"Das war kein Kavaliersdelikt, zum Glück ist niemand zu Tode gekommen!"
BURGKIRCHEN / RIED. Innviertler legten Baum quer über Landesstraße – Frau wurde dabei leicht verletzt.
"Burschen blockierten aus Langeweile Landesstraße mit einem Baum", titelten die OÖN Ende Dezember 2017. Aufgrund dieser dummen und völlig unüberlegten Handlung wurde eine 27-jährige Frau aus dem Bezirk Braunau leicht verletzt. Mit einer mitgebrachten Motorsäge schnitten die beiden Innviertler den Baum zuvor um und platzierten ihn mitten auf der Landesstraße. Die Frau konnte bei starkem Nebel und Dunkelheit nicht mehr rechtzeitig anhalten und prallte gegen den Baum, sie hatte aber noch Glück im Unglück, der Unfall hätte auch schlimmer enden können.
Das Auto wurde dabei schwer beschädigt und musste abgeschleppt werden. Jetzt ist für die beiden jungen Männer aus dem Innviertel der Tag der gerichtlichen Abrechnung gekommen. Der 19-Jährige und der 21-Jährige müssen sich unter anderem wegen Körperverletzung und der schweren Sachbeschädigung vor dem Landesgericht Ried verantworten.
"Es war uns nicht bewusst, dass sich dabei jemand verletzen könnte", sagt der 19-Jährige zu Richter Andreas Rumplmayr. "Die beiden Beschuldigten waren gelangweilt, jung und dumm. Sie wollten eine Aktion setzen, also einen Baum auf die Straße legen, um die Straße zu sperren. Dass die Frau dann mit ihrem Auto gegen den Baum fährt, war so nicht geplant. Eigentlich wollten die beiden nur einen kurzen Stau auslösen, anschließend hätten sie den Baum wieder entfernt", sagt einer der Anwälte.
Staatsanwalt Alois Ebner schüttelt den Kopf. "Wenn ich einen Baum im Winter bei Finsternis und Nebel quer über eine Straße lege, dann muss ich wohl damit rechnen, dass jemand reinfährt. Das weiß man doch vorher schon, dass so etwas in die Hose gehen muss", sagt Ebner.
Einer der Anwälte glaubt, dass die Frau nicht den Verhältnissen angepasst gefahren sei. "Ich bin der Situation angepasst gefahren", sagt die Frau im Zeugenstand. Der Schaden an ihrem Auto belief sich auf rund 5000 Euro. Die Beschuldigten haben den Schaden, wie auch den 1750 Euro teuren Feuerwehreinsatz bereits beglichen. Für die Verteidiger Grund genug, um in ihren Schlussplädo–yers eine Diversion zu beantragen.
"Ein Lausbubenstreich"
"Es ist ein Lausbubenstreich, der schief gegangen ist. Man muss die Kirche schon im Dorf lassen", sagt der Verteidiger des 19-Jährigen.
Ganz anders sieht Staatsanwalt Ebner die Sache: "Das war kein Kavaliersdelikt, zum Glück ist niemand zu Tode gekommen."
Die jungen bisher unbescholtenen Angeklagten haben das letzte Wort vor der Urteilsverkündung: "Es tut uns wirklich leid, so hätte das wirklich nicht laufen sollen."
Richter Rumplmayr verurteilt den 21-Jährigen wegen Sachbeschädigung und versuchter schwerer Körperverletzung zu zehn Monaten bedingter Haft. Der 19-Jährige kommt wegen seines Alters mit acht Monaten bedingter Haft davon.
"Wenn ich in ihrem Alter mit Absicht einen Baum fälle, auf die Straße lege und dann argumentiere, dass ich einen Stau verursachen möchte, dann mag das nett, aber nicht glaubhaft klingen. Es war eine hohe kriminelle Energie im Spiel", sagt der Richter bei der Begründung des Urteils.
Weder die Rechtsanwälte noch Staatsanwalt Alois Ebner geben eine Erklärung ab, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Vorsätzliche Tat, außer die beiden wären aus Intellektgründen besachwaltert gewesen, wovon jedoch nichts steht.
Wie hirngeschädigt muss man da sein? Einliefern in eine Anstalt!
"Man muss die Kirche schon im Dorf lassen".
Ja Herr Verteidiger, die darf man auch nicht quer irgendwo auf die Straße legen, zwecks kleinem Stau.
Die Aktion zeugt vielmehr von Weitsicht, Verantwortungsbewusstsein und überlegtem Handeln. Auch muss ihr Tag ausgefüllt mit sinnvollen Tätigkeiten sein, ... mir graut vor deren Wahlverhalten!
Von "hoher krimineller Energie" würde ich nicht unbedingt sprechen, ein einfaches Lausbubenstück war es aber auch nicht. Der entstandene Schaden wurde finanziell ausgeglichen, das ist schon einmal ein guter Ansatz. Wenn die jungen Herren mit der Motorsäge so gut umgehen können, es gäbe genug Wälder zum Durchforsten...
Ja genau, jetzt bei dieser Hitze Käferbäume beseitigen, das wäre doch was, die Dummheit zu vertreiben !
in diesem alter ist es kein
Lausbubenstück,da würde man
schon mehr Verantwortung und
Hirn erwarten,oder?