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Bildung, Wirtschaft: Innviertler Stärken intensiver verbinden

Von Bianka Eichinger, Magdalena Lagetar, 18. Oktober 2018, 17:04 Uhr
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Ein Ziel: Junge Menschen früh mit Betrieben der Region vertraut machen.

INNVIERTEL. Bildungskatalog der Initiative Hot Spot! Innviertel zeigt, was der Wirtschaftsstandort Innviertel alles zu bieten hat. Interview: Ziel ist es dichte Vernetzung von Unternehmen und Bildungseinrichtungen, wie Irene Wiesinger sagt.

Irene Wiesinger ist Direktorin der Handelsakademie Schärding und engagiert sich aktiv bei der Initiative Hot Spot! Innviertel in der Arbeitsgruppe Bildung.

 

Warum braucht das Innviertel einen separaten Bildungskatalog? Welche Idee steckt dahinter?

Wiesinger: Der Bildungskatalog von Unternehmen einer Region für die Schulen der Region ist einzigartig. Es soll das vielfältige Angebot an Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Betrieben und Bildungseinrichtungen aufzeigen. Lehrkräfte haben nun ein konkretes Angebot für ihre Schule vorliegen. Der Bildungskatalog beinhaltet konkrete Veranstaltungen mit Referenten oder Firma, Ort, Beschreibung, Dauer und Ansprechperson für die Lehrkräfte. Vor dem Bildungskatalog waren viele Exkursionen nur aufgrund von persönlichen Kontakten oder Mundpropaganda möglich.

Die dritte Auflage enthält um ein Drittel mehr Angebote als 2017. Wie kommt das?

Die Unternehmen haben die Vorteile dieses Angebotes in einer Zeit, in der der frühe Kontakt zu künftigen Arbeitnehmern immer wichtiger wird, erkannt. Zusätzlich ist natürlich auch die Zahl der HotSpot-Mitglieder gestiegen.

Welche Ziele verfolgen Sie und Ihr Team. Worauf richten Sie Ihr Hauptaugenmerk?

Ziel unserer Arbeitsgruppe – bestehend aus zwölf Vertretern von Unternehmen, Institutionen und Schulen des Innviertels – ist es, die Vernetzung zwischen Unternehmen und Bildungseinrichtungen zu intensivieren. Damit die Schüler bereits während ihrer schulischen Ausbildung die Vielfältigkeit der Innviertler Betriebe kennenlernen und die zukünftigen Jobchancen in der Region erkennen. Zusätzlich kann die Ausbildung noch praxisorientierter und auf die Anforderungen der regionalen Betriebe abgestimmt erfolgen.

Die Vernetzung von Schulen und Wirtschaft in der Region ist eines der zentralen Anliegen von Hot Spot! Innviertel. Was ist in diesem Bereich in den letzten Jahren bereits gelungen und wo gibt es noch Verbesserungspotential?

Neben dem Bildungskatalog wurde im vergangenen Jahr auch die HotSpot iSchool Praxishandelsschule konzipiert. Das ist wieder ein Schritt in Richtung intensiver Zusammenarbeit unterschiedlichster Branchen mit den Schulen. Die Besonderheit ist auch, dass alle drei Handelsschulen des Innviertels dieses Konzept gemeinsam umsetzen. Außerdem haben schon zwei Bildungsgipfel stattgefunden. Und wir haben auch schon wieder neue Ideen, die bei unserem nächsten Arbeitsgruppen-Treffen im November konkretisiert werden.

Was verbirgt sich hinter der Rubrik "Geheime Schätze" im Bildungskatalog?

Auf diesen Seiten soll aufgezeigt werden, welche kulturellen Schätze das Innviertel hat, sie bieten die Möglichkeit für Schulen, Ausflüge in der Region zu planen. Neu in der dritten Auflage des Bildungskataloges ist die Rubrik "Bildungseinrichtungen". Hier soll gezeigt werden, welche Angebote von Seiten der Schule, zum Beispiel im Rahmen von vorwissenschaftlichen Arbeiten sowie Diplomarbeiten, möglich sind.

Wie würden Sie als Expertin das Angebot an Bildungseinrichtungen im Innviertel bewerten?

