30 Flüchtlinge in Wallfahrtsort - weitere 24 in Schärding?
INNVIERTEL. Die Suche nach geeigneten Quartieren für Asylwerber im Innviertel wird intensiviert.
Im Sog des internationalen Flüchtlingsstroms wird auch im Innviertel nach Unterkünften für Asylwerber gesucht. Im Bezirk Braunau sind derzeit mehr als 150 Asylwerber untergebracht: 45 in einem Gasthaus in Geretsberg, 50 werden in der Braunauer Fleschenfeldstraße durch die Volkshilfe betreut – ebenso wie 40 Flüchtlinge im örtlichen Kapuzinerkloster. In einer Privatunterkunft in Ostermiething sind 20 Asylwerber untergebracht, bei der Diakonie Mauerkirchen 19.
30 Flüchtlinge in Maria Schmolln
Im ehemaligen Gasthaus Bachleitner im Wallfahrtsort Maria Schmolln sollen demnächst 30 Flüchtlinge unterkommen. Lehrer haben bereits angekündigt, dort kostenlos Deutsch-Unterricht anbieten zu wollen.
Für ein Objekt in Lengau-Schneegattern sind 19 Asylwerber vorgesehen. Ein Mietvertrag ist unterschrieben, es spießt sich offenbar aber noch an der nötigen Infrastruktur wie Kochstellen: Kommt es zeitgerecht zu einer Lösung, sollen die Flüchtlinge am 10. Dezember einziehen.
Für den Bezirk Braunau ist vorgesehen, dass am Ende insgesamt rund 230 Asylwerber untergebracht sein sollen – im Verhältnis zu den mehr als 98.000 Einwohnern eine verträgliche Anzahl, so Experten. "Selbstverständlich war die erforderliche Quartiersuche für Kriegsflüchtlinge Thema unserer jüngsten Bürgermeisterkonferenz. Unsere 46 Bürgermeister ziehen mit mir an einem Strang. Unser Friedens-Bezirk mit fast 100.000 Einwohnern kommt selbstverständlich seiner Verantwortung nach", sagt Braunaus Bezirkshauptmann Georg Wojak.
Im Bezirk Schärding sind in der Gemeinde Wernstein seit wenigen Tagen 45 Asylwerber untergebracht, bis zu 55 sollen es in der Hoftaverne an der Innlände werden: Aus Ländern wie Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Mongolei, Somalia und Kongo. Die Gemeinde war erst vor kurzem über den Erwerb der Immobilie durch ein Grazer Unternehmen informiert worden – samt der Information, dass drei Tage später die ersten Asylwerber einziehen.
Die Caritas werde im Rahmen einer mobilen Betreuung ein Mal pro Woche vor Ort sein. Den Betreibern aus der Steiermark, die auch in Graz und bei Perg Asylwerber-Unterkünfte führen, werde seitens der Caritas ein gutes Zeugnis ausgestellt, so Wernsteins Amtsleiter Siegfried Prey im OÖN-Gespräch. In der Wernsteiner Bevölkerung lasse sich die Stimmung als überwiegend neutral einstufen. "Natürlich gibt es auch kritische Stimmen. Die Flüchtlingskatstrophe ist alltäglich in den Medien. Die Menschen sind mit dem Thema vertraut, es gibt keinen Aufruhr."
Asylwerber im Pflegeheim?
Im Bezirk Schärding sind zudem 34 Asylwerber in Engelhartszell untergebracht, weitere 30 in Vichtenstein – wobei sie teils schön länger da sind und teils letztens gekommen sind – weitere 50 Flüchtlinge soll der Bezirk laut Land aufnehmen. Rund die Hälfte davon könnte Anfang 2015 in einem Trakt des Schärdinger Pflegeheimes, dessen Bewohner Mitte Jänner in das neu gebaute Heim umziehen werden, vorübergehend untergebracht werden. "Wir werden die Möglichkeit für die Unterbringung von 24 Flüchtlingen im Dezember prüfen lassen", sagt Schärdings Bezirkshauptmann Rudolf Greiner auf OÖN-Anfrage.
"Gibt keine Probleme"
Im Bezirk Ried sind derzeit 26 Asylwerber in Reichersberg untergebracht, dazu übergangsweise, bis zum Jahresende, 75 in Waldzell. Bürgermeister Johann Jöchtl (SP) sagt, er habe kein Problem damit, wenn 15 Flüchtlinge für einen längeren Zeitraum in Waldzell bleiben würden. "Die Bevölkerung verhält sich großartig und es gibt bisher überhaupt keine Probleme. Wenn ich mir viele andere Gemeinden in Österreich so ansehe, muss ich sagen, dass Waldzell anders ist. Das freut mich", sagt Jöchtl.
Wie berichtet, sollen 20 Flüchtlinge im Rieder Kapuzinerkloster einquartiert werden, weitere 18 in einem Privatquartier in Senftenbach. Weitere Quartiere sind derzeit nicht in Sicht, so die BH Ried auf Anfrage.
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