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Hochwasser: Früher schlugen Reiter Alarm, heute warnen 1000 Messstellen

Von René Laglstorfer, 21. März 2019, 00:04 Uhr
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5500 Linzer wurden beim Donau-Hochwasser 1954 in Sicherheit gebracht. Die Geburt des Hydrografischen Dienstes 1894

LINZ / WIEN. Zum 125. Geburtstag arbeitet der Hydrografische Dienst an einem neuen Frühwarnsystem.

„Über Jahrhunderte brachten Meldereiter mit fixen Stationen zum Pferdewechsel die Nachricht über ein drohendes Donau-Hochwasser. Heute stehen uns Echtzeit-Informationen zur Verfügung, in Zukunft vielleicht sogar Satellitendaten“, sagt Gerald Lindner. Der gebürtige Sierninger leitet seit vielen Jahren den Hydrografischen Dienst des Landes OÖ, der heute und morgen – anlässlich des Weltwassertags 2019 – seinen 125. Geburtstag feiert.

„Damals schon waren Gelehrte und Ingenieure der Meinung, dass der Staat den Wasserkreislauf vorausschauend erfassen sollte. Und zwar nicht nur einzelne Phänomene, sondern ganz breit vom Niederschlag bis zur Verdunstung“, sagt Lindner. Angesichts extremer Naturereignisse wie Trockenheit und Hochwasser in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erließ das kaiserlich-königliche Ministerium des Inneren „im Einvernehmen mit den k.k. Ministerien des Ackerbaus, des Handels, der Finanzen und für Kultus und Unterricht“ 1894 ein Organisationsstatut zur Gründung des Hydrografischen Dienstes.

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5500 Linzer wurden beim Donau-Hochwasser 1954 in Sicherheit gebracht. Die Geburt des Hydrografischen Dienstes 1894 Bild: Hydrografischer Dienst OÖ

Automatisches Frühwarnsystem

Bereits 1897 und 1899 standen mit den beiden „Jahrhundert-Hochwässern“ auf der Donau erste Bewährungsproben für den neugeschaffenen Dienstleister an. Zu seinen Kernaufgaben zählte es damals wie heute, Naturzusammenhänge zu erkennen und vor Gefahren zu warnen. Der Lawinenwarndienst kam erst in den 1970er-Jahren zum Hydrografischen Dienst, als die EDV-gestützte Bearbeitung von Daten begann. Heute zählt der Hydrografische Dienst in Oberösterreich 24 Mitarbeiter. Zusätzlich unterstützen landesweit rund 300 Oberösterreicher beim Ablesen der mehr als 1000 Messstellen im Grundwasser, in Flüssen und Seen sowie für den Niederschlag.

„Das vorige Jahr war extrem trocken mit ganz wenig Niederschlag von April bis Oktober. Dabei wurde der niedrigste jemals gemessene Grundwasserpegel unterschritten“, sagt Lindner. Der niederschlagsreiche Jahresbeginn und die im Flachland schnell schmelzenden Schneedecken haben das Grundwasser wieder auf durchschnittliches Niveau aufgefüllt. Sollten jedoch der bevorstehende Frühling und Sommer wieder so heiß und trocken werden wie 2018, drohe erneut eine Dürre, warnt Lindner, der 2020 nach 36 Jahren im Landesdienst in Pension geht.

Auch die Gefahr von „Jahrhundert-Hochwässern“ wie in den Jahren 2002 und 2013 sei trotz zahlreicher Maßnahmen, wie zum Beispiel mobiler Schutzwände in Urfahr, Schärding, Mauthausen und Grein, nicht völlig gebannt. Abhilfe soll ein neues Frühwarnsystem für kleine und mittlere Einzugsgebiete schaffen: Künftig sollen Bürgermeister und Feuerwehren automatisch Warnanrufe per Telefon erhalten, sagt Peter Kickinger, der früher den Hydrografischen Dienst Wien leitete und 2015 nach Linz zurückkehrte. „Technisch funktioniert das automatische Frühwarnsystem schon, wir binden immer mehr Messstellen ein.“

Neptun-Wasserpreis
Pichler, Wundsam, Podgorschek (sje)

Neptun-Wasserpreis

Die Gemeinde Engelhartszell im Bezirk Schärding ist der oberösterreichische Landessieger des „Neptun Wasserpreises 2019“. Landesrat Elmar Podgorschek (FP) zeichnete gestern den Engelhartszeller Bürgermeister Roland Pichler (VP) sowie die Tourismusverantwortliche der Gemeinde, Karin Wundsam, für das umweltpädagogische Projekt „Wassererlebnis Mini-Donau“ aus. Dabei wird die Donau an sechs Stationen von ihrem Ursprung über den Schiffsbau mit Laufkraftwerk bis hin zum Donaudelta und einer Seilfähre spielerisch erlebbar gemacht.

„Im Vordergrund steht das Erleben des Elements Wasser und das selbstständige Gestalten einer Flusslandschaft“, sagte Wundsam, die das Siegerprojekt „Mini-Donau“ eingereicht hatte. Für den Engelhartszeller Bürgermeister Pichler gehe es um Bewusstseinsbildung rund um die Donau. „Wasser ist das Hauptnahrungsmittel Nummer eins. Umso mehr muss es geschützt und auf seinen nachhaltigen Nutzen aufmerksam gemacht werden“, sagte Landesrat Podgorschek.

Seit 1993 findet der Weltwassertag am 22. März statt. Er wurde von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen.

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1  Kommentar
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alterego (858 Kommentare)
am 21.03.2019 08:54

Eine passende Überschrift wäre auch:
"Der Schimmelreiter und seine Erben."

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