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140 Länder, 98 Schiffe: Seefahrer blickt zurück auf sein Leben auf hoher See

Von Marina Mayrböck, 13. Mai 2019, 15:00 Uhr
140 Länder, 98 Schiffe: Seefahrer blickt zurück auf sein Leben auf hoher See
Auf der „Norway“ war Fritz Meier auch manchmal als Passagier. Bild: priv.

HOCHBURG-ACH, BURGHAUSEN. Der gebürtige Hochburg-Acher Maschinenoffizier Fritz Meier liebte das Leben an Board.

Fritz Meier packte mit Anfang 20 seine Sachen und ging. Schweden wollte er kennenlernen, gesehen hat er die ganze Welt. Der heute 91-Jährige war als Seefahrer auf allen Weltmeeren zu Hause. Er war Maschinenoffizier des 45.000 PS-starken Transatlantiker "Norway", seine Erlebnisse sind ebenso stürmisch wie die hohe See. Der Abenteurer hat die Seefahrt genossen. Heute lebt er im Seniorenhaus Burghausen, seine Erinnerungen tragen ihn zurück in die Vergangenheit auf hoher See. "Ich hatte ein schönes, aber auch hartes Leben", ergänzt der gebürtige Hochburg-Acher. Momentan erholt er sich von der schweren Krankheit Malaria, die bei ihm immer wieder ausbricht, danach fliegt er nach Schweden zu seiner Freundin. "Hübsche Frau, gell?", sagt er und zeigt auf das Bild an der Wand.

"Musste Mädchen ansprechen"

"Zweimal wäre ich fast abgesoffen. Einmal nach einer Kollision an der französischen Küste, einmal sind wir an der norwegischen auf Grund gefahren", erzählt Meier. Gestorben ist zum Glück niemand.

Mehr als 140 Länder hat er kennengelernt, vor allem Kuwait, das arabische Land am Persischen Golf, hat es ihm angetan. "Japan ist auch ein schönes Land. Noch viel schöner wäre es, wenn keine Japaner dort wären", sagt Meier, lacht und erinnert sich an unliebsame lange Wartezeiten in den Seehäfen. Mit Vorurteilen anderer Kulturen gegenüber geht er sparsam um. "Es gibt nirgends auf der Welt nur böse oder nur gute Menschen… auch wenn manche glauben, sie seien Engel ohne Flügel."

Dienstsprache an Bord war Englisch, Schwedisch lernte er binnen weniger Tage. "Ich bin sprachbegabt. Außerdem musste ich bei den hübschen, schwedischen Mädchen schnell die Sprache lernen, wäre ja schade gewesen, wenn ich mich mit ihnen nicht unterhalten hätte können." Er hat vor allem eine angesprochen – seine Frau. Das Ehepaar zog nach Burghausen, seine Ehefrau war Technikerin im Chemiekonzern Wacker. Eine innige Verbundenheit trotz Distanz, denn Meier war monatelang am Stück auf See, "jeder hat seinen Beruf ausgeübt, wir haben uns sehr gut verstanden". Vor einigen Jahren starb seine Frau an Krebs.

Förster hätte er eigentlich werden sollen, wäre es nach seinen Eltern gegangen. "Das hat mir nicht gefallen, also bin ich gegangen", sagt Meier etwas wehmütig. Denn seinen Eltern hat er damals nichts von seiner Auswanderung erzählt. Sie wussten lange Zeit nicht, wo ihr Sohn war. "Die dachten, ich sei bei der Fremdenlegion. Heute weiß ich, dass ich ihnen wehgetan habe."

"Das ist ein Tuscher"

Seine seemännische Laufbahn begann er im Jahre 1950 als Kohlentrimmer. Während seiner 36 Jahre, die er zur See fuhr, war er auf 98 Schiffen. Zuletzt als leitender Ingenieur und Seniormaschinist auf dem norwegischen Karibik-Kreuzfahrtschiff "Norway".

Von schweren, tagelangen Stürmen weiß er zu erzählen, von meterhohen Wellen, "wenns einen 40.000-Tonner zuerst acht Meter hoch hebt und der dann fällt – das ist ein Tuscher. Mir hat das nichts gemacht, ich habe sogar da noch was essen können…ich habe meinen Beruf geliebt", sagt Meier und ist gedanklich auf der Norway irgendwo auf dem stürmischen Nordatlantik.

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Autorin
Marina Mayrböck
Redaktion Innviertel
Marina Mayrböck

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