Das Innviertel bietet den jungen Menschen ein äußerst vielfältiges Angebot an Aus- und Weiterbildung. Zahlreiche unterschiedliche Schultypen ermöglichen eine auf die eigenen Interessen abgestimmte Ausbildung der jungen Menschen mit sehr guten Jobchancen in der Region.

Und was fehlt? Zum Beispiel eine Fachhochschule?

Es fehlen neue Konzepte, die der demographischen Entwicklung Rechnung tragen, die eine noch stärkere Zusammenarbeit zwischen Polytechnischen Schulen, Lehre und mittleren Schulen der unterschiedlichen Schultypen notwendig machen. Ein erster Schritt hierzu ist die HotSpot iSchool. – ein Miteinander kein Gegeneinander. Bildung ist ein zentrales Thema und stärkt die Wirtschaft im Innviertel. Wir haben bereits gute Möglichkeiten bis zur Matura, und viele verlassen das Innviertel zum Studieren. Ziel ist es also auch, die Wirtschaftslage und die international agierenden Betriebe der Region bereits früh in den Köpfen unserer Jugend zu verankern, um die jungen Menschen nach dem Studium dazu zu gewinnen, in die Region zurück zu kehren. Hier gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten, dazu arbeitet eine weitere HotSpot-Arbeitsgruppe.

 

Hot Spot Innviertel

Was steckt hinter der Initiative HotSpot! Innviertel? Wir erklären in Kürze die Hintergründe und Ziele:

In der Initiative bündeln Unternehmen, Gemeinden und Institutionen aus den drei Bezirken Braunau, Ried und Schärding ihre Kräfte und wollen dadurch die Region Innviertel stärken. „Die rechtsunverbindliche Initiative Hot Spot! Innviertel positioniert die Region als lebenswerte, attraktive Arbeitgeberregion“, heißt es dazu auf der Website www.innviertel.at

Die Initiative wurde 2014 gegründet, als Sprecher fungiert der Gurtener Unternehmer und Geschäftsführer der Fill GmbH, Andreas Fill. Mitglied der Steuerungsgruppe und verantwortlich für den Bereich Bildung ist die Direktorin der Handelsakademie Schärding, Irene Wiesinger. Ziel ist es, das Innviertel als Wohnregion, Wirtschaftsregion, Bildungsregion, Freizeitregion, Genussregion, Naturregion und Lebensregion zu stärken. Dazu hat die Initiative einen Bildungskatalog (bereits in dritter Auflage erschienen) herausgegeben. Darin sind bereits 170 konkrete Angebote von Innviertler Unternehmen an die Schulen enthalten, wie Andreas Fill sagt. Mit diesen Angeboten werden Möglichkeiten geschaffen, die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft zu intensivieren. Eine Online-Version des Bildungskatalog ist auf der Website abrufbar.

 

"Nachhaltige Stärkung der Region ist unser gemeinsames Ziel!"
Junior-Chef Markus Hargassner (re.) bei einer Firmenführung Bild: GEPA pictures

„Nachhaltige Stärkung der Region ist unser gemeinsames Ziel!“

 Gleitzeitmodelle, die flexible Arbeitszeiten ermöglichen, Home-Office, Kinderbetreuung während der Ferienzeit: Das brauche das Innviertel, um für junge Familien noch attraktiver zu werden, sagt Produktmanager Anton Hofer von der Firma Hargassner. Die ersten beiden Punkte wurden in der Wenger Firma bereits eingeführt. „Da der Erfolg unseres Unternehmens natürlich von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen abhängt, ist es uns wichtig, Rücksicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu nehmen“, sagt er. Familienfreundliche Arbeitszeitplanung wird dadurch auch in Zukunft immer mehr Einzug halten. Dem Fachkräftemangel versucht die Firma entgegenzusteuern, indem selbst Lehrlinge ausgebildet werden. Aber auch Partnerschaften mit höheren Schulen sollen dagegen helfen. Zudem will das familiäre Unternehmen, das längst zum Leitbetrieb aufgestiegen ist, mit gutem Betriebsklima punkten: Weiterbildungsmöglichkeiten, Fitnessstudio, gut gestalteter Arbeitsplatz.

Vor- und Nachteile der Region

Das Innviertel habe gegenüber anderen Ländern viel zu bieten: „Die schöne Umgebung und die Freizeitmöglichkeiten“, nennt Hofer als Vorteile. Während geringe kulturelle Angebote und die schlechten öffentlichen Verkehrsverbindungen eher Nachteile für die Firma darstellen.

