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Deponiepläne machen Bürger mobil: Noch mehr Schwerverkehr untragbar

Von OÖN   11.Mai 2017

Seit Vertreter des Schwendter Schottergrubenbetreibers den Gemeinderäten eine Mappe mit Planskizzen vorgelegt haben, brodelt die Gerüchteküche, worum es sich dabei konkret handeln könnte. Wochen später hat nun Bürgermeister Johann Jöchtl (SPÖ) das Geheimnis gelüftet.

Das Haager Unternehmen plant in Schwendt eine Baurest-Massendeponie. Gelegt hat sich die Unruhe in der Bevölkerung dadurch nicht. Er sei weder "für noch gegen das Vorhaben", sondern trete den interessierten Bürgern gegenüber lediglich als Informant darüber auf, was er bislang wisse, so der Bürgermeister.

Im Laufe der Informationsstunde stellte sich jedoch schnell heraus, dass sich Jöchtl lediglich aus rechtlichen Gründen neutral verhalte. Auch er hat mit diesen Deponieplänen keine Freude. Er sei überzeugt, dass es kaum einen Ortspolitiker geben dürfte, der sich für das Vorhaben ausspreche.

Unter Baurestmassen versteht man unter anderem Keramik, Flachglas, nicht getrennten Bauschutt, Straßenaufbruch, Gips, Dachpappe, Hochofenschlacke, Asbest, Gleisschotter und Rückstände aus der Kanalreinigung.

970.000 Kubikmeter Baumüll

970.000 Kubikmeter solcher Stoffe möchte das Haager Unternehmen auf fünf Hektar in der Schwendter Schottergrube deponieren. Mit zwei Lehm- und zwei Folienschichten soll der Boden dicht gemacht werden. Ablaufendes Wasser würde geklärt und danach in die Waldzeller Ache abgeleitet werden.

Auslastung für 25 Jahre

Nach 25 Jahren sollte die Auslastung erreicht sein. Der Vergleich eines besorgten Bürgers, dass mit fast einer Million Kubikmeter Bauschutt das Ortszentrum von Waldzell derart massiv zugeschüttet würde, dass kaum noch der Kirchturm herausschaue, sorgte für zusätzliche Bestürzung bei den Versammelten.

Ein weiteres Problem sei die zu erwartende dramatische Zunahme des Schwerverkehrs durch eine solche Deponie.

Schon jetzt stöhnen Straßenanrainer in Waldzell und Lohnsburg unter den vielen Schotterlastern, die wochentags durch die Orte donnern.

Sollte die Baurest-Massendeponie wirklich realisiert werden, müsste jährlich mit rund 5.600 Fahrten zur und von der Deponie gerechnet werden. Die Betreiber sprechen jedoch nur von zwölf Prozent mehr Laster-Belastung für Waldzell, weil der restliche Bauschutt aus dem Raum Braunau/Salzburg, also über Lohnsburger Gemeindegrund, nach Schwendt befördert würde.

Die besorgten Bürger wollen nun aktiv werden. In einem ersten Gespräch soll die neue Rieder Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer von den vielen Ängsten und Sorgen der Waldzeller informiert werden.

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