Bilanz: Trotz Rekordsommer kein Plus bei den Nächtigungen in Schärding
SCHÄRDING. Laut Tourismuschefin Bettina Berndorfer war die Barockstadt so beliebt wie nie. Eine Steigung bei den Übernachtungsgästen war aufgrund fehlender Betten nicht möglich.
Im wahrsten Sinne des Wortes heiß ging es dieses Jahr im Sommer in der Barockstadt her. Das lag nicht nur daran, dass Schärding der Hitze-Hotspot Oberösterreichs war, sondern auch an der großen Beliebtheit bei Gästen aus nah und fern. Tourismuschefin Bettina Berndorfer erklärt im Interview, warum es trotz bester Bedingungen kein Plus bei den Übernachtungsgästen zu verzeichnen gibt und ob die Schärdinger Gastronomie langsam an ihre Grenzen stößt.
Volkszeitung: Können Sie als Touristikerin an diesem Sommer überhaupt irgendetwas kritisieren?
Berndorfer: Unser heuriger Sommer war mit einem Wort: perfekt. Schärding war beliebt wie nie.
Schärding war der "Temperatur-Hotspot" in Oberösterreich. Hat die Hitze auch Touristen abgeschreckt?
Nein, ganz und gar nicht, das Gegenteil war der Fall. Das bestätigen auch unsere Tourismusbetriebe. So jubelt etwa die Innschifffahrt Kapitän Schaurecker, deren Schwerpunkt eigentlich im Gruppengeschäft liegt, heuer über enorm viele Einzelgäste, die die Schifffahrt bei 35 Grad genossen. Auch Radfahrer ließen sich von der Hitze nicht abhalten.
Neben den gutbesuchten Großveranstaltungen – lief der Tagestourismus in Schärding zufriedenstellend?
Das Tagesausflugssegment ist unsere große Stärke. Gerade an den Wochenenden wurde unsere Stadt extrem frequentiert. Das merkten wir auch ganz stark in unserer Tourist-Info, die auch am Wochenende für unsere Gäste geöffnet hat.
Vielen Schärdingern war es heuer – besonders an den Wochenenden – viel zu voll in der Stadt. Sie leben selbst im Zentrum. Ihre Einschätzung: Kann Schärding noch mehr Touristen in den Sommermonaten vertragen?
Schärding lebt vom Tourismus. Ohne Tourismus würde unserer Stadt sehr viel fehlen und damit meine ich nicht nur Arbeitsplätze. Auch Einheimische profitieren von den vielen Veranstaltungen, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen, die es ohne Tourismus nicht gäbe. Entscheidend ist das Miteinander. Bewohner wie Besucher sollen wechselseitig profitieren.
An manchen Tagen war kein Sitzplatz mehr in der Innenstadt zu ergattern. Ist die Schärdinger Gastronomie diesen Rekordsommer an ihre Grenzen gestoßen?
Die Schärdinger Gastronomie spielt in einer Profi-Liga und ist stressresistent. Leider hat auch unsere Gastro mit dem österreichweit herrschenden Personalproblem zu kämpfen.
Gab es ein Nächtigungs-Plus im Vergleich zum Vorjahr?
Damit können wir leider nicht aufwarten, das wäre aber auch unmöglich, denn uns fehlen seit Jahresbeginn 60 Betten des Hotels Schärdinger Hof. Aufgrund von Umbauarbeiten war auch das Gesundheitshotel Gugerbauer vier Wochen geschlossen. Das können die anderen Hotels natürlich nicht auffangen. Erfreulich ist jedoch, dass die Stadthotellerie während der Sommermonate zugelegt hat.
Der Sommer ist vorbei. Welche Highlights erwarten die Schärding-Besucher im Herbst?
Herbstzeit ist Kulturzeit. Dem wird auch in Schärding Rechnung getragen und so darf man sich in den kommenden Wochen auf zahlreiche Konzerte, Kabaretts sowie Lesungen freuen. Heuer erstmals gibt es am Freitag, 2. November, eine Lange Nacht der Musik bei den Aktiwirten. Am 23. November starten unsere Lichtspiele Schärding-Neuhaus, die mit einem völlig neuen Programm in ihre fünfte Saison gehen.
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Und von wie vielen Nächtigungen spricht man da genau? 1.000? 10.000? 100.000? 1.000.000?
Von Mai bis Oktober 2017 waren es laut Statistik 93.931 Nächtigungen im Bezirk Schärding.
Für sie Stadt Schärding selbst habe ich auf die schnelle leider nichts gefunden.