Braunaus First Lady ließ Ehemann bei Karriereplanung den Vortritt

Anfangs habe sie den Wahlsieg ihres Mannes gar nicht fassen können. „Das gibt’s nicht, das kann nicht wahr sein, war meine erste Reaktion. Aber dann läutete ständig mein Handy. Schließlich bin ich ins Rathaus gegangen, und es war wahr“, schildert Silke Waidbacher. Sie erinnert sich noch ganz genau an das, was ihr am vergangenen Wahlsonntag nach Bekanntwerden des noch „unverbindlichen“ Wahlergebnisses als erstes durch den Kopf geschossen ist.

Wäre es anders gekommen und hätte Hannes Waidbacher nicht so sensationell abgeschnitten und den Sprung auf den Braunauer Bürgermeistersessel geschafft, wäre Silke Waidbacher trotzdem nicht enttäuscht gewesen. „Gerade in Braunau rechnet man ja nicht wirklich damit. Persönlich hätte es mir aber für den Hannes leid getan, und das wieder hätte mich traurig gemacht“, gesteht die aparte 32-jährige neue First Lady von Braunau.

Ganz ohne „Leidensdruck“ ging es natürlich auch bei Silke Waidbacher nicht ab. „Als Hannes bei der OÖN-Wahlparty im Schnaitl-Keller auftauchte und ihm seine Anhänger Standing Ovations zollten, hatte ich eine Gänsehaut-Attacke, und die Tränen trieb es mir auch in die Augen. Ich bin wirklich sehr stolz auf meinen Mann, und ich weiß, dass er es kann“, so die studierte Wirtschaftspädagogin, die bis zur Geburt ihrer jüngsten Tochter in einer Bank gearbeitet hat und gemeinsam mit Alex Zaglmair Tanzkurse in Braunau und Ried hält.

Dass sich auch in ihrem Leben einiges ändern wird, ist der leidenschaftlichen Tänzerin durchaus bewusst. Da Silke Waidbachers Bekanntheitsgrad in den vergangenen Wochen ebenfalls rapide gestiegen ist, dürfte es künftig vorbei sein mit den anonymen Einkaufstouren.

Eigene politische Ambitionen hat die zweifache Mutter keine. Sie war bis vor kurzem auch kein sehr politischer Mensch. „Hannes und mir war immer klar, dass nur einer von uns Karriere machen kann, egal, ob nun in der Bank oder in der Politik. Hannes steht vorne, und ich halte ihm den Rücken frei. Mit unseren Töchtern geht es daheim ohnehin ziemlich rund.“

Dass sie ihren Mann künftig noch seltener zu Gesicht bekommen wird, befürchtet Silke Waidbacher nicht. „Vielleicht zu anderen Zeiten. Der Hannes hat ja auch vorher keinen 38,5-Stunden-Job gehabt.“

Zuletzt habe sie immer häufiger daran geglaubt, dass es Hannes Waidbacher tatsächlich schaffen könnte. „Freilich war es eine emotionale Berg-und-Tal-Fahrt. Aber er und sein Team waren so unglaublich engagiert. Auch bei den Besuchen am Wochenmarkt bekam ich immer mehr das Gefühl, dass die Menschen eine Veränderung in Braunau wollen. Selbstverständlich gab es auch Gegenströmungen, und so manche Facebook-Eintragung hat mich wieder zurückgeworfen“, macht Silke Waidbacher aus ihrem Innenleben keine Löwengrube.

Persönliche Wünsche hat die sympathische Braunauerin momentan keine. Aber ihrem Hannes würde sie gerne etwas wünschen: „Dass er in den nächsten vier Jahren die Möglichkeit kriegt, Braunau zu verändern und die Stadt mit seiner Hilfe neu auflebt.“