Aus 16 mach zwei: Standesämter um Braunau und Mattighofen fusionieren

Von Magdalena Lagetar und Lisa Penz   12.Juli 2018

Sie haben Ja gesagt, die Gemeinderäte von Braunau und Mattighofen. Ja zu einem Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband ab 1. Jänner 2019. Ja zu einer Kooperation mit den umliegenden Gemeinden. "Das ist ein sinnvolles Projekt, für das es vom Land einen Kooperationsbonus mit einer sehr guten Förderquote von 80 bis 90 Prozent gibt", sagte Braunaus Finanzausschuss-Obmann Josef Knauseder (VP) in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Acht Gemeinden soll der neue Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverband Braunau umfassen: Braunau und Überackern, die bereits miteinander kooperieren, wollen Hochburg-Ach, Mauerkirchen, Moosbach, Neukirchen, St. Peter und Weng in den Verband aufnehmen. Einstimmig beschlossen wurde der Satzungs-Entwurf, der auch für den Fall gilt, dass einzelne Gemeinden "wider Erwarten" doch nicht beitreten sollten. So wie die Gemeinden Gilgenberg und Schwand, die ursprünglich ebenfalls genannt wurden, sich aber gegen einen Beitritt zum Verband entschlossen. Das neue Standesamt wird, wie berichtet, aus dem Gemeindeamt in der Innenstadt ins Schloss Ranshofen übersiedelt. Manfred Hackl von den Grünen begrüßt diese Entscheidung, zumal in Ranshofen dank Schloss, Kirche und Konventgarten optimale Bedingungen für eine schöne Trauung vorherrschen würden. Er regte im Zuge der Sitzung an, zu prüfen, ob Trauungen und Hochzeitsfeiern im Konventgarten unter freiem Himmel möglich gemacht werden könnten.

Auch in Mattighofen wurde ohne große Diskussion ein Verband beschlossen. Wie berichtet, sollen die Gemeinden Uttendorf, Jeging, Lochen, Kirchberg, Munderfing, Perwang und Schalchen kooperieren. Für die Bürger werde sich durch den Verband nicht viel ändern, denn nur das Aufgebot, also die offizielle Ankündigung einer Heirat muss in Braunau oder Mattighofen erfolgen. Geheiratet kann dann weiterhin in der jeweiligen Heimatgemeinde werden. Die Bürger müssen nicht ständig nach Braunau oder Mattighofen fahren, außer bei Personalmeldungen wie Geburten, Eheschließungen oder Todesfällen, wie der Kirchberger Amtsleiter Franz Salzlechner bereits klarstellte. Wobei sich um Letzteres in vielen Fällen der Bestatter selbst kümmert.

Nicht alle sehen es positiv

Doch einige Umlandgemeinden sehen auch Nachteile für die Bürger und wollen dem Verband (noch) nicht beitreten. So etwa Auerbach und Pfaffstätt, aber auch Pischelsdorf und Feldkirchen äußerten sich kritisch. Josef Danninger, Bürgermeister von Feldkirchen (FPÖ) ist grundsätzlich nicht vom Projekt abgeneigt, aber: "Wenn wir finanziell schlechter aussteigen, ist für uns der Beitritt ausgeschlossen. Die Idee ist gut, sie gehört besser durchdacht."