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"Ich habe das Gefühl, dass meine Mitarbeiter Teil meiner Familie sind"

Von Dietlind Hebestreit, 04. Dezember 2019, 00:04 Uhr
"Ich habe das Gefühl, dass meine Mitarbeiter Teil meiner Familie sind"
Johannes Fellinger, Primar bei den Barmherzigen Brüdern Linz Bild: Volker Weihbold

OÖN-Adventgespräche: Primar Johannes Fellinger feiert ganz bewusst auch im Arbeitsumfeld.

Dem Christkind steht das Wasser fast bis zum Hals: Johannes Fellinger versetzt die heilige Familie auf seiner heurigen Weihnachtskarte in eine Hochwasser-Situation. Jedes Jahr beleuchtet der leidenschaftliche Zeichner und Maler eine andere Facette des Weihnachtsgeschehens. "Gott ist mit uns – egal wie die Lage ist. Er solidarisiert sich mit den Menschen in ihrem Leid, ist ganz da und geht den Weg mit bis zum Schluss", sagt der Leiter des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie, das zum Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz gehört. Die Auseinandersetzung mit dem Klima rund um die Fridays-for-Future-Bewegung habe ihn berührt. "Ich sehe die tiefe Sorge um die Welt. Man sollte darum kämpfen, um etwas zu beeinflussen", sagt der Primar.

"Ich habe das Gefühl, dass meine Mitarbeiter Teil meiner Familie sind"
Die Weihnachtskarte von Primar Johannes Fellinger für 2019 Bild: Laura Amidzic

Feiern mit Oma und Tanten

Auch wenn seine Auseinandersetzung mit dem Evangelium nicht immer so kämpferisch war wie heute, so spielt das Bibelwort rund um die Geburt Christi schon seit Fellingers Kindheit eine Rolle: "Wir haben zu Weihnachten immer das Evangelium gelesen und den Inhalt gefeiert", erinnert sich der älteste von drei Brüdern. Neben der blinden, gehbehinderten Oma gehörten auch die unverheirateten Tanten Laura und Grete zur Feiergesellschaft. "Ich habe als Bub nicht gesungen. Ich dachte, Männer tun das nicht. Weil mein tauber Vater nicht gesungen hat", sagt Fellinger. Trotzdem sind viele seiner schönen Weihnachtserinnerungen mit seinem Vater eng verknüpft: Der gehörlose Künstler schuf für seinen Sohn eine bemalte Ritterburg mit Zugbrücke.

"Ich habe das Gefühl, dass meine Mitarbeiter Teil meiner Familie sind"
Eines von Fellingers schönsten Geschenken: die Burg

Was der siebenfache Vater heute anders macht als seine Eltern damals: Am Heiligen Abend wird nur im engsten Familienkreis rund um den riesigen Christbaum gefeiert, für die Großfamilie ist dann an den kommenden Feiertagen Zeit. Einen besonderen Heiligen Abend feierten die Fellingers 1990: Am 19. Dezember kam Paul als Drittgeborener zur Welt. Er hatte Anpassungsprobleme und musste deshalb im Spital bleiben. "Am 24. habe ich meine beiden ältesten Kinder überrascht: Als Matthäus und Lukas in das Weihnachtszimmer kamen, saß meine Frau mit Pauli unter dem Christbaum", sagt der Familienvater.

Mit den Weihnachtsvorbereitungen beginnt der Primar lange vor dem Advent: Er gestaltet für jeden seiner 90 Linzer Mitarbeiter individuell eine Kachel. Bei einem Brunch im Kollegenkreis darf sich dann jede und jeder eine aussuchen und der Chef nimmt sich Zeit für ein paar persönliche Worte unter vier Augen und eine Widmung.

Bereits vorher feiern alle Mitarbeiter und alle Bewohner verschiedener Einrichtungen gemeinsam. "Auch die Bewohner arbeiten, sind also auch Mitarbeiter", findet Fellinger. Zum Ritual gehört der gemeinsame Punsch genauso wie der Gottesdienst in Gebärdensprache mit dem Weihnachtsspiel und das gemeinsame Essen. "Ich habe das Gefühl, dass jeder meiner Mitarbeiter Teil meiner erweiterten Familie ist", sagt der Initiator und Förderer von Sozialprojekten für gehörlose Menschen. Seine Frau Barbara trägt seine Arbeit mit. "Barbara ist eine weise Frau und ein riesiges Geschenk", sagt der Primar.

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Autorin
Dietlind Hebestreit

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