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14-Jähriger bei brutalem Raub beteiligt? "Ein neuer negativer Höhepunkt"

Von Thomas Streif   19.November 2019

Ein erst 14-jähriger Jugendlicher sitzt seit dem Wochenende in der Justizanstalt in Ried in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, gemeinsam mit zwei ebenfalls jugendlichen Komplizen (16 und 17 Jahre alt) am vergangenen Donnerstag einen bewaffneten Raub auf einen Asia-Shop im Stadtgebiet von Braunau verübt zu haben, die OÖN haben berichtet. Bei der Tat soll eine Verkäuferin von allen drei Burschen mit Messern bedroht worden sein, die Frau musste in den bangen Momenten um ihr Leben fürchten.

Eine Kurzschlussaktion dürfte die Tat nicht gewesen sein. Ganz im Gegenteil: "Die kriminelle Energie war enorm. Laut den intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei wurde die Tat tagelang bis ins Detail von den drei Jugendlichen geplant", sagt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Der Tatort sei vom Trio schon Tage zuvor zur geplanten Tatzeit genau beobachtet und ausgespäht worden. "Einer der Täter war in dem Geschäft vorher mehrfach einkaufen. Er hat das Opfer, das sehr unter den Folgen des brutalen Überfalls leidet, vom Sehen her gekannt", sagt Ebner. Der Umstand, dass die mutmaßlichen Täter weitere detaillierte Vorbereitungen für die Tat und Flucht trafen – so wurden unter anderem Räder für die Flucht gestohlen und Ersatzkleidung in den Innauen deponiert – ist der Grund, dass gegen alle drei Untersuchungshaft verhängt wurde.

Den Jugendlichen droht ein Prozess wegen des Verbrechens des schweren Raubs. Aufgrund des Alters halbiert sich die Höchststrafe auf siebeneinhalb Jahre.

"Die Untersuchungshaft wurde jetzt einmal für 14 Tage verhängt. In dieser Zeit wird eine Sozialnetzkonferenz durchgeführt. Dabei wird die Bewährungshilfe in Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe soziale Erhebungen im Umfeld der Beschuldigten machen. Dann wird entschieden, ob eine Verlängerung der Untersuchungshaft notwendig ist", erklärt Ebner.

14-Jährige im Visier der Justiz

Eine Strafverfolgung droht aber nicht nur dem Trio. Eine 14-jährige Schwester von einem der Tatverdächtigen steht in dringendem Verdacht, beim Versuch zur Beschaffung eines Alibis geholfen zu haben. "Das Mädchen wartete mit den Handys der Räuber in einem Fast-Food-Restaurant. Dort schrieb sie mit den vier Handys Snapchat-Nachrichten. Damit hätte der Standort des Lokals vorgetäuscht werden sollen. Dass die Jugendlichen sogar an eine mögliche Auswertung von Funkzellen der Ermittler dachten, zeigt eindeutig, wie genau die Tat geplant war", sagt Ebner.

Dritter Raubüberfall

Der Überfall in Braunau war der dritte Raubüberfall im vergangenen halben Jahr im Innviertel, der von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen verübt wurde (siehe unten). "Es ist festzustellen, dass vor allem die schweren Straftaten, wie Raubüberfälle, durch Jugendliche, in der jüngeren Vergangenheit zugenommen haben. Ob es so weitergeht oder nur ein statistischer Ausreißer ist, wird man sehen. Von der genauen Planung der Tatdurchführung war der Überfall in Braunau leider ein neuer negativer Höhepunkt", sagt Ebner.

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25. April 2024