steuergeldverschwendung wenn alles bleibt wie gewohnt.
Es ist ŕeiner Größenwahn wenn OÖ noch 440 Gemeinden mit eigener Verwaltung als nötig erachtet.

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am 02.02.2017 09:56

die Verwaltungskosten sind im Vergleich zu den übrigen Ausgaben VERSCHWINDEND. Das sagen auch die Vertreter jener Körperschaften, die zusammengelegt wurden.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 02.02.2017 11:18

alleine die Besoldung des 3 x Gemeindevorstandes ist völlig überflüssig.

Ein Blick über die grenze nach D sollte genügen um die Überbürokratie in AT festzustellen.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 02.02.2017 08:50

Mir gefällt, dass ein Bürgermeister nicht herumredet und redet von Prüfen und wieder Prüfen und Überlegen, wenn er weiß, dass eine Zusammenlegung nicht in Frage kommt. Er spricht Klartext, das mag der IV und den Blauen nicht gefallen, aber solche Politiker braucht das Land. Auch einige urbane Kommentareschreiberlinge werden sich wieder aufregen, aber wer die Vorzüge einer überschaubaren Verwaltungseinheit, die Grundlage für ein positives Miteinander ist, nie kennen gelernt hat, der wird auch nicht begreifen, dass auch in der Politik Geld nicht alles ist.

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