Hospiz: Halt und Begleitung statt Einsamkeit
LINZ. Der Sohn, der nicht zur Beerdigung seiner Mutter durfte: Diese Geschichte in den OÖNachrichten hat gestern viele Leser beschäftigt.
Ein 47-jähriger Mühlviertler, der wegen der Corona-Infektion eines Cousins als "Kontakt-1-Person" in Quarantäne musste und deshalb nicht am Begräbnis seiner eigenen Mutter teilnehmen konnte: der traurige Fall, über den die OÖNachrichten gestern berichteten, hat viele Leser berührt. "Meine Mama ist alleine im Altenheim gestorben", sagte der Sohn.
"Es gibt auch Möglichkeiten zur Sterbe- und Trauerbegleitung ohne physischen Kontakt", meldet sich zu diesem Thema Christina Grebe, die Vorsitzende des Landesverbandes Hospiz Oberösterreich zu Wort. Vom strengen Besuchsverbot, der in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen gilt, sind Palliativ- und Hospizeinrichtungen zwar ausgenommen. Doch die Ärztin kennt Fälle, bei denen wegen Corona auch Palliativpatienten auf einmal keine Besuche mehr bekamen, weil die Angehörigen behördlich abgesondert waren.
"Man kann mit den Betroffenen zum Beispiel über Skype, Zoom oder Videotelefonie in Kontakt bleiben", sagt Grebe. Auch Audionachrichten seien eine gute Variante. Oder die Enkelkinder basteln oder malen etwas Schönes, das den Patienten dann im Heim oder auf der Station überreicht wird.
Mobile Hospizteams helfen
Es gebe in Oberösterreich 18 mobile Hospizteams, die auf Wunsch zum Beispiel auch Besuche bei Sterbenden durchführen, wenn es den Angehörigen nicht möglich sei. Diese seien auch beratend und organisatorisch behilflich, wenn der Besuch im Palliativ- und Hospizbereich nur mit einem Antigen-Test möglich ist. "Man kann sich immer an die Hospizvereine wenden. Sie helfen, individuelle Lösungen zu finden", betont die Vorsitzende der Hospiz in Oberösterreich.
Hans Pramer: Geschäftsmann mit Herz
Tödliche Bissattacke in Naarn: Hundehalteverbot hielt nur teilweise
5,7 Millionen Euro Schaden: Prozess um Kryptobetrug in Linz
Grünes Licht für Tempo 30: Was sich ab Juli ändern soll
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
"Man kann mit den Betroffenen zum Beispiel über Skype, Zoom oder Videotelefonie in Kontakt bleiben", sagt Grebe.
---------------------
Eh klar, die 90jährige Frau will über Skype und Zoom Kontakt kommunizieren...
Das wird wohl in 1 von 100 Fällen so sein.
Diese Kommunikationsmittel werden niemals den persönlichen Kontakt unter Familienmitgliedern ersetzen können.
Wo bitte lebt diese Frau?
Der persönliche Kontakt, wenn es auch nur ein stundenlanges Händehalten ohne Worte ist, der kann durch nichts, wirklich gar nichts ersetzt werden.
richtig, Fortuntatus / Till Eulenspiegel / Alcea.
Wie führen sie mit einem schwerhörigen, im sterben liegenden Menschen eine Videotelefonie durch?
Die Nähe kann nichts ersetzen, weder eine Zeichnung, noch eine Vertretung durch Menschen von der Hospitz.
Das Sterben ist nun wirklich traurig geworden
Ich wünsche mir hier offenen und menschenwürdigen Umgang mit Sterbenden und Angehörigen. Hier braucht es meiner Meinung nach subjektive Lösungen.