„Ihr Tod hat uns alle getroffen“: Trauer im Mühlviertel um beliebtes Paar
11. Jänner 2020, 00:04 Uhr
GALLNEUKIRCHEN/RAINBACH. Lehrerin und Techniker kamen, wie berichtet, bei einem Verkehrsunfall auf Kuba ums Leben.
Nach dem Tod der beiden Oberösterreicher Sabine Z. (54) und ihrem Lebensgefährten Josef M. (58) während ihres gemeinsamen Weihnachtsurlaubes auf Kuba ist die Bestürzung groß.
Wie berichtet, starben die beiden Mühlviertler aus Gallneukirchen am vergangenen Samstag bei einem Taxiunfall auf der Karibik-Insel, bei dem insgesamt sechs Menschen ihr Leben ließen. Auch der Lenker sowie der Fahrer eines zweiten beteiligten Pkw und dessen zwei Insassen kamen bei dem Zusammenstoß ums Leben.
„Die Nachricht hat mich sehr getroffen“, sagt Gisela Gabauer. Die Bürgermeisterin von Gallneukirchen kannte Josef M., der zuletzt bei Servus TV als Techniker arbeitete, beruflich und privat. „Er hat mir früher einmal geholfen, die Technik unseres Betriebes einzurichten“, sagte Gabauer. Aus diesem beruflichen Engagement sei im Laufe der Jahre eine gute Freundschaft entstanden. „Er war sehr zugänglich, sein Tod macht mich sehr traurig“, sagt sie.
Auch in Rainbach im Mühlkreis im Bezirk Freistadt stand einen Tag nach Bekanntwerden des Unglücks der Alltag im Zeichen der Trauer. Sabine Z. hatte dort seit 1986 in der Neuen Mittelschule (NMS) neben Englisch auch Geografie und Turnen unterrichtet.
Trauerflor an der Schule
Gestern wehte aus einem Fenster des Schulhauses ein Trauerflor. „Sie war eine sehr beliebte und äußerst sympathische Lehrerin. Ihr Tod hat uns alle tief getroffen“, zeigte sich auch Ortschef Friedrich Stockinger tief über Z.’s Unfalltod bestürzt.
Sie sei als junge Lehrerin nach Rainbach gekommen, erinnert er sich. Sehr engagiert sei sie gewesen, habe im Rahmen von Schulprojekten oft für Musicals mit den Schülern Tänze einstudiert. „Sie geht wirklich schwer ab.“ Seit Bekanntwerden der Tragödie würden die Schüler speziell betreut.
Das Unglück wurde erst am Dienstag bekannt, als die Lehrerin Sabine Z. nicht zum Unterricht erschienen war. „Gestern ist dann der Direktor zu mir gekommen und hat mich darüber informiert, dass Sabine und ihr Freund auf Kuba verunglückt sind“, sagt der Bürgermeister.
Laut Peter Guschelbauer, Sprecher des Außenministeriums, ereignete sich der tödliche Verkehrsunfall in der kubanischen Provinz Camagüey. „Die österreichische Botschaft in Kuba steht den Angehörigen zur Seite, um die weiteren Schritte einzuleiten, darunter die Rückführung der sterblichen Überreste nach Österreich“, sagte Guschelbauer.
Auf Kuba besteht wegen der stark veralteten Fahrzeuge und des schlechten Zustands der Straßen eine hohe Unfallgefahr. Obwohl auf 17 Kubaner nur ein Auto kommt, verunglückt alle 22 Stunden ein Mensch im Straßenverkehr der Karibik-Insel tödlich. (nieg/rela)