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Hohe Schulden? Touristiker am Attersee wiegeln ab

Von Gerhard Hüttner und Philipp Hirsch, 17. Juli 2019, 00:04 Uhr
Hohe Schulden? Touristiker am Attersee wiegeln ab
Eines der vorfinanzierten Projekte: Klimt-Garten in Kammer Bild: Hörmandinger

ATTERSEE, ST. GEORGEN I. A. Zugesagte Fördergelder in der Höhe von 200.000 Euro seien nicht eingetroffen, argumentiert der Tourismusverband Attersee-Attergau.

Nächste Woche liegt der Bericht der Wirtschaftsprüfer auf dem Tisch, die gerade die Bücher und Projekte des Atterseeverbandes durchleuchten. Medienberichten zufolge hat der Tourismusverband einen Schuldenberg von kolportierten 800.000 Euro angehäuft.

Georg Föttinger, Mitglied im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes, wiegelt ab. Bei einigen geförderten Projekten seien zuletzt zugesagte Zahlungsströme nicht wie erwartet eingetroffen. Sie seien daher vorfinanziert worden. "Den Verbindlichkeiten des Tourismusverbandes stehen Forderungen an das Land, den Bund und die EU gegenüber", sagt Föttinger. Die offenen Forderungen beziffert er mit 200.000 Euro.

Der Atterseeverband habe bis zuletzt ausgeglichen bilanziert, er verstehe die Aufregung nicht. Mit Angelina Eggl habe man eine "neue, taffe Geschäftsführerin", die solle man "in Ruhe arbeiten lassen".

Details nächste Woche

Für Bürgermeister Ferdinand Aigner (VP) aus St. Georgen im Attergau ist eines wichtig: ."Dass St. Georgen nicht unter diesem angeblichen Finanzleck leidet", sagt er. Über Details könne man erst sprechen, wenn der Bericht der Wirtschaftsprüfer von Mondsee-Treuhand vorliegt, sagt er.

Christian Schirlbauer, bis zum Frühjahr 18 Jahre lang Geschäftsführer der Tourismusregion Attersee, will zu den Vorwürfen nur wenig sagen. Nur so viel: Er sei sich keiner Schuld bewusst und habe keine Schulden gemacht. Die genannte Summe von 800.000 Euro weist er zurück. "Ich werde mich wehren", sagt er.

Gerüchte über Unregelmäßigkeiten hat es in der Vergangenheit am Attersee immer wieder gegeben. Zwei Mal hat es deshalb sogar Überprüfungen durch das Land gegeben. "Zwei Mal wurde nichts gefunden", berichtet ein Touristiker. "Es ist wichtig, dass reiner Tisch gemacht wird."

Auch der Landesrechnungshof (LRH) könnte sich für die kolportierten Schulden am Attersee interessieren: "Bei einer ernsthaften Problemstellung werden wir prüfen, ob und wie wir uns das anschauen können", sagt eine Sprecherin. Bisher seien Tourismusverbände vom LRH "jedenfalls noch nicht überprüft" worden.

Tourismuslandesrat Markus Achleitner (VP) will auf Anfrage zu den Ungereimtheiten beim Tourismusverband keine Stellung nehmen. Sein Büro verweist auf eine Stellungnahme des Tourismusverbandes Oberösterreich. Dessen Geschäftsführer Andreas Winklhofer möchte ebenfalls zuerst die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfer abwarten, "ehe voreilige Schlüsse gezogen werden".

Dass Fördergelder oft erst nach dem Abschluss eines Projektes und einer Prüfung ausbezahlt werden, "sei völlig normal", kann Winklhofer die Argumentation des Verbandes nachvollziehen.

Mit Bilanzstichtag 31.12.2018 seien Fördergelder in der Höhe von 460.000 Euro ausständig gewesen, davon seien in der Zwischenzeit 270.000 Euro ausbezahlt worden. Die Ausbezahlung der restlichen 190.000 Euro werde bis Mitte 2020 erwartet.

Der Klubobmann der oberösterreichischen Grünen, Gottfried Hirz, sieht in dem "kolportierten Schuldenberg" hingegen ein "massives Kontrollversagen des Verbandes selbst, aber auch des Landes Oberösterreich".

