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Hochwasseralarm in Oberösterreich: Pegel steigen noch bis Mitternacht an

Von nachrichten.at   18.Juli 2021

Rund 150 Einsätze verzeichnete das Landesfeuerwehrkommando bis zwei Uhr Früh. Keller und Unterführungen wurden ausgepumpt, überflutete Straßen und Wege abgesichert. Betroffen waren der Raum Steyr sowie die Bezirke Kirchdorf, Linz-Land, Wels-Land und Gmunden. Dort hatten lokale Niederschläge und Gewitter zu Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschen geführt. Wegen ansteigender Pegelstände an Inn und Donau wurde der mobile Hochwasserschutz errichtet. In Schärding am Inn war er Sonntagmittag vollständig aufgebaut, in Grein an der Donau wurde noch daran gearbeitet.

Am Pegel Schärding am Inn rechnete der hydrografische Dienst des Landes bis in die Abendstunden mit einem Anstieg bis zu 700 Zentimetern. Auch die Wasserstände der Donau steigen bis Mitternacht noch weiter, etwa auf 1.050 Zentimeter in Grein und 620 Zentimeter in Linz. Generell blieben die Prognosen zu Mittag aber erheblich unter den Hochwässern von 2002 und 2013. Beim Ortskai an der Enns ins Steyr wurde der Höchststand mit 566 Zentimeter vorerst erreicht, es seien aber noch gewittrige Niederschläge zu erwarten, die zu stark schwankenden Wasserständen führen könnten. Die Zivilschutzwarnungen in Schärding und Steyr blieben aufrecht, der Pegelanstieg gehe aber nun langsamer voran, weil die Niederschläge weniger werden, berichtete die Feuerwehr am frühen Nachmittag. 

Wegen des steigenden Pegels des Inns ist ein selbiger Verlauf auch bei der Donau zu erwarten. Laut dem Hochwasserbericht der Landesregierung ist nur ein leichtes Sinken des Pegels an der Donau zu entnehmen. Es wird daher auch für Montag eine erhöhte Alarmbereitschaft in der Landeswarnzentrale geben. Es sei nämlich eine erneute kleinere Hochwasserwelle von der bayrischen Donau zu erwarten.

Video: Dramatische Bilder aus Hochwassergebieten

Heute Früh wurde in Schärding ein Zivilschutzalarm ausgelöst. "Aktuell sind in Schärding die Innlände, der Parkplatz Schiffsanlegestelle sowie der Leonhard-Kaiser-Weg für den gesamten Verkehr gesperrt", teilte die Feuerwehr kurz nach acht Uhr Früh mit. Auch die Alte Innbrücke und weitere Straßen im Stadtgebiet werden voraussichtlich gesperrt. "An allen Ecken und Enden finden gerade Vorbereitungen statt", so die Schärdinger Feuerwehr. Mehr als 6000 gefüllte Sandsäcke stehen bereit. 

Video: Hochwasserschutz in Schärding aufgebaut

Video: Grein rüstet sich für das Hochwasser

Video: Wassermassen an der Inn-Staustufe in Ranshofen/Braunau

Fischer gerettet

In den frühen Morgenstunden wurde in Schärding bereits ein Fischer samt seinem Fahrzeug aus dem Bereich des Pramspitzes gerettet. Er hatte den raschen Anstieg unterschätzt und war von den Wassermassen eingeschlossen. Später rückte die Ennser Feuerwehr aus, um drei Fischer von einer Insel auf der Donau zu retten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Auch an der Donau wird noch ein Anstieg der Pegel bis Mitternacht erwartet. Zu Mittag lagen sie in Grein bei 1050 Zentimeter, in Mauthausen und Achleiten bei 650 Zentimeter und in Linz bei 630 Zentimeter.

"Stabile" Lage in Linz

Die Stadt Linz hat die Abgänge zur Donau, Zufahrten zur Oberen Donaustraße und zum Jahrmarktgelände geschlossen. Vorsorglich wurde ein mobiler Schutzdamm aufgebaut.

Der Hydrographische Dienst des Landes prognostiziert den Höchststand der Donau nach derzeitigen Stand mit 6,20 Metern. Dies würde bedeuten, dass die Donau in ihrem Flussbett bleiben würde. "Bei einem Pegelstand von 6,80 Metern würde die Donau über ihre Ufer treten", teilte die Stadt Linz in einer Aussendung mit. "Entsprechend der Prognosen des Hydrographischen Dienstes ist die Lage als stabil einzustufen", betont die Stadtregierung.

LH Thomas Stelzer (ÖVP) sah in einer Presseaussendung rasche und unbürokratische Hilfe als Gebot der Stunde. "Der Katastrophenfonds steht natürlich als Unterstützung zur Verfügung."

Überflutungen in Oberösterreich
In Enns mussten gegen 10.00 Uhr von der Feuerwehr drei Fischer von einer Insel auf der Donau gerettet werden.

"Sonst schwimmen die Autos bis Österreich"

In Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. Die Polizei schleppte vorsorglich Autos an Parkplätzen an der Donau ab, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte. Anrainer hätten trotz Hochwasserwarnungen versäumt, ihre Fahrzeuge umzuparken. "Wenn wir sie nicht abschleppten, dann schwimmen die Dinger bis Österreich", sagte die Polizeisprecherin.

Der Pegel der Donau war nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes im Laufe des Samstags um fast zwei Meter auf 7,80 Meter gestiegen. Der Wasserstand des Inn stieg in den vergangenen zwölf Stunden von 3,30 auf 5,40 Meter.

In Ach an der Salzach (Bezirk Braunau) wurden gestern am späten Abend zur Sicherheit erste Gebäude geräumt, nachdem es in Hallein zu massiven Überschwemmungen gekommen war. 

Steyr: Pegel hat Höchststand erreicht

In Steyr ist bereits um ein Uhr Früh eine Zivilschutzwarnung ausgelöst worden. Laut Hochwasserbericht hat der Pegel am Ortskai zu Mittag vorerst einen Höchststand von 560 Zentimetern erreicht. Es wird bereits ein Rückgang verzeichnet, "aber es sind derzeit noch gewittrige Niederschläge zu erwarten die zu stark schwankenden
Wasserständen führen können", hieß es in einer Aussendung des Landes.

In der Nacht waren bereits 14 Feuerwehren zum Kraftwerk Klaus ausgerückt, weil beim Steyrfluss eine alarmierende Durchflussmenge verzeichnet wurde.

Dieses Video zeigt die dramatische Lage in Steyr.

Mure vom Kleinen Sonnstein abgegangen

Nach einem Murenabgang musste in der Nacht die Salzkammergutstraße bei Traunkirchen gesperrt werden. Vor dem Tunnel Sonnstein war die Straße mit Geröll und Erdreich verlegt. 

Überflutungen in Oberösterreich
Eine Mure hat die Salzkammergutstraße bei Traunkirchen verlegt.

In Bad Ischl standen ab 21.00 Uhr mehr als 100 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Hauptsächlich galt es gefährdete Fahrzeuge zu bergen, überflutete Keller auszupumpen und vermurte Verkehrswege frei zu machen. In der Ortschaft Ramsau bildete sich im Schöffaubach eine Verklausung, wodurch das Wasser entlang einer Forststraße weiter floss und die angrenzenden Gebäude gefährdete. Sie wurden mit hunderten von Sandsäcken gesichert und Keller ausgepumpt. Durch Grabungen entlang des Baches gelang es weiteren Schaden von den Häusern abzuwenden.

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