Er wünscht sich für das Innviertel nicht nur diese Nachteile aufzuwiegen, sondern auch genügend öffentlichen Wohnbau und zeitlich abgestimmte Kinderbetreuungsstätten. „Diese Maßnahmen unterstützen eine positive Bevölkerungsentwicklung, verhindern Abwanderung und unterstützen Zuzug von qualifizierten Fachkräften und Jungfamilien“, sagt Anton Hofer. Weil der Firma wichtig ist, dass die Menschen im Innviertel bleiben und neue Fachkräfte herziehen, wurde der Entschluss gefasst, Teil der Hot-Spot-Innviertel-Initiative zu werden. „Eine nachhaltige Stärkung der Region ist unser gemeinsames Ziel“, sagt er.

 

"Innovation und hohe Leistungsbereitschaft zeichnet Innviertler aus"
Andreas Fill, Sprecher der Initiative Bild: (rokl)

„Innovation und hohe Leistungsbereitschaft zeichnet Innviertler aus“

Das allgemeine Ziel der Initiative Hot Spot! Innviertel ist laut Sprecher Andreas Fill: „Die Menschen in der Region halten, neue qualifizierte Fachkräfte mit ihren Familien im Innviertel sesshaft machen und somit die Region nachhaltig stärken.“ Der Gurtner Unternehmer will gemeinsam mit seinen Mitstreitern die „Marke Innviertel“ in den nächsten Jahren aufbauen, stärken und weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt machen.

„Es ist unglaublich, wie viel sich in den vergangenen 20 Jahren hier bei uns im Innviertel getan hat. Wir haben viele Top-Leitbetriebe, die innovativ sind und schnell wachsen. Außerdem ist die Lebensqualität in der Region hervorragend“, sagt Fill. Eine der größten Herausforderungen derzeit und vor allem auch in Zukunft sei für Unternehmer der Fachkräftemangel. „Das Innviertel ist eine Top-Region und das müssen wir auch den Fachkräften vermitteln. Lebensqualität und Freizeit werden immer wichtiger – vor allem für jene, die neu in den Arbeitsprozess eintreten. Daher müssen wir den jungen Innviertlern aufzeigen, warum es sich lohnt, hier zu bleiben oder nach der Ausbildung zurückzukehren. Ebenso gilt es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich Fachkräfte hier ansiedeln.“

Das Zusammenwirken von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sei hier essentiell. „Flächendeckendes schnelles Internet ist eine Existenzfrage für ländliche Regionen und Standortfaktor. Ebenso wie ein funktionierendes öffentliches Verkehrsnetz. Damit sich junge Familien ansiedeln, seien nicht nur attraktive Baugründe Voraussetzung, sondern vor allem auch eine funktionierende Kinderbetreuung“, sagt der Hot Spot!-Sprecher. Dem „Wirtsterben“ im Innviertel müsste ebenfalls entgegengewirkt werden. „Gäste aus der ganzen Welt beneiden uns um die ausgezeichnete Kulinarik hier bei uns. Die Wirtshauskultur im Innviertel ist einmalig und trägt zum Gemeinwohl entscheidend bei.“

Prinzipiell sei ein Hauptaugenmerk der Initiative Hot Spot! die Bewusstseinsbildung. „Die Zusammenarbeit von Schulen mit der regionalen Wirtschaft ist enorm wichtig. Jeder Jugendliche sollte lernen, wie Wirtschaft in der Region funktioniert. Es ist auch wichtig, dass sich die Schüler Firmen ansehen und dadurch auch gleich einen direkten Bezug bekommen“, sagt Fill. Aufgabe der Unternehmer sei es, den Jugendlichen zu vermitteln, dass jeder Beruf wichtig sei. „Nicht nur Techniker sind gefragt, sondern zum Beispiel auch gute Installateure und Fliesenleger. Handwerker sind die Könige der Zukunft. Ein Wettbewerbsvorteil des Innviertels ist die hohe Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter.“

Rund 170 Mitglieder zählt die Initiative Hot Spot! Innviertel bereits. „Ziel ist eine wesentliche Steigerung in allen Bereichen. Wir wollen auf jeden Fall bald 200 Mitglieder haben“, sagt Andreas Fill.

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