2800 Theaterbesucher sahen "Mein Kampf" in Braunau
BRAUNAU. Bauhoftheater Braunau zieht positive Bilanz: Besucher weit über die Bezirksgrenzen hinaus sahen sich die Hitler-Farce am Kirchenplatz an.
Es war sicher keine "leichte Sommerkost": George Taboris Farce "Mein Kampf" gilt als höchst philosophisches, mit viel schwarzem Humor gespicktes Stück. Im Jubiläumsjahr (20 Jahre Bestehen) hat sich das Bauhoftheater Braunau genau dieses Stück ausgesucht und damit offenbar auch den Geschmack der Besucher getroffen: 2800 Menschen sahen die 15 Darbietungen der Laien- und Profischauspieler auf dem Kirchenplatz Braunau.
"Eine Auslastung von über 90 Prozent, da kann man sehr zufrieden sein", resümiert das Bauhoftheater-Team. "Es zeigte sich wieder einmal, dass anspruchsvolles Theater auch in der Provinz funktioniert und von den Menschen dankbar angenommen wird", freut sich Regisseur Robert Ortner.
Nicht nur Besucher aus der Region sondern auch aus Linz, Salzburg, Passau, München und sogar Wien waren angereist, um sich die Farce über den in Braunau geborenen Adolf Hitler anzusehen. Besucher und Medien zogen ein positives Resümee, es gab aber auch sehr viel Ablehnung und viele Diskussionen über das Stück in der Stadt, sagt Ortner. "Das sehen wir jedoch positiv. Denn nur im Diskurs über kontroverse Themen können wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln. Und gerade das Theater bietet hier viele Möglichkeiten, um solche Themen ohne erhobenen Zeigefinger vorzugeben und zum Nachdenken anzuregen."
Der Theatersommer bot auch Konzerte auf. Das Konzert von "Eddie Luis und den Gnadenlosen" wurde wegen Schlechtwetter spontan in die Gugg-Lounge verlegt, das Klassik-Konzert mit dem "Mozart Consort Ensemble", das in Kooperation mit der Initiative Eine Welt organisiert wurde, war ausverkauft. Insgesamt konnten beim Theatersommer 3100 Besucher gezählt werden.
Das Braunauer Bauhoftheater konzentriert sich jetzt wieder auf den "Art.ig Markt" im Schloss Ranshofen im Dezember und sucht noch eine Spielstätte für die Theaterproduktion "Acht Frauen", die im März kurzfristig wegen behördlicher Sperre des geplanten Spielortes im Stögerstadl verschoben werden musste, die OÖNachrichten berichteten.