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Autor
Gerhard Hüttner
Autor
Philipp Hirsch
Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch
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7  Kommentare
7  Kommentare
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amha (11.322 Kommentare)
am 17.07.2019 10:12

Und der politisch zuständige Herr Ex-Badmeister betreibt weiterhin Gesprächsverweigerung! Höchst an der Zeit, dass beherzte Journalisten hier dagegenhalten und Druck aufbauen. Frech auf einen angestellten Geschäftsführer (des Landestourismusverbandes) zu verweisen, ist letztklassig.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.07.2019 14:31

@AMHA: Dass die werten Redakteure der O.Ö. Nachrichten irgendeinmal Kritik an einem ÖVP-Landesrat üben, wenn dieser seinen Dienst eigenwillig oder gar schlecht verrichtet, darf man selten bis nie erleben.

Nur bei Hiegelsberger gab es damals ob seines Verhaltens in der Bau-Affäre von St. Wolfgang ganz leise Kritik.

Ansonsten haben für die O.Ö. Nachrichten sämtliche ÖVP-Landesräte und natürlich auch die ÖVP-LandesrätInnen vollkommene Narrenfreiheit und können tun und lassen, was sie wollen, ohne das sie von den Nachrichten-Journalisten kritisiert werden.

Der Landeshauptmann und der aktuelle Wirtschafts-Landesrat sind besonders sakrosankt, denen wird journalistisch in den Allerwertesten gekrochen...

Ich komme mir hier immer vor, als lebte ich in der Monarchie und die Landesfürsten wären Ersatz-Kaiser. Folgerichtig hat noch kein einziger Nachrichten-Journalist jemals kritisiert, dass Stelzer und Pühringer bei den Monarchisten vom St.-Georgs-Ritterorden "Ehrenritter" sind, genau so

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.07.2019 14:32

wenig, wie jemals thematisiert wurde, dass sich Dr. Franz Harnoncourt bei den Maltestern in Deutschland als "Dr. Franz, Graf von Harnoncourt" tituliert hat.

Und wie hoch nun dessen Gehalt in der Landes-Gesundheitsholding genau ist, darüber schweigen sich die ach so kritischen und unabhängigen O.Ö. Nachrichten auch aus.

Lies was G´scheits!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.07.2019 08:10

Und wie beurteilt das unabhängige Medium O.Ö. Nachrichten die gesamte Situation, werte Herren Redakteure Gerhard Hüttner und Philipp Hirsch?

Nur die Aussagen diverser Politiker und Touristiker abzuschreiben, ist etwas wenig, man sollte dann von unabhängiger Seite mit Fachkompetenz daraus Schlüsse ziehen und die Aussagen bewerten.

Aber dafür bräuchte es wirtschaftlich und politisch versierte Journalisten, die sich eventuell mit Fachleuten beraten. So etwas ist den O.Ö. Nachrichten wohl zu mühsam, deshalb bleibt es bei der Wiedergabe von diversen Aussagen Betroffener.

Hauptsache, man hat die modernen "Promenaden-Galerien", um das Volk zu bespassen, das ist wichtiger, als fundierter Journalismus.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 17.07.2019 08:12

Und wenn ich in der Überschrift eines Zeitungs-Artikels ein Fragezeichen sehe, dann weíss ich schon, dass hier keine Sachverhalte bewertet und beurteilt und ins rechte Licht gerückt werden, sondern dass von den Journalisten Spekulationen und Mutmaßungen getätigt werden.

"Lies was G´scheits?"

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 17.07.2019 09:16

@ Haspe ...

Genau das dachte ich mir auch!
Alleine die Überschrift "wiegeln ab" soll heißen, die sind schon verurteilt und schwächen das Urteil ab ...
Ja so funktioniert eine "Unabhängige Journaille" wie alle Medien die nach Ibiza sofort mit riesigen Lettern ihr >>Unabhängig<< um dem Hals binden als Zeichen der Beleidigten.
NEIN, unabhängig ist nur der ORF ... da haut es dich um die Erd 🤣 weil in Österreich die Medien genauso Unabhängig sind wie in Venezuela die Menschen ...

Schönes Wochenteilen, mich ärgert nichts mehr nur das eine: Auch eine "Unabhängige" Deutsche Bild, die mich heute vom Hocker klopfte: "Unsere Ursula" und vor einigen Tagen hätten diese gerne in der Pension gesehen.

Die Unabhängigen Medien sind wie die Politik die gerade in Europa gemacht wird in einem Wort: Kake, ja Kake für den Menschen der gerne Europäer ist!

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 17.07.2019 11:54

Bei der Beurteilung des ORF möchte ich unabhängig gegen beliebig tauschen.

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