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"Auch wenn er uns ab und zu bis zum Hals steht: Wir lieben und brauchen den Inn"

Von Reinhard Burgstaller, 22. Dezember 2016, 16:01 Uhr
"Auch wenn er uns ab und zu bis zum Hals steht: Wir lieben und brauchen den Inn"
Privat und beruflich ein gutes Team: Karl Gugerbauer mit seiner Frau Christine. Bild: (privat)

SCHÄRDING. Der Schärdinger Hotelier Karl Gugerbauer bezeichnet langjährige Mitarbeiter als "wertvolles Kapital mit Wissen" und Mundpropaganda als "die beste" Werbung.

Sein Lächeln ist nicht das eines Geschäftsmannes, der etwas verkaufen will, sondern das eines 35-Jährigen, der offen und mit einer gewissen Portion Neugier auf seinen Gesprächspartner zugeht. Er klopft sich auch nicht selbst auf die Schulter, sondern lässt das Gästebuch für sich sprechen: Karl Gugerbauer vom gleichnamigen Viersternehotel in Schärding im Interview.

 

Schärdinger Volkszeitung: Wir sitzen hier im Restaurant Ihres Hotels. Schaut man aus den blitzblank geputzten Fenstern, sieht man auf der einen Seite den Inn gemächlich dahinfließen, und auf der anderen Seite fällt der Blick auf einen meterhohen Thujenzaun des benachbarten Kurhauses. Wie ist Ihre Beziehung zu den "Barmherzigen Brüdern", die das Kurhaus betreiben?

Gugerbauer: Mit den Geschäftsführern bestens, schließlich geht die Geschäftsverbindung ja schon bis in die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Damals haben unsere Urgroßeltern begonnen, Fremdenzimmer vor allem an Gäste zu vermieten, die im benachbarten Kurhaus zur Behandlung waren. Meine Eltern haben dann in den achtziger Jahren mit dem Ausbau des Hauses begonnen, und meine Frau Christine und ich haben 2008 dort weitergemacht, wo sie aufgehört haben. Heute sind wir nicht nur als Gesundheitshotel gefragt, sondern das Haus wird auch sehr gerne für Seminare gebucht und das Restaurant von Feinschmeckern besucht.

Blickt man vom Restaurant auf den Fluss hinunter, stellt sich die Frage, wie oft Ihnen das Wasser des Inn im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals gestanden ist. Mutet es da nicht ein wenig makaber an, wenn der Titel Ihres Hausprospektes "Im Fluss sein" lautet?

Auch wenn uns der Inn bei Hochwasser immer wieder sein hässliches Gesicht zeigt, gibt uns der Fluss unheimlich viel, wie uns unsere Gäste immer wieder bestätigen. In unserem Gastgarten mit Freunden oder allein zu sitzen und auf den Inn zu blicken, wirkt ungemein beruhigend. Gäste des Hauses beteuern uns immer wieder, dass der Inn für sie beinahe etwas Magisches an sich hat. Man kann dem Fluss auch seine Sorgen anvertrauen, ja diese in seinen Fluten dahinfließen lassen.

Freunde des Hauses wissen aber auch von Zeiten, in denen Ihr Vater angesichts katastrophaler Hochwasserschäden an seinem Haus beteuert hat: Noch einmal, und wir hören auf! Gilt das auch für den Sohn?

Nein, weil wir sonst schon längst alles hingeschmissen hätten. Meine Frau und ich haben seit der Übernahme des Hotels schon das eine oder andere Hochwasser erleben müssen, beispielsweise 2013, als das Wasser hier im Restaurant, wo wir jetzt sitzen, bis zur Decke gereicht hat. Da war so gut wie alles kaputt. Wir haben in unserer Verzweiflung aber nicht ans Aufhören gedacht, sondern am ersten Tag, als dies möglich war, die Ärmel hochgekrempelt. Besonders gefreut hat uns die Reaktion unserer Mitarbeiter, die nicht lange überlegt und sofort mit angepackt und die ärgsten Schäden beseitigt haben.

Apropos Mitarbeiter! Sie sind in allen Sparten im obersten Qualitätssegment unterwegs. Das gelingt nur mit besten Mitarbeitern. Wie motivieren Sie diese?

Gute Frage. Indem wir nicht als Chefs und Angestellte, sondern als Kollegen zusammenarbeiten. Ohne unsere – derzeit 27 – Top-Mitarbeiter gäbe es uns in dieser Qualität nicht. Chefs können die besten Ideen haben, wenn sie über kein Personal verfügen, das bereit ist, diese umzusetzen, wird man über das Mittelmaß nicht hinauskommen. Für mich sind treue Mitarbeiter gleichzusetzen mit Kapital, vor allem aber mit Wissen. Sie kennen das Unternehmen und wissen immer, was zu tun ist, um den Gast zufriedenzustellen.

Sie, beziehungsweise Ihr Haus ist ja auch so etwas wie eine Beautyfarm. Was ist diesbezüglich derzeit besonders gefragt?

Spezielle Kosmetikanwendungen sowie das Thema Fasten. Fastenkuren haben bei uns immer Saison! Wer bei uns glücklich hinausgeht, der fühlt sich auch schöner.

Wie erreichen Sie die gute Auslastung? Wie schaut Ihr Werbekonzept aus?

Wir haben Gott sei Dank viel Stammpublikum, Gäste also, die uns zufrieden verlassen und gleichzeitig ihren nächsten Aufenthalt bei uns buchen. Mundpropaganda ist unsere beste Werbung. Ja, wir werden gerne von zufriedenen Gästen ihren Bekannten empfohlen. Zu einem schönen Geschäft ist auch der Wirtschaftstourismus geworden. Viele Firmen aus der Region schicken uns ihre Geschäftspartner. Diese können bei uns entspannen, ungestört angenehme Zeiten im Wellnessbereich verbringen und in unserem Restaurant schlemmen.

Sind sind erst 35, haben eine funktionierende Familie mit zwei kleinen Kindern: Was ist Ihr Wunsch an das Christkind?

Gesundheit! Gesundheit! Gesundheit! Alles andere kommt bei einem gesunden Menschenverstand von selbst.

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