"Ich rette keine Leben, aber vielleicht kann ich Lebensläufe positiv gestalten"
PRAMBACHKIRCHEN. Kindergärtnerin Regina Prohaska unterstützt ehrenamtlich Schüler mit Leseschwächen.
Heute ist der Internationale Tag des Ehrenamtes. In Oberösterreich sind 600.000 Menschen regelmäßig freiwillig aktiv, um sich unentgeltlich in ihrer Freizeit für andere Menschen zu engagieren.
Eine von ihnen ist die Kindergartenpädagogin Regina Prohaska aus Prambachkirchen. Die 54-Jährige bringt sich seit 2015 bei einem ganz besonderen Projekt des Roten Kreuzes Oberösterreich ein: Bei der Bildungsinitiative "Alpha" unterstützen Erwachsene ehrenamtlich als "Lese-Coaches" Volksschulkinder, die Leseschwächen aufweisen. Eine wichtige Aufgabe, wie die Ergebnisse des aktuellen PISA-Tests zeigen: Demnach ist ein Viertel der Schüler leseschwach. "Ich rette zwar keine Leben, aber vielleicht kann ich Lebensläufe positiv beeinflussen", sagt Prohaska, die schon in ihrer Jugend beim Roten Kreuz als Sanitäterin im Einsatz war. Ihre Erfahrungen als Kindergartenleiterin und als Mutter dreier bereits erwachsener Kinder kommen ihr beim Lesetraining zu Gute.
"Ich bin einen Nachmittag pro Woche in der Volksschule in Prambachkirchen", schildert sie. Das Lesetraining beginne zur Auflockerung stets mit einem Spiel. "Die Kinder haben ja am Nachmittag keinen Unterricht mehr, da braucht es etwas Lockeres zum Ankommen."
Dann stehen intensive Leseübungen mit den Schützlingen – pro Nachmittag sind es ein bis zwei, manchmal mehr Schüler – auf dem Programm. "Mein Vorteil ist, dass die meisten Kinder in diesen Kleingruppen diese exklusive Aufmerksamkeit genießen." Dennoch: "Oft ist es sehr mühsam und man muss schon über die kleinsten Fortschritte froh sein."
Während der Übungen schaut Regina Prohaska auch auf die Hausübungen und erkundigt sich, wo die Kinder im Unterricht stehen. Auch dazwischen werden immer wieder Spiele eingestreut, etwa Buchstaben-Memory oder kleine Parcours, bei denen die Teilnehmer Kärtchen lesen. Die Kinder zum Lesen zu motivieren, sei die größte Herausforderung. "Denn das Kind muss ja etwas tun, was es nicht gut kann", sagt die 54-Jährige.
"Chancengleichheit"
An ihren Trainings nehmen Volksschüler mit und ohne Migrationshintergrund teil. "Das geht bei mir quer durch." Der Anspruch des Projektes sei es, "Chancengleichheit" zu ermöglichen. Denn viele, etwa Alleinerziehende, könnten sich teuren Nachhilfeunterricht nicht leisten, sagt Prohaska. Um als Lese-Coach tätig zu sein, ist ein zweitägiges Seminar erforderlich, in dem u.a. auf die Phasen des Lesenlernens eingegangen wird.
Grünes Licht für Tempo 30: Was sich ab Juli ändern soll
Als vor 20 Jahren die letzte Stunde für die Zollwache schlug
Mordprozess in Wels: "Er konnte einfach nicht akzeptieren, dass sie ihn nicht wollte"
Hans Pramer: Geschäftsmann mit Herz
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Meine Hochachtung vor Ihrem Engagement Frau Prohaska.
Ihnen gebührt eine Auszeichnung.
Die echten Helden/innen bekommen keine Denkmäler! Schade!
Danke, Frau Regina Prohaska, tolle Leistung und große Hochachtung für Ihr Engagement !