"Der Fussl": Buch über eine schillernde Innviertler Persönlichkeit

Von OÖN   14.November 2017

Launig und humorvoll, informativ und unterhaltsam – die Präsentation der Biografie über Fussl-Gründer Karl Mayr sen. ging am vergangenen Donnerstag im Rieder Stammhaus der Modehandelskette recht locker über die Bühne. Autor des dieser Tage erschienenen Buches ist mit Wolfgang Mayr der jüngere Bruder des bekannten Innviertler Unternehmers. Der Titel des Buches – "Der Fussl – Vom Landkramer zur Modestraße"– verdeutlicht die erfolgreiche Philosophie des Unternehmens: "Eine Marke, eine Einheit, eine Überzeugung", wie Moderator Roman Kloibhofer (OÖNachrichten) bei der Präsentation – einen Tag nach dem 81. Geburtstag des Fussl-Gründers – sagte.

Was vorerst nur Aufzeichnungen für die Familie werden sollten – nämlich die Lebensgeschichte von Karl Mayr – wurde schließlich zu einem vergnüglichen und informativen Buch, wie Autor Wolfgang Mayr erzählte. Ein Buch über den eigenen Bruder zu schreiben, sei letztlich auch kein allzu schwieriger Akt gewesen: "Gewusst habe ich ja alles, und zu verbergen hatten wir nichts!", wie der 1944 geborene Autor und frühere Chefredakteur der Austria Presse Agentur sagte.

"Der Fussl": Buch über eine schillernde Innviertler Persönlichkeit
Wolfgang und Karl Mayr (1. Reihe) mit Gattinnen bei der Buchpräsentation.

Lokalhistorisches Dokument

In vielen Episoden und Erzählungen wird die Geschichte des "Fussl" – der sehr vielfältigen Person Karl Mayr aber auch des Unternehmens – aufgerollt. "Hübsch was fleißiger sein als die anderen, mit Hausverstand entscheiden und trotzdem bescheiden und normal leben", hat der Senior in einem OÖN-Interview als Erklärung für seinen Erfolg bzw. den Erfolg des Unternehmens bezeichnet. "Ein Geheimnis dahinter" gebe es nicht, man müsse die Arbeit gern machen und anpacken, sagte der 81-Jährige.

Wolfgang Mayr schildert in seinem Buch viele Ereignisse, die auch für das Innviertel und die Stadt Ried von Bedeutung waren. So kann das Buch (erschienen im Verlag Ueberreuter) auch als wichtiges lokalhistorisches zeitgeschichtliches Dokument angesehen werden. "Mir g‘fallt‘s guat, dös Buch", sagte Karl Mayr in seiner gewohnt knappen Art und Weise. Die Arbeit sei zwar aufwändig, aber auch sehr interessant gewesen und basiere auf vielen Erinnerungen von Familie und Bekannten, wie der Autor anmerkte.