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Das Herz als Wegweiser: Dort helfen, wo Babies ums Überleben kämpfen

Von Martina Schratzberger, 26. August 2018, 14:04 Uhr
Das Herz als Wegweiser: Dort helfen, wo Babies ums Überleben kämpfen
Theresa Humer will ihr Talent und ihre Fähigkeiten für etwas Sinnvolles einsetzen. Das kann sie: Im Ronald McDonald Haus. Bild: privat

PASSAU / MÜNZKIRCHEN. Theresa Humer hat ihren Spitzenjob aufgegeben, um an der Seite von kranken Kindern und ihren Familien zu stehen. Die 33-jährige Münzkirchnerin ist beruflich angekommen

Theresa Humer hatte als stellvertretende Marketingleiterin der Therme Geinberg schon viel erreicht. Jetzt arbeitet sie für McDonalds. Allerdings nimmt sie weder Bestellungen an, noch frittiert sie Pommes. Auch die "Uniform" bleibt ihr erspart. Dass sie als Chefin des Ronald McDonald Hauses samt Oase – welches direkt an die Kinderklinik des dritten Ordens in Passau angeschlossen ist – aber auch mal zum Staubsauger und Wischlappen greift, sei ganz normal.

"Hier wird zugegriffen, wo Bedarf ist. Niemand ist sich für etwas zu gut." Ebenso stellt sie Kalkulationen auf, rechnet mit der Klinik ab, initiiert Projekte, betreut die vielen regionalen Unterstützer, begleitet Schulprojekte und nimmt Kinder in den Arm, deren Geschwister viel zu früh auf die Welt gekommen sind und ums Überleben kämpfen.

Fügung des Schicksals

"Ich bin angekommen", sagt sie. Ihre Talente, Fähigkeiten, ihr Herzblut für etwas Sinnvolles einsetzen zu können, gibt ihr die Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Und genau das hatte gefehlt: Grundsätzlich war Theresa Humer mit ihrem Marketingjob recht zufrieden, das Klima war gut. Dennoch arbeitete es in ihr. "Ich war auf der Suche. Weshalb ich mich auch zu einer Ausbildung zur Psychologischen Beraterin entschlossen hatte. Damit wollte ich mich ehrenamtlich betätigen, mich für etwas Soziales einbringen." Auch das Ronald McDonald Haus kam für eine solche Mission in Frage. Dass dort zeitgleich eine Hausleitung gesucht wurde und das Anforderungsprofil wie auf die Innviertlerin zugeschnitten war, dürfte eine Fügung des Schicksals gewesen sein. Zwei Interviews mit der Personalabteilung und den Vorständen aus München und Theresa Humer hatte den Job in der Tasche.

Was sie genießt, ist die Freiheit, dem Haus eine eigene Handschrift verpassen zu können. Was sie sich zum Ziel genommen hat? "Ich möchte dem Ronald McDonald Haus in Passau mehr Bekanntheit verschaffen. Letztendlich ist es so, dass wir eher in den Köpfen der betroffenen Familienmitglieder verankert sind."

Humer klärt auf: "Einerseits gibt es die Oase, in der ambulant betreute Kinder, ihre Eltern und Geschwister, auf Untersuchungen warten können. Sie können in angenehmer, familiärer Atmosphäre spielen, malen, Kuchen essen und werden von den behandelnden Ärzten und Therapeuten direkt hier bei uns abgeholt, ganz ohne Stress." Darüber hinaus stehen fünf Appartements für Familien zur Verfügung, die ein krankes Kind stationär in der Klinik haben.

Tapfere kleine Josefine

"Zum Großteil handelt es sich um viel zu früh geborene Babys, die einen schweren Start ins Leben haben. Die Familien können hier wohnen und die Kleinen zu jeder Tages- und Nachtzeit besuchen. Wir sind durch einen Gang direkt an die Kinderklinik angeschlossen. Wenn es also darum geht, vor dem Bettgehen noch ,Gute Nacht’ sagen zu wollen und nachzusehen, dann ist das auch im Pyjama oder im Jogginganzug möglich."

Übrigens habe sich in der Frühchenmedizin in den letzten Jahren einiges getan, die Überlebenschancen hätten sich enorm verbessert. Zu den Musterbeispielen zählt etwa die kleine Josefine, die mit nur 480 Gramm zur Welt kam und ohne Folgeschäden nach Hause entlassen werden konnte. "Solche Fälle haben wir immer öfter", so Humer. Die Zeit, bis zu früh Geborene tatsächlich entlassen werden können, ist für die Familien allerdings sehr belastend. "Die Eltern geraten oft an ihre körperlichen und seelischen Grenzen. Sie durchlaufen Höhen und Tiefen. Umso schöner ist es, für sie da sein zu können", so Humer.

Die Oase werde in Passau jährlich von 2500 Familien frequentiert, in den Appartements wohnen pro Jahr zirka 60 Familien. Das Angebot wird auch immer wieder von Innviertler Familien wahrgenommen, nachdem die Kinderstation im Krankenhaus Schärding aufgelassen wurde.

Wer sich vorstellen kann, sich ehrenamtlich – auf welche Art auch immer – zu engagieren, sei jederzeit willkommen.

Kontakt unter Tel.: 0049 851 851733 oder per Mail an: haus.passau@mdk.org.

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1  Kommentar
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jungerstock (262 Kommentare)
am 26.08.2018 15:10

Sehr schön! Danke!

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