Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Hohe Todesrate durch Corona-Infektionen

Von Heinz Steinbock   28.November 2020

2886 Covid-19-Todesopfer seit Ausbruch der Pandemie wurden am Freitag in Österreich gezählt, innerhalb von 24 Stunden alleine in Oberösterreich um 22 mehr. Die Zahl der Toten ist vor allem ab Ende Oktober dramatisch angestiegen. Sie liegt nun insgesamt deutlich über dem Schnitt vergangener Jahre. Die zweite Infektionswelle hat in Österreich erstmals seit Jahren eine hohe "Übersterblichkeit" verursacht, bestätigen die Statistiker.

"Das ist eine massive Veränderung nach oben, die nur durch die Corona-Pandemie verursacht sein kann", sagt Werner Lenzelbauer, Leiter der Landesstatistik Oberösterreich: "Eine andere Erklärung gibt es nicht."

Die Statistiker verfügen über Zahlen bis zum 15. November. Sie zeigen deutlich: Vor dem "weichen" Lockdown (3. November) stieg die Zahl der Todesfälle pro Woche bei den Älteren ab 65, der gefährdetsten Altersgruppe, weit über die langjährige statistische "Bandbreite" an (siehe Grafik). 345 Personen verstarben in der 45. Kalenderwoche in Oberösterreich, 409 in der 46. Davon waren 308 bzw. 374 älter als 65 Jahre.

Eine Prognose für die nähere Zukunft sei schwer, sagt Lenzelbauer. Die Infektionsraten seien weiterhin hoch "und sinken noch nicht so wie erhofft". Menschen, die an Covid-19 sterben, haben sich rund zwei bis drei Wochen zuvor infiziert. "Es ist nicht wahrscheinlich, dass die Sterbezahlen rasch sinken", sagt Lenzelbauer.

18 Prozent Corona-Infizierte

Für ganz Österreich hat die Statistik Austria die gleiche dramatische Entwicklung erhoben. Für die Woche vom 9. bis zum 15. November weist sie 2286 Todesfälle aus – der dritthöchste Wert seit dem Jahr 2000. Höher war die Sterblichkeitsrate zuletzt nur in den ersten beiden Kalenderwochen des Jahres 2017. Damals führte eine besonders starke Grippewelle zu einem deutlichen Anstieg der Todesfälle auf 2293 bzw. 2340.

Von den 2286 zwischen 9. und 15. November Verstorbenen waren laut den Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 417 mit dem Coronavirus infiziert. In der Woche darauf ist die Zahl der mit einer Covid-19-Infektion Verstorbenen noch einmal – auf 469 – angestiegen.

Die von Kanzler Sebastian Kurz (VP) noch im Frühjahr oft gehörte Aussage, dass Österreich "besser als andere" durch die Pandemie komme, gilt im Herbst somit nicht mehr. Sowohl in Deutschland als auch in Schweden ist die Zahl der Todesfälle mit Covid-Bezug deutlich geringer. In Deutschland waren es zuletzt drei Tote pro Tag und Million Einwohner. Österreich verzeichnete zuletzt täglich neun Covid-Tote pro Million Einwohner.

Zahlen

83.386 Verstorbene zählte die Statistik Austria im Jahr 2019. In Oberösterreich verstarben im Vorjahr 13.642 Menschen. Ähnlich die Zahlen der vergangenen fünf Jahre.

Mit Freitag, 27. November, lag die Zahl der mit Covid-19 Verstorbenen in Österreich bei 2886. In Oberösterreich sind 550 Todesopfer zu beklagen.

Die Zahl der Todesfälle pro Woche ist während der zweiten Corona-Welle in Österreich deutlich angestiegen. In der Kalenderwoche 46 (9. bis 15. November) zählte die Statistik Austria 2286 Tote, davon 417 mit dem Coronavirus infiziert. 2076 Todesopfer waren über 65. Im langjährigen Schnitt sterben in diese Altersgruppe in diesem Zeitraum zwischen ca. 1200 und 1400 Menschen.

copyright  2024
29. März